2020 war ein verrücktes und unvergessliches Jahr. Ich glaube, nein ich weiß, dass wir alle noch in vielen Jahren davon sprechen werden. Was ist nicht alles passiert. Lockdown, Abstand, Alltagsmasken, Hygiene, Viren sind plötzlich alltägliche Wörter. Aber es gab in diesem Jahr doch viel mehr als Corona. In meinem ganz persönlichen Jahresrückblick verrate ich dir, wie das Jahr bei mir aussah.
Inhalt
Januar – der zweite Teil meiner Traumreise
Der Dezember 2019 und Januar 2020 stand ganz im Zeichen meiner Rundreise durch Südamerika. Gestartet bin ich Anfang Dezember in Peru und befand mich zwischen Weihnachten und Neujahr in Bolivien. Den Jahreswechsel verbrachte ich in San Pedro de Atacama in Chile. Eher gesagt habe ich ihn verschlafen, denn die Nacht davor übernachtete ich auf 4600m ü.NN und schlief nicht so viel. Auch musste ich um 5 aufstehen und früh losfahren. Dementsprechend müde und kaputt war ich und habe den Beginn des Jahres 2020 verschlafen. Ob das schon ein Zeichen war? Man weiß es nicht.
In den nächsten Tagen erkundete ich die Gegend um San Pedro bevor es dann weiter ging nach Santiago de Chile. Die Stadt, die stark von den immer noch andauernden Unruhen gezeichnet war, hat mich trotzdem sehr beeindruckt. Auch Valparaiso, die Hafenstadt vor Santiago, war sehenswert. Die letzte Station in Chile war dann Patagonien, wo ich ein paar anstrengende aber wunderschöne Wanderungen in dieser majestätischen Landschaft unternahm.
Die 5-Tägige Kreuzfahrt rund um Feuerland sollte das Highlight dieser Reise werden. Leider habe ich nicht so viel davon gehabt, da ich direkt bei der ersten Wanderung stürzte und mir, wie sich später herausgestellt hat, den Knöchel gebrochen habe. Somit konnte ich die Kreuzfahrt und Buenos Aires, den Abschluss der Reise, leider nicht so genießen, wie es geplant war.
Februar, das Sofa und Netflix sind meine besten Begleiter
Im Februar ist eigenlich nicht sehr viel passiert. Dank meines gebrochenen Fußes war ich ziemlich bewegungslos und hielt mich die meisten Zeit zu Hause auf. Aber ich hatte ja auch genug Fotos, die sortiert und bearbeitet werden mussten. So schnell war ich noch nie mit den Fotos nach einer Reise fertig. Zum Glück war ich im Februar noch im Restaurant Zweigleisig essen, denn leider hat es nach der Schließung im März nicht wieder aufgemacht.
Ende Februar kam das Thema Corona langsam näher. Nachdem man vorher nur Nachrichten aus Asien von diesem Virus hörte, gab es plötzlich einzelne Fälle in Europa. Und dann kam Ischgl und Gangelt und für mich wurde das Thema ernster. Denn der große Teil meiner Familie wohnt im Kreis Heinsberg und das war nun Risikogebiet.
März / April – nichts geht mehr
Dann ging alles ganz schnell. Mitte März war dann plötzlich alles zu, nichts ging mehr. Es war schon ziemlich gespenstig, durch die verwaisten Gassen der Altstadt von Düsseldorf zu gehen. Selbst die Bolkerstrasse, auf der schon Vormittags rege Betriebsamkeit herrscht, war alles leer. Ein wirklich seltsames Gefühl.
Zum Glück durfte ich eine Woche nach Beginn des Lockdowns wieder arbeiten gehen. Auch dies war etwas ungewohnt, denn mit einem Job, der normalerweise nicht für das Homeoffice geeignet ist, dem der Laboratin, arbeitete ich plötzlich jeden zweiten Tag zu Hause. Für die Genesung meines Fusses war das allerdings optimal. Die Arbeitsplanung musste aber erst einmal den neuen Bedingungen angepasst werden.
In dieser Zeit gönnte ich mir von verschiedenen Restaurants die ersten Gourmetmenüs@Home. Eine spannende Möglichkeit, zu Hause zu Genießen und die Restaurants zu unterstützen.
Mai – Langsam wieder Normalität
Mitte Mai, kurz vor meinem Geburtstag, wurde der Lockdown beendet und die Geschäfte und Restaurants wurden wieder geöffnet. Die Zeit bis dahin habe ich genutzt und meinen Balkon bepflanzt und einiges für die Singvögel der Innenstadt aufgehängt. Eine schöne Ablenkung im Homeoffice.
Endlich konnte ich wieder Ausflüge unternehmen, bei denen ich längeren Strecken zu Fuß gehen musste. So erkundete ich den Park von Schloss Heltorf im Norden von Düsseldorf. Dort blühten in dieser Zeit die Rhododendronbüsche in allen möglichen Farben. Ein unglaubliche Farbenpracht. Ein weiterer Ausflug führte mich in die kleine Stadt Hattingen mit ihren vielen Fachwerkhäusern.
Auch kulinarisch hatte der Mai natürlich einiges zu bieten. An meinem Geburtstag verbrachte ich einen tollen Abend im Fritz Frau Franzi.
Juni, Juli, August – Wanderungen und Ausflüge
Anfang Juni hatte ich dann eine Woche Urlaub, in der es eigentlich nach Griechenland gehen sollte. Aber auch so erlebte ich eine wunderschöne Urlaubswoche, auch wenn es für mich ganz ungewöhnlich, nicht in die Ferne ging. Ich wanderte viel, z.B. auf dem Leverkusener Obstweg. Endlich schaffte ich es, mir die Museumsinsel Hombroich mit ihren verwunschenen Ecken und erstaunlichen Kunstwerken anzusehen.
Gegen Ende des Monats war es dann endlich wieder so weit. Ich war wieder on Tour. Für ein Wochenende fuhr ich nach Bad Windsheim, um dort in der Weinstube Drei Kronen ein besonderes Menü zu genießen. Ich nutzte die Gelegenheit, um mir Rothenburg ob der Tauber anzusehen. Die Stadt mit ihrer mittelalterlichen Altstadt hat mich sehr beeindruckt. Besonders schön war, dass es durch die internationalen Reisebeschränkungen ziemlich leer war.
Anfang Juli wanderte ich durch die Landschaft am Alternberger Dom, um den Wanderführer Ab ins Grüne zu testen. Es war eine sehr schöne Wanderung am berühmten bergischen Dom.
Ein weiteres Highlight war das Wochenende in Kesten an der Mosel. Endlich mal wieder in etwas größerer Runde mit Freunden ein unbeschwertes Wochenende verbringen, viel Quatschen und Spaß haben. Das hat unglaublich gut getan. Im darauffolgenden Wochenende fuhr ich nach Andernach, um einen kulinarischen Abend im Restaurant Yoso zu verbringen.
Das war defintiv eins der Highlights in diesem Jahr, auch wenn das Wochenende eins der heißesten war. Aber natürlich war ich nicht nur zum Essen dort, sondern schaute mir auch Andernach und Koblenz an. Zwei Städte, die ich vorher noch nie richtig besucht hatte. Koblenz kannte ich nur als Startpunkt für die wirklich empfehlenswerte Schifffahrt durchs Rheintal.
September – endlich wieder etwas länger verreisen
Der September war ein sehr ereignisreicher Monat. Angefangen hat es direkt am 1., denn an diesem Tag vor 25 Jahren habe ich in meiner Firma die Ausbildung begonnen. Unglaublich, dass dies schon so lange her ist. Wie man sich denken kann, war es leider nicht so einfach, das Jubiläum zu feiern. Denn immer noch gab es Personenbegrenzungen. Aber im Rahmen der Möglichkeiten konnte ich mit meinem Kollegen, der auch Jubiläum hatte, den Tag feiern. Zwar anders als immer gedacht, aber es war trotzdem schön.
Kurz danach fuhr ich endlich wieder in Urlaub, auch wenn er etwas anders war als geplant. Eine Woche ging es in den Norden von Deutschland. Die ersten sechs Tage verbrachte ich in Eckernförde. Dort erkundete ich die wunderschöne Schlei, Flensburg und fuhr sogar bis nach Sønderborg in Dänemark. Mir hat die Gegend dort sehr gut gefallen und ich war bestimmt nicht das letzte Mal dort.
Die letzten vier Tage meines Urlaubs sah ich mir Hamburg an. Leider war ich bisher nur immer wenige Stunden dort, so dass ich jetzt endlich genug Zeit hatte, die norddeutsche Stadt zu entdecken. Ich schaute mir die Speicherstadt und die Elbphilharmonie an, machte eine Barkassenfahrt, frühstückte im Schanzenviertel und ging natürlich auch hervorragend essen. Es waren erlebnisreiche Tage bei bestem Wetter.
Der Monat endete dann mit einem Wochenende in der Pfalz. Mit Freunden wanderte ich dort ein wenig, trank den einen oder anderen pfälzer Wein und genoss die gute pfälzer Küche.
Oktober – Freunde, Genuss und Wandern
Im Oktober habe ich nochmal die ganz normalen Freuden genossen. Ich bin viel Essen gegangen, z.B. im Setzkasten, Dr. Kosch oder auch in einer der vielen Ramen-Bars hier in Düsseldorf, meistens zusammen mit Freunden. Auch habe ich mich zu Hause mir Freunden getroffen, Karten gespielt oder zusammen gekocht. Einfach ein wenig Normalität,
Natürlich durfte auch das Wandern in diesem Monat nicht fehlen, denn das Wetter hat dazu mehrfach eingeladen. Eine schöne Wanderung habe ich entlang des Neanderlandsteiges im bergischen Land unternommen. Auf der neunten Etappe wanderte ich von Ratingen nach Ratingen-Homberg.
November, Dezember – zurück zum Anfang mit Homeoffice und Lockdown
Anfang November musste dann leider die Gastronomie wieder schließen. Aber wie schon im Frühjahr musste ich auch jetzt nicht auf kulinarische Genüsse verzichten und bestellte wieder das eine oder andere Gourmetmenü@Home.
Wenn das Wetter es in dieser Zeit zugelassen hat, unternahm ich die eine oder andere Wanderung, wie z.B. die 1. Etappe vom Neanderlandsteig oder wanderte von Mettmann nach Düsseldorf durchs Neanderthal. Bei weniger stabilem Wetter unternahm ich längere Spaziergänge durch Düsseldorf und entdeckte so meiner Heimatstadt völlig neu.
Kurz vor Weihnachten kam dann der komplette Lockdown, bei dem auch Geschäfte, Friseure usw. geschlossen wurden. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich schon im Weihnachtsurlaub, den ich eigentlich in Kapstadt verbringen wollte. Da daraus nichts wurde, hieß es auch diesmal wieder Urlaub zu Hause.
Das diesjährige Weihnachtsfest gestaltete sich auch völlig anders als üblich. An allen drei Tagen blieb ich mit meinem Freund zu Hause. Es gab keine Besuche bei Freunden und Verwandten. Etwas ungewohnt aber in Ordnung.
Silvester hoffe ich aber, dass ich wie geplant mit einem weiteren Paar ein wenig feiern kann. Aber wie in diesem Jahr so üblich, weiss man das wohl erst kurz vorher ob das so stattfinden kann.
Und 2021?
- Werde ich wohl weiterhin in den ersten Monaten 50% im Homeoffice arbeiten
- Habe ich keine Ahnung, ob und wohin ich verreisen werde
- Glaube ich, dass ich wenigstens Ende Mai eine Woche nach Sylt reisen kann
- drücke ich die Daumen, dass nicht zu viele liebgewonnene Restaurants, Cafes und Geschäfte für immer schließen müssen
- Drücke ich uns allen die Daumen, dass dieser ganze Mist irgendwann vorbei ist und wir alle wieder einigermaßen „normal“ leben können – was immer das dann auch heißen mag
Abschließend möchte ich mich bei dir bedanken, dass du diesen Blog liest. Gerade für einen Reiseblog war 2020 kein einfaches Jahr. Danke für die Treue. Bleib Gesund – wir lesen uns 2021!
Wie so vieles ist auch die mittlerweile traditionelle Fotoparade von Michael in diesem Jahr anders. Es gibt keine Themen und es wird keinen Sieger geben. Es sollen einfach nur Bilder von diesem sehr speziellen Jahr gezeigt werden. Daher hier mein Beitrag zur Fotoparade von Erkunde-die-Welt.
Hallo Ina,
was für traumhafte Bilder!
Gerade die aus Südamerika wecken sofort das Fernweh bei mir, wie gerne würde ich da noch mal hin. Aber ich freue mich auch schon sehr, wenn ich wieder in Cafés und Restaurants kann und auf die ersten Reisen in Deutschland und Europa.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja,
vielen Dank. Ja, Südamerika war ein absoluter Traumurlaub und wir sind beide so froh, dass wir diese Reise gemacht haben. Vor allem jetzt. Wir möchten dort unbedingt nochmal hin.
Aber wir sind auch sehr froh, wenn es wieder möglich ist, in Deutschland und Europa zu verreisen und auch endlich wieder in Restaurants zu gehen.
Liebe Grüße
Ina
Hallo Ina,
das sind tolle Bilder.
Gerade die Bilder aus Südamerika wecken wieder das Fernweh.
Und die Torte ist ebenfalls der Hammer.
Freue mich auf die nächsten Fotoparaden.
Silvia
Vielen Dank liebe Silvia.
Hallo Ina,
über die Fotoparade bin ich auf deine Seite gestoßen. Sehr schöne Berichte und vor allem auch tolle Fotos – gratuliere!
Den Neanderlandsteig habe ich dieses Jahr als „Urlaubsersatz“ übrigens auch „erwandert“, da er bei mir direkt um die Ecke liegt. Hat mir wirklich gut gefallen!
Hoffen wir, dass wir alle uns 2021 irgendwann wirklich wieder ein wenig freier und ungezwungener bewegen können!
LG!
Christian
Hallo Christian,
Freut mich, dass dir die Seite gefällt. Der Neanderlandsteig ist auch für mich eine willkommene Abwechslung direkt vor der Haustür.
Ich drücke uns allen die Daumen, das reisen bald wieder möglich wird.
LG
Ina
Hallo Ina,
trotz der besonderen Umstände hast du 2020 ja ganz schön viel erlebt!
Die Bilder aus Südamerika sind natürlich ein Traum, aber auch deine Deutschland-Fotos können sich sehen lassen :)
Ich hoffe, dass 2021 für uns alle besser wird!
Liebe Grüße
Lara
Hallo Lara,
vielen Dank. Ja ich war auch erstaunt, dass doch einiges im letzten Jahr zusammen gekommen ist. Aber nichts toppt Südamerika ;-) Ich bin so froh und dankar, dass ich die Reise machen konnte.
Lieben Gruß
Ina
wow, was für unbeschreibliche bilder im jänner und februar! aber man sieht, dass auch das eigene land einiges zu bieten hat. besonders das bild von rotenburg ob der tauber gefällt mir!!
Danke dir. Ja auch Deutschland ist ein wunderschönes Reiseland, vor allem wenn man die Hotspots vor der Haustür ohne die vielen Touristen genießen kann.
Hallo Ina,
die Südamerika-Reise hat damit in der Erinnerung deutlich länger angehalten als wenn Du jetzt nochmal eine in der Dimension dran gehängt hättest, denke ich. Das mit dem Knöchel hatte ich gar nicht mitgekriegt, heftig… Ich hoffe, das ist inzwischen wieder in Ordnung gekommen. Im Urlaub braucht man so was schon gar nicht…
Klasse, was Du sonst noch aus dem Jahr gemacht hast, da waren sicher sehr schöne Touren dabei. Kompliment wieder für die schönen Fotos; Du hast dafür echt ein Händchen. Und das Essen… ich kriege Appetit.
Warten wir mal ab, was 2021 bringt!
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
ja, de Erinnerung hält immer noch an, vor allem jetzt wo man nicht reisen kann. Erinnerung und Dankbarkeit ist da schon vorherschend. Meinem Knöchel gehts wieder gut, danke. Aber das war echt Glück im Unglück, mir ist zum Glück nicht so viel entgangen.
Lieben Gruß
Ina