Der Bryce Canyon Nationalpark in Utah ist für mich einer der schönsten und bizarrsten Canyons im Südwesten der USA. Und dabei ist er gar kein richtiger Canyon, sondern ein großes natürliches Amphitheater. Markant in diesem Amphitheater sind Hoodoos aus rotem Sandstein.
Inhalt
Fahrt in die bizarre Welt vom Bryce Canyon
Schon bei der Anfahrt über den Highway 63 zum Bryce Canyon National Park kann man einige Kilometer vor dem Parkeingang die ersten Hoodoos, die säulenartigen Felsformationen sehen. Die kurvenreiche Straße führt durch rote Felsdurchbrüche und Fichtenwälder, durch die immer wieder die leuchtenden Felsen durchblitzen. Hinter dem Örtchen Bryce, das vollständig auf die Besucher des Nationalparks eingerichtet ist, liegt der Parkeingang.
Nachdem man den Eintritt bezahlt hat (oder seinen Jahrespass „America the Beautiful Annual Pass“ vorgezeigt hat), erreicht man nach einer Meile das Visitor Center. Dort kann man sich beim Ranger weitere Informationen zu Wanderungen und Sehenswürdigkeiten einholen sowie von Sperrungen von Wanderwegen bzw. Straßen erfahren. Hinter dem Visitor Center kann man die knapp 30 km lange Straße, die keine Durchgangsstraße ist, entlangfahren und an insgesamt 14 Aussichtspunkten, wie z.B Sunset, Sunrise oder Yovimpa Point anhalten. Abhängig von den eigenen Plänen, der Uhrzeit oder den Witterungsbedingungen würde ich die weiteren Stopps planen. Plant man z.B. eine Wanderung, kann es sinnvoll sein, diese zuerst zu machen.
Aussichtspunkte am Bryce Canyon Nationalpark
Die ersten Aussichtspunkte, die man erreicht, sind der Sunset- und Sunrise Point. Je nach Tageszeit leuchten die Steine hier besonders rot.
Am Inspiration und am Bryce Point kann man das gesamte Amphitheater überblicken. Da der Park auf 3000 m Höhe liegt, hat man meistens eine unglaublich klare Sicht. Man kann an den Aussichtspunkten unglaublich lange verweilen und Fotos machen, denn immer wieder sieht man neue Dinge.
An jedem weiteren Aussichtspunkt bekommt man einen anderen Blick auf die bizarre Landschaft des Bryce Canyons. Folgt man der Straße weiter Richtung Süden führt sie durch ein Waldgebiet, in dem man auch Hirsche, Hörnchen oder mit etwas Glück einen Präriehund sehen kann. An weiteren Aussichtspunkten sind besondere Felsformationen zu bewundern, wie z.B. Thors Hammer oder die Natural Bridge.
Wanderung durch die bizarre Welt der Hoodoos
Einen anderen Blick vom Bryce Canyon bekommt man bei einer Wanderung durch die Hoodoos, bei der man erstmal 300m in das Amphitheater runter wandert. Auch wenn mein einziger Versuch einer Wanderung wegen Glatteis abgebrochen werden mußte, möchte ich dies doch empfehlen. Beachten sollte man die Höhenlage vom Bryce Canyon und die dadurch bedingte dünne Luft. Eine einfache Wanderung bietet der Rimtrail, der relativ ebenerdig am Rand entlangführt.
Empfehlenswerte Wanderwege sind:
- Rim Trail zwischen Sunset und Sunrise Points (leicht, weniger als 2 km)
- Mossy Cave (leicht, weniger als 2 km)
- Swamp Canyon Loop (mittel, 7 km)
- Navajo Loop (mittel, 3 km)
Des weiteren werden von den Ranger begleitete Wanderungen / Aktivitäten angeboten:
- Rim-Walk
- Canyon Wanderungen (im Winter mit Schneeschuhen)
- Vollmondwanderung
- Sternenbeobachtung
- Rucksackwanderungen, teilweise mehrtägig
Informationen dazu bekommt man im Visitor Center.
Wieviel Zeit sollte man für den Bryce Canyon einplanen?
Das hängt natürlich viel von deinen Erwartungen und Aktivitäten ab. Bist du das erste Mal dort, solltest du unbedingt eine Übernachtung einplanen, am besten im Park oder direkt davor im Örtchen Bryce. Denn den Sonnenauf- bzw. -untergang im National Park sollte man einmal gesehen haben.
Ansonsten kann man den Bryce Canyon Nationalpark sehr gut als Zwischenstopp bzw. Tagesausflug in die Reiseroute einbauen.
Allgemeine Informationen und Tipps zum Bryce Canyon
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- Anfahrt: Einzige Zufahrtsstraße zum National Park ist der Highway 63.
Aus dem Norden kommend: Auf der I-15 nach Süden die Ausfahrt 95 zur UT-20 nehmen. In östlicher Richtung bis US-89 fahren, dort weiter auf US-89 nach Süden zur UT-12. Auf der UT-12 fährt man in östlicher Richtung zur UT-63. Auf der UT-63 geht es nach Süden zum Bryce Canyon Nationalpark.
Aus dem Süden (vom Zion Nationalpark): Den Zion National Park im Norden auf der US-89 verlassen und bis zur UT-12 weiterfahren. Ostwärts auf der UT-12 zur UT-63. Weiter auf der UT-63 Richtung Süden zum Bryce Canyon Nationalpark. - Eintritt: Pro Fahrzeug beträgt der Eintritt für den Bryce Canyon National Park 35 $. Der Eintritt gilt für ein einzelnes, privates Fahrzeug mit allen Passagieren.
Mit Motorrad kostet der Eintritt USD 30 inklusive Beifahrer. Jugendliche bis 15 Jahre haben freien Eintritt.
Bryce Canyon National Park Eintritt zu Fuß oder per Fahrrad: USD 20 pro Person
Der Eintritt ist 7 Tage am Stück gültig und beinhaltet die kostenlose Benutzung der Shuttlebusse - Öffnungszeiten: Der Nationalpark ist das ganze Jahr 24h am Tag geöffnet. Bei starken Schneefällen oder Sturm kann es zu einzelnen Sperrungen kommen
- Kostenloser Park Shuttle: Fährt von Anfang Mai bis Anfang Oktober
- Übernachtung: Innerhalb vom National Park gibt es zwei Campingplätze und die Lodge at Bryce Canyon. Vor den Toren des Nationalparks direkt am Besucherzentrum sind diverse Unterkunftsmöglichkeiten vorhanden. Ich habe mehrfach im Best Western Ruby’s Inn* übernachtet und war zufrieden.
- Versorgung im National Park: Überkommt einem während des Besuchs des Parks der Hunger, gibt es nur in der Lodge die Möglichkeit, etwas zu essen zu bekommen. Bis auf einen Snack habe ich dort aber nie etwas gegessen. Abends habe ich immer im Ruby’s Inn gegessen. Auch wenn es dort etwas an eine Kantine erinnert und meistens sehr voll ist, war das Essen dort rustikal aber gut.
- Wetter im Bryce Canyon National Park: Da der Park auf über 3000 m üNN liegt, kann es auch im Sommer kälter werden. Die Durchschnittstemperaturen liegen tagsüber im Sommer bei ca. 27°C, im Winter bei ca. 4°C, nachts kann es auch im Sommer kalt werden.
- Anfahrt: Einzige Zufahrtsstraße zum National Park ist der Highway 63.
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Vor ein paar Wochen habe ich auch einen Roadtrip durch verschiedene Nationalparks im Südwesten der USA gemacht. Der Bryce Canyon hat dabei aber wirklich den bleibendsten Eindruck hinterlassen. Während meines Besuches lag auch noch etwas Schnee, sodass nicht alle Wege begehbar waren. Der Empfehlung, auf jeden Fall in den Canyon hinein zu wandern, kann ich mich aber nur anschließen. Erst dort wird einem die Größe der Hoodoos und des gesamten Nationalparks so richtig bewusst…
Liebe Ina,
das ist ein toller Beitrag über diesen wunderschönen National Park. Ich war letzten Herbst dort und habe eine Roadtrip u.a. durch den Bryce Canyon National Park gemacht. Er ist wirklich einmalig und sehenswert – vor allem bei Sonnenuntergang wenn die Felstürmchen so richtig durch die untergehende Sonne in satten Orangetönen leuchten (wie Dori im Kommentar vor mir schon angedeutet hat).
Diesen verwurzelten Baum, den man auf einem deiner Fotos sieht, fand ich damals auch so faszinierend mit deisem Hintergrund, sodass es etliche Bilder von verschiedenen Winkeln gibt.
Viele Grüße,
Stefanie
Liebe Stefanie,
danke dir!
Der Bryce Canyon ist auch einer meiner liebsten Nationalparks. Leider habe ich ihn noch nie bei Sonnenuntergang gesehen. Das muß beim nächsten Mal unbedingt mit ins Programm.
Lg
Ina
Ich habe schon einige Bilder vom Bryce Canyon gesehen und ich muss sagen: Er begeistert mich einfach immer wieder. Die Felsformationen sind einfach faszinierend und großartig.
Ich würde wahrscheinlich ewig an den Aussichtspunkten stehen, staunen, dahinträumen und fotografieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass man immer wieder etwas Neues entdeckt. Besonders bei Sonnenaufgang oder -untergang stelle ich mir die Farben extrem vielfältig und schön vor. Hast du dir dieses Naturschauspiel auch angesehen oder nur untertags?
Liebe Grüße
Dori
Leider noch nie. Es hat irgendwie nie gepaßt. Aber das ist für den nächsten Besuch definitiv eingeplant, so wie die Wanderung durch die Hoodoos.
Lieben Gruß
Ina
Wow was muss das erst für ein Anblick sein, wenn man real dort steht. Die Bilder sind schon klasse und es ist echt wie ein Amphitheater . Danke fürs Mitnehmen
Liebe Grüße
Tanja
Freut mich, daß es dir gefällt. Ja, das ist schon irre dort zu stehen. Und es begeistert mich immer wieder.
LG
Ina