Das erste Mal durfte ich die einzigartige Küche von Sarah Henke im Spices auf Sylt genießen. Sofort war ich von der Aromenvielfalt begeistert. Leider verließ sie das Restaurant nach kurzer Zeit. Zum Glück kocht sie mittlerweile im eigenen Restaurant Yoso in Andernach. Also habe ich die Chance ergriffen und bin nach Andernach gefahren und habe im Yoso einen genussvollen Abend verbracht.
Inhalt
Das Restaurant Yoso in Andernach
Das Yoso ist von außen relativ unauffällig. Lediglich ein unscheinbares Schild an dem in bräunlichem rot gestrichenen Haus zeigt das Restaurant an. Das Innere ist eher dunkel gestaltet, die rot Farbe von außen findet man auch hier wieder. Dekoration wird zurückhaltend eingesetzt, aber alles wirkt sehr stilvoll.
Die Speisekarte
Die Abendkarte umfasst zwei 6-Gang Menüs, das sogenannte Elemente Menü und das vegetarische Luft Menü. Zusätzlich gibt es eine Sushikarte die auch eine kleine Auswahl an Vorspeisen und Suppen enthält, welche Dienstags bis Freitags gültig ist.
Bei meinem Besuch habe ich mich für das Elemente Menü entschieden. Die kulinarischen Kreationen im Yoso entsprechen den vier Grundelementen Feuer, Wasser, Erde und Luft. Auf koreanisch bedeutet dies Yoso. Die unter diesem Motto entstehenden Gerichte sind äußerst harmonisch mit unterschiedlichen Aromen und unterschiedlichem Geschmack und Texturen.
Die Weinkarte im Yoso war sehr umfangreich. Ich finde es immer schwierig, einen Wein für ein Menu auszuwählen, aber auf Nachfrage bekam ich eine passende Weinbegleitung.
Der Service
Das Serviceteam war, wie es bei einem Sternerestaurant zu erwarten ist, freundlich und professionell, aber trotzdem sehr locker. Trotz der doch zur Zeit speziellen Situation hat das Serviceteam für eine angehnehme Atmosphäre gesortg. Essen gehen in Coronazeiten ist halt doch noch etwas anders. Unsere Fragen zu den Speisen und Weinen wurde immer zufriedenstellend beantwortet. Wir bekamen sogar Tipps, wo wir das eine oder andere Getränk des Abends kaufen könnten.
Das Essen
Wie üblich startete das Menü mit einem Gruß aus der Küche, genauer gesagt mit vier. Es gab ein klassisches koreanisches Kimchi, ein Bananensüppchen und ein Gläßchen, von dem ich leider nicht mehr sagen kann was es enthielt. Dazu bekamen wir noch Dumplings, die mit Ente gefüllt waren.
Das erste Gericht des Menüs ensprach dem Element Wasser, Thunfisch mit Ingwer und Wassermelone. Das rohe Thunfischtartar war mit Ingwer vermischt und u.a. mit Scheiben von der Wassermelone belegt. Es war sehr aromatisch, aber auch leicht pikant. Man erkannte deutlich die Einflüsse der koreanischen Küche.
Auch das zweite Gericht kam aus dem Element Wasser, halbroher Lachs in einem Kaffirlimettensud mit Erbsen.
Der Adlerfisch mit knusprigem Calamaretti und gründem Spargel war der dritte und letzte Fischgang. Besonders lecker fand ich hier den knusprig gebratenen Calamaretti und die aromitscha Haut des Fischs.
Der erste Fleischgang, der dem Element Erde zugeordnet wird, bestand aus rosa gebratenem Schweinefleisch, dem sogenannten Presa. Dies ist ein Stück aus dem Nacken, das nach spanischer Art geschnitten wurde. Das herrlich saftige und aromatisch Stück wurde mit Auberginenpürree und einer Thai-Vinaigrette servierrt.
Der nachfolgende zweite Fleischgang gehörte zum Element Feuer, was eins schon erahnen ließ – es wurde scharf. Die perfekt gebratene Ente, innen Rosa und die Haut knusprig, wurde mit bunten Blumenkohlröschen, Blumenkohlpürree und einer grünen Curry-Sauce serviert. Für mich war die Schärfe sehr angenehm, aber ich kann mir vorstellen, dass sie für den einem oder anderen etwas zu viel ist.
Nach dem aromatischen Fleischgang reichte man ein kühlendes, erfrischendes Granité, damit man den milden Nachtisch besser genießen konnte.
Der süßen Abschluß des Menüs war ein weißes Schokomousse mit einem Kirscheis und Kalamansigelee. Himmlisch!!
Zum Kaffee eine süße Kleinigkeit mit einem Gruß, der gerade in dieser Zeit sehr wichtig ist.
Fazit zum Yoso in Andernach
Auch in ihrem eigenem Restaurant konnte mich Sarah Henke von ihrer Küche überzeugen. Die Aromenvielfalt war wieder hervorragend, die anleihen an die asiatische Küche deutlich schmeckbar. Gut gefallen hat mir, dass einige Gerichte eine pikante Note hatten, ohne richtig scharf zu sein. Einen Besuch hier kann ich nur empfehlen.
Yoso in Andernach by Sarah Henke
Schafbachstraße 14
56626 Andernach
Di-Sa 12:00 – 14:00 Uhr und 18:00 – 21:00 Uhr
Ich wurde in keiner Form für diesen Beitrag bezahlt. Ich gebe hier lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder.