Andernach ist die Stadt des Kaltwasser-Geysirs. Dieser ist zwar die bekannteste und spektakulärste Sehenswürdigkeit der Stadt, aber nicht die einzige. Denn Andernach hat viel mehr zu bieten, auch für Gourmets ist die Stadt eine Reise wert. Für einen genussvollen Tag in Andernach habe ich dir hier einige Tipps und Sehenswürdigkeiten zusammengestellt.
Inhalt
Geschichte von Andernach
Andernach gehört mit seiner über 2000 Jahre alten Geschichte zu den ältesten Städten Deutschlands. Erbaut wurde die Stadt von den Römern auf einer versandeten Bucht sowie einer ehemaligen Insel am Ufer des Rheins. Durch diese Lage war sie lange Zeit eine Hafenstadt. Durch Zollgebühren, die durch den Handelsverkehr auf dem Rhein erhoben wurden, gelangte die Stadt zu Wohlstand.
Heute gehört Andernach zum nördlichen Teil des romantischen Rheins und ist bekannt für den Kaltwasser-Geysir. Viele gut erhaltenen Bauwerke zeugen noch von der wechselvollen Geschichte der Stadt.
Spaziergang durch die Altstadt von Andernach
Ein Spaziergang durch die historische Altstadt ist die beste Möglichkeit, Andernach zu erkunden. Denn so entdeckt man viele der Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Historisches Rathaus
Das Rathaus wurde in den Jahren 1561 bis 1574 an der Stelle der ehemaligen Synagoge erbaut. Noch heute befindet sich unter dem Sitzungssaal eine Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, welches im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Das zweigeschossige Bad gehört heute zu den wenigen noch erhaltenen jüdischen Ritualbädern des Mittelalters. Auch heute noch ist der Wasserspiegel im Bad vom Rheinpegel abhängig. Es kann im Rahmen einer Stadtführung besichtigt werden.
Helmwartsturm
Zur mittelalterlichen Stadtbefestigung gehört der Helmwartsturm, welcher 1994 restauriert wurde. Über den Durchgang zum Marktplatz spannt sich eine Holzkonstruktion, die einem Wehrgang nachempfunden wurde.
Runder Turm
Weithin sichtbar ist der 56 m hohe runde Turm. Er wurde zwischen 1440 und 1453 als mittelalterlicher Wehrturm erbaut und gilt heute als Wahrzeichen von Andernach. Von dem vergeblichen Versuch der Franzosen den Turm im Jahr 1689 zu sprengen zeugt heute noch ein Loch an der Westseite des Turms. Von 1922 bis 1935 war im runden Turm die Jugendherberge untergebracht. Heute kann der Turm besichtigt werden und bietet von oben eine wunderschöne Aussicht auf Andernach und das Rheintal.
Öffnungszeiten Runder Turm
01. April bis Ende Oktober.
Samstags, sonntags und Feiertags von 13:00 bis 18:00 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 1,00 €, Kinder bis 14 Jahre sind kostenfrei.
Im Eintritt ist die Jugendherbergsausstellung nicht enthalten
Alter Krahnen
Etwas außerhalb der Stadtmitte liegt direkt am Rheinufer der historische Hafenkran aus dem 16. Jahrhundert. Die zwei Laufräder des Stein-/Turmdrehkrans wurden von Kranknechten in Umlauf gebracht. Der alte Krahnen war bis 1911 in Betrieb und gehörte zu den größten deutschen Verladestationen an Binnengewässern.
Mariendom
Die Liebfrauenkirche ist ein weiteres Wahrzeichen und eine beliebte Sehenswürdigkeit von Augsburg. Erbaut wurde die katholische Basilika um 1200 im romanischen Stil. Sehenswert ist vor allem der Innenraum mit der reichen Ausstattung und den vielen Ornamenten und Fresken. Die Bezeichung Dom ist allerdings irreführend, denn offiziell ist Andernach kein Bischofssitz.
Historischer Garten
2019 wurde der sogenannte historische Garten nahe des Stadtzentrums eröffnet. Die Anlage erinnert an die historische Gartenbaukultur und zeigt gleichzeitig Ausgrabungen von mittelalterlicher Bebauung. Die gewählten Pflanzen entsprechen den Arten, die es schon zur Zeit der Römer bzw. im Mittelalter in der Gegend um Andernach gab.
Bollwerk
Am Rheinufer befinden sich die Überreste der alten Rheinzollbastion der kurkölnischen Landesherren. Von dem Bollwerk wurde der Schiffsverkehr auf dem Rhein bewacht und die Zölle eingetrieben. Heute ist dort ein Ehrenmal für die gefallenen der beiden Weltkriege.
Burgruine mit Schloßgarten
Nur wenige Meter vom Bollwerk entfernt steht die Ruine der kurkölnischen Burg. Auch diese wurde um 1200 erbaut, allerdings von den Franzosen im Jahr 1689 zerstört. Heute gehört sie zu den besterhaltenen Burgruinen am Mittelrhein, wobei einige Teile, wie z.B. der Pulverturm wieder aufgebaut wurden. Die Burg ist das ganze Jahr begehbar, vor der historischen Kulisse finden regelmäßig Veranstaltungen statt.
Vor der Ruine befindet sich der wunderschöne Schloßgarten mit vielen bekannten Pflanzen. Dieser Garten ist Bestandteil der „essbaren Stadt“, dem nachhaltigen Grünraumkonzept von Andernach.
Essbare Stadt Andernach
Beim Spaziergang durch die Stadt fällt auf, dass an vielen Stellen große Pflanzgefäße stehen. Schaut man diese näher an, entdeckt man Tomaten, Erdbeeren, Kohlrabi und viele weitere Kräuter, Obst- und Gemüsepflanzen. All das gehört zu dem 2010 gestarteten Projekt „essbare Stadt“. Seit dem heißt es dort nicht mehr „Betreten verboten“ sondern „Pflücken erlaubt“.
In den Grünanlagen und in mobilen Pflanzgefäßen werden seitdem Nutzpflanzen angebaut, die jeder abernten darf. So findet man neben den bekannten Pflanzen auch überraschendes, wie z.B. Hopfen und sogar Bananenpflanzen. Möchte man noch mehr über den ökologischen Landbau und die Nutzpflanzen der essbaren Stadt erfahren, so lohnt sich ein Ausflug vor die Tore der Stadt in den Stadtteil Eich. In der dortigen Permakulturanlage findet man neben den Pflanzen auch einige alte Nutztierrassen.
Mehr Infos über die Essbare Stadt Andernach findet man hier.
Kaltwasser-Geysir von Andernach
Der Besuch des Geysirs beginnt im Geysir-Erlebniszentrum. In der sehr interessanten und interaktiv gestalteten Ausstellung erfährt man alles über das Naturphänomen des Kaltwasser-Geysirs. Direkt gegenüber des Erlebniszentrums liegt die Anlegestelle für das Ausflugsboot zum Geysir. Denn das Gelände kann nur von der Rheinseite aus betreten werden, da es mitten in dem Naturschutzgebiet Namedyer Werth liegt.
Nach ca. 20 minütiger Fahrt erreicht das Boot den Anleger, Von dort sind es nur wenige Meter zu Fuß bis zum Geysir, der schon kurz nach der Ankunft der Gruppe ausbricht. Bei Windstille kann dieser eine Höhe von bis zu 60 m erreichen,
Der Kaltwasser-Geysir bricht ca. alle 2 Stunden aus, die Fahrtzeiten des Schiffes sind darauf abgestimmt. Zu Fuß kann der Geysir nicht erreicht werden. Vom 1. November bis Ende März werden keine Touren zum Geysir angeboten.
Weitere Informationen findet man hier.
Besucht man Andernach am ersten Freitag im Monat, so erlebt man den sogenannten „First Friday“. Dieser Tag steht immer unter einem anderen Motto. So habe ich schon einen Tag unter dem Motto „Neue Deutsche Welle“ oder „Orient“ erlebt. Die Stadtmitte ist thematisch geschmückt, es gibt Musik und Buden für das leibliche Wohl. Ein sehr schönes Event.
Kulinarische Tipps für deinen Tag in Andernach
Auch für Gourmets ist Andernach ein lohnenswertes Ziel. Denn mit dem Kochehepaar Sarah Henke und Christian Eckhardt haben sich zwei Spitzenköche in der Stadt niedergelassen. Sarah Henke kocht in ihren Restaurant Yoso koreanisch inspirierte Gerichte und wurde mit einem Michelinstern ausgezeichnet.
Ihr Mann Christian Eckhardt kreiert im Restaurant Purs französisch inspirierte Gerichte auf höchstem Niveau, für die er zwei Michelinsterne erhielt.
YOSO – Aromenküche Sarah Henke, Schafbachstraße 14, 56626 Andernach
Purs, Steinweg 30-32, 56626 Andernach
Ein Dinner mit Aussicht findet man in der Sky-Bar des Einstein-Hotels. Hier gibt es hervorragende Küche mit mediterranen Einflüssen serviert vor der herrlichen Kulisse des Rheintals.
Übernachten in Andernach
Nach einem Ereignisreichen Tag in Andernach sollte man nicht nach Hause fahren, sondern lieber eine Nacht in der Stadt am Rhein verbringen. Empfehlen kann ich dafür das Hotel Einstein am Römerpark. Das Hotel punktet mit der Lage am Rhein und dem hervorragenden Service. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig und bietet für jeden etwas.
Besonders ist die Sky Bar, die sich im oberen Stockwerk des Hotels befindet. Dies ist der perfekte Ort um den Tag ausklingen zu lassen. Die Bar ist auch für Gäste offen, die nicht im Hotel übernachten.
Einstein Hotel am Römerpark*, Konrad-Adenauer-Allee 8, 56626 Andernach
Auf dem Gelände des Hotels sind Skulpturen verschiedener Künstler und Künstlerinnen ausgestellt. Da der Hotelbesitzer seine Kunstschätze nicht hinter verschlossenen Türen aufbewahren möchte, sind die Kunstwerke auf dem Außengelände für jedermann zugänglich. Da die Stücke teilweise ausgewechselt werden, lohnt auch ein mehrfacher Besuch.
Transparenz: Der großteil dieses Blogposts ist im Rahmen des Blogwärts Retreat und der romantischer Rhein Tourismus GmbH entstanden. Vielen Dank für die Einladung! Weitere Impressionen aus dem wunderschönen Mittelrhein findest du bei meinen Bloggerkolleginnen:
Kulturtänzer – 10 Tipps für einen Besuch am Mittelrhein
Couchflucht – Die 10 schönsten Ausflugsziele am romantischen Rhein
Weltenkundler – Romantischer Rhein – 7 Spektakuläre Orte
Burgdame – 2 sehenswerte Städte am Mittelrhein
Nicolos Reiseblog – Sehenswürdigkeiten am Rhein
Danke für diesen tollen Bericht. Die Fotos sind echt klasse geworden. :) Macht Lust auf mehr!