Tipps für einen Ausflug nach Friedberg in Bayern

Während meines Wochenendes in Augsburg unternahm ich auch einen Ausflug ins benachbarte Friedberg in Bayern. Die Stadt ist eher unbekannt und wird oft mit der gleichnamigen Stadt in Hessen verwechselt. Trotzdem möchte ich sie hier vorstellen, denn ein Besuch lohnt sich. Mitgebracht habe ich einige Tipps für deinen Ausflug nach Friedberg in Bayern.

Stadtführung durch Friedberg

Um Friedberg in Bayern zu erkunden, gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine davon ist eine Stadtführung, die zu verschiedenen Themen angeboten werden. Der typische Startpunkt für die Führung ist der Marienplatz mit dem wunderschönen Marienbrunnen und Rathaus.

Auffällig am Brunnen ist die hohe Pestsäule, die anlässlich des Endes der Pest errichtet wurde. Das Rathaus wurde um 1680 im Renaissancestil errichtet. Besonders sehenswert ist der Sitzungssaal im ersten Stock. Dort befinden sich gut die gut erhaltene Kasettendecke aus der Erbauungszeit und Fresken aus dem 19. Jahrhundert. Der Saal kann nur während einer Stadtführung besichtig werden.

Auffällig bei einem Spaziergang durch Friedberg sind die runden Steinplaketten, die an vielen Häusern hängen. Diese markieren die Häuser, in denen bekannte und berühmte Uhrmacher gewohnt haben. Denn Friedberg war in der Vergangenheit für seine Uhrmacherkunst berühmt, was man an der großen Zahl der Uhrmacherhäuser noch erkennen kann.

Interessant sind auch die Bierkeller der Stadt. Sie sind teilweise bis zu 9 m tief unter den Häusern und dienten der Lagerung der Bierfässer. Auch diese kann man nur im Rahmen einer Führung besichtigen.

Weitere Informationen zu den Stadtführungen bekommst du hier.

Friedberg mit der Lauschtour erkunden

Wer lieber auf eigene Faust unterwegs ist, aber trotzdem nähere Informationen zu der Geschichte und den Sehenswürdigkeiten haben möchte, sollte mit der Lauschtour auf Entdeckungstour gehen. Dafür lädt man sich die Bayerisch-Schwaben-Lauschtour App auf das Smartphone. Alternativ kann man auch ein iPad im Rathaus ausleihen.

In ungefähr zwei Stunden geht man geführt durch die App durch Friedberg. An den Orten, an denen man weitere Informationen in der App hören kann, hängen Tafeln an der Wand mit einer kurzen Beschreibung in mehreren Sprachen sowie der entsprechenden Nummer für die Informationen in der App.

Die Tour endet an der Wallfahrtskirche Herrgottsruh, die etwas außerhalb der Stadt liegt.

Bayerisch-Schwaben Lauschtour

Das Wittelsbacher Schloß

In dem 2019 renovierten Wittelsbacher Schloß Friedberg ist das Stadt- und Schloßmuseum untergebracht.

Neben der Geschichte von Stadt und Schloß sind die Friedberger Uhren ein Schwerpunkt der Ausstellung. Neben der Werkbank eines Uhrmachers mit den vielen filigranen Werkzeugen sind mehrere der äußerst kunstvoll gestalteten Uhren ausgestellt. Es ist unglaublich beeindruckend welche Kunstwerke die Uhrmachermeister früher hergestellt haben.

Ein weiterer Bestandteil der Ausstellung ist den Friedberger Fayencen gewidmet. Für wenige Jahre wurden im Friedberger Schloß Fayencen, Tonwaren mit weiß deckender Glasur, produziert. Da die Manufaktur nicht lange existierte sind die Friedberger Fayencen selten.

Neben diesen Hauptteilen der Ausstellung sind weitere Bereiche den archäologischen Funden rund um Friedberg, der Wallfahrt und sakralen Kunst sowie den Künstlern Fritz Schwimbeck und Reinhart Reinsdorff gewidmet.

Insgesamt ist die Ausstellung im Friedberger Schloß sehr abwechslungsreich gestaltet.

Sehr schön fand ich, das an vielen Ausstellungsstücken Informationstafeln angebracht waren, auf denen Wissen kindgerecht vermittelt wird. An manchen konnte des erlernte praktisch umgesetzt werden.

Wittelsbacher Schloß Friedberg, Schlossstraße 21, 86316 Friedberg

Museumscafe im Wittelsbacher Schloß

Ein sehr schöner Ort für eine Pause ist das Museumscafe im Schloß. Zum einen schmecken die Kuchen und Torten dort einfach wunderbar. Zum anderen ist der Garten mit der Sonnenterrasse der perfekte Ort, um etwas Ruhe zu finden.

Spaziergang entlang der Stadtmauer

Wer nach dem Museumsbesuch noch etwas Zeit hat, dem empfehle ich, auf dem Rückweg Richtung Stadtmitte entlang der Stadtmauer zu gehen. Auch wenn sie nicht so vollständig und gut erhalten ist wie z.B. in Rothenburg ob der Tauber, so ist ein Spaziergang dort entlang eine spannende Abwechslung zum üblichen Weg. Man findet dort kleine Kunstwerke und Hinweistafeln zu geschichtlichen Ereignissen in Friedberg. Von der Stadtmauer hat man zudem einen perfekten Blick auf Augsburg und die Lechebene.

Geschichte von Friedberg in Bayern

Die historische Kleinstadt liegt an der Grenze von Bayern und Schwaben und hatte daher in der Vergangenheit als Grenzstadt zum schwäbischen Augsburg eine große Bedeutung. Zum Ende des 16. Jahrhunderts wütete die Pest in der Stadt. Im dreißigjährigen Krieg wurde sie von den Schweden zweimal vernichtet. Daher ist bis auf die Burg und Stadtmauer kein Gebäude älter als das Rathaus, welches kurz nach dem dreißigjährigen Krieg erbaut wurde. Wenige Jahre später blühte die Stadt wieder auf und sie war für die Kunst ihrer Uhrmacher im 17. und 18. Jahrhundert weit über die Grenzen hinaus bekannt. Die Herzöge von Friedberg residierten bis 1918 im Wittelsbacher-Schloß, heute kann man dort u.a. die Friedberger Uhren bewundern.

Anreise nach Friedberg in Bayern

Friedberg hat einen eigenen Bahnhof, daher ist die Stadt sehr gut mit der Bahn erreichbar. Von Augsburg sind es lediglich zwei Stationen. Wer mit dem Auto anreisen möchte. findet am Bahnhof einen kostenlosen Parkplatz. Der Marienplatz ist vom Bahnhof in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen.

Offenlegung: Bei meiner Reise nach Augsburg wurde ich in großen Teilen vom Tourismusverband Bayerisch-Schwaben und dem Friedberg Tourismus unterstützt. Vielen Dank dafür. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.