Bei Sylt denken viele sofort an Promis, Schickimicki, Party und Rummel. An Gunter Sachs und seine ausschweifenden Partys. An die Reichen der Republik die für viel Geld Häuser kaufen und so die Einheimischen vertreiben. An die hohen Preise für Unterkünfte. Das dachte ich auch lange, und vieles stimmt auch. Aber nach meinem ersten Aufenthalt auf Sylt habe ich mich in die Insel verliebt und komme immer wieder. Hier nenne ich dir fünf Gründe (und einen dagegen), warum du trotzdem mal nach Sylt fahren solltest.
Inhalt
1. Der knapp 40 km lange breite Strand
Jedes mal wenn ich auf Sylt bin zieht es mich direkt an den Strand. Ich bin eigentlich kein Strandlieger. Ich habe es tatsächlich geschafft, auf Hawaii nicht einmal am Strand zu liegen. Aber hier ist das anders. Sobald ich am Sylter Strand stehe, mir den Wind um die Nase pfeifen lasse und die Nordsee sehe weiß ich das ich angekommen bin. Das eine Woche pure Erholung beginnt. Und der Sylter Strand präsentiert sich immer anders. Bei Sonne und Wärme läuft man endlos stundenlang den Strand entlang und es kommt einen so vor als wäre man am Mittelmeer.
Und wenn man die Strandkörbe ausblendet und nur den breiten weißen Strand betrachtet ist die Illusion noch stärker. Ist das Wetter stürmisch und der Wind peitscht einem die Gischt ins Gesicht, dann kämpft man sich Meter für Meter voran bis zur nächsten rettenden Strandbude. Und der Strand präsentiert sich als das was er ist, ein wunderschöner Strand an der rauen Nordsee.
2. Einmalige Natur
Fernab des ganzen Trubels bietet Sylt eine unglaublich tolle, abwechslungsreiche Natur. Es gibt den Lister Ellenbogen, eine Halbinsel ganz im Norden der Insel, die unter Naturschutz steht und wo es keine Restauration, Hotels, Kiosk oder Strandkörbe gibt. Hier sind die Strände auch in der Hochsaison leer, da Autofahrer für das Befahren der Straße eine Maut-Gebühr zahlen müssen.
Etwas weiter Südlich von List liegen die Wanderdünen, die letzten Wanderdünen der deutschen Nordseeküste. Ein großer Teil der Wanderdünen wurden im 18. Jhd. mit Strandhafer und Heidekraut bepflanzt um die Wanderung zu stoppen, aber ein paar sind geblieben und bewegen sich teilweise bis zu 4 Meter im Jahr. Das ganze Gebiet steht unter Naturschutz und darf nur auf einigen befestigten Wegen betreten werden.
In der Mitte von Sylt liegt die Braderuper Heide, eine hügelige Heidelandschaft, die bei der Heideblüte im Juni oder August besonders schön anzusehen ist. Hier kann man auf vielen Wanderwegen durch die Heide streifen und hat einen tollen Blick auf die Wattseite der Insel.
Ganz im Westen liegt das Morsumer Kliff. Eine rotbraune Abbruchkante, an der man sehr viele, verschiedenfarbige Erdschichten sehen kann und die von Schwalben bewohnt wird.
Das sind nur einige Beispiele der tollen Natur auf Sylt.
3. Schöne alte Friesenhäuser
Abseits der überfüllten Orte Westerland, Kampen und List gibt es noch ein paar der kleinen, relativ beschaulichen Orte, wie Keitum und Morsum. In diesen Orten ist der Tourismus nicht so präsent und hier gibt es noch die schönen alten Friesenhäuser. In Keitum sind es vor allem die bis zu 300 Jahre alten Kapitänshäuser mit ihren tollen Gärten und Friesenwällen. Hier gibt es auch das „Altfriesische Haus“, ein altes Kapitänshaus, welches man besichtigen kann und erkunden kann, wie eine reiche Kapitänsfamilie im 18. Jhd. gelebt hat.
Morsum, das noch weiter Abseits der Touristenströme liegt, besticht durch seine vielen friesischen Bauernhöfe. Hier kann man in Ruhe durch das Dorf schlendern und staunen.
4. Das raue Nordseeklima
Zugegeben, dieser Punkt gilt definitiv nicht exklusiv für Sylt, aber für mich ist er ein wichtiger Aspekt. Als Städter finde ich es einfach nur toll, mal eine Woche die Lunge durchpusten zu lassen und mich dem Reizklima auszusetzen. Für mich ist dies auch ein Erholungsurlaub für die Lunge, die eine Woche mal keinen Feinstaub einatmen muß. Zumindest bilde ich mir das ein.
5. Unglaublich viele tolle Restaurants
Der Punkt ist wahrscheinlich nur für so jemanden wie mich wichtig. Ich esse gerne, ich esse gerne gut und ich liebe tolle Restaurants. Und was das angeht ist Sylt einmalig. Hier gibt es eine sehr hohe Dichte an guten Restaurants und zwar von der Fischbude bis zum Sternerestaurant. Hier findet wirklich jeder ein gutes Restaurant. Einige liegen in den Dünen, teilweise mit Blick auf den Strand, was einem Abend dort noch das gewisse Etwas gibt.
Schau dir hier meine Lieblings Sylter Restaurants und Cafes auf an.
-1. Der hohe Preis
Es stimmt, Sylt ist teuer. Alleine schon der Preis für eine Unterkunft ist im Vergleicht zu anderen deutschen Urlaubsdestinationen unvergleichlich hoch. Aber hier kann man eine Menge sparen, wenn man die Vermittleragenturen außen vor läßt und direkt bei den Syltern bucht. Hier bekommt man Ferienwohnungen oder Zimmer noch deutlich günstiger, und man unterstützt die Sylter und nicht irgendeinen reichen Anleger, der mit der Insel nichts zu tun hat. Alternativ gibt es auf Sylt sieben Campingplätze und sogar eine Jugendherberge. Und als Selbstversorger kann man eine Menge sparen und trotzdem diese wundervolle Insel genießen.
Ich mußte nach meinem ersten Aufenthalt auf Sylt meine Meinung ändern und nutze den Aufenthalt mittlerweile als puren Erholungsurlaub.
Wenn du noch nicht überzeugt bist, habe ich zu guter letzt noch ein kleines Video für dich.
Viele Informationen für Sylt findest du auch bei Reiselust-Mag.
Vielleicht hast du jetzt doch Lust bekommen, mal auf diese schöne Nordseeinsel zu reisen. Sylt Tipps und Sylt Sehenswürdigkeiten habe ich dir für deine Reise hier aufgeschrieben. Erlebst du mal Sylt bei Regen habe ich auch noch ein paar Tipps.
Danke für diesen tollen, informativen Bericht! Wir fahren demnächst das 1. Mal nach Sylt und wir freuen uns über diese tolle Zeilen, die ich mir stichwortartig aufgeschrieben habe und mitnehme. Meine Freundin fährt seit ihrer Kindheit jedes Jahr nach Sylt und ich begeisert. Liebe Grüße Sabine … 52 Jahre alt ;)