Ein Roadtrip in den USA ist wohl der Klassiker unter den Roadtrips – mit dem Auto mit offenem Fenster und guter Musik auf den unendlichen Highways entlang brausen. Damit deiner unvergesslich wird, habe ich hier 10 Tipps für den perfekten USA Roadtrip für dich.
Inhalt
1. Denke bei der Planung an die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen
In den USA sind die Wetterbedingungen oft sehr extrem. In den Gebirgen, z.B. im Yosemite Nationalpark oder den Canyons in Utah kann teilweise bis in den Juni hinein noch Schnee liegen. Auf der anderen Seite sind die Temperaturen in den Wüsten Arizonas und dem Death Valley im Juni schon sehr hoch. Daher solltest du selbst bei einer groben Planung die Klimatabelle immer im Blick haben. Es ist schon ein großer Umweg, wenn man vom Yosemite ins Death Valley fahren will und die Straße ist noch wegen Schnee gesperrt, was im Juni noch vorkommen kann. Oder im Death Valley ist es so heiß, daß man keinen Schritt gehen kann.
Auch während des Urlaubs ist es empfehlenswert, immer mal wieder den Wetterbericht anzusehen. Gerade in den Gebirgen kann es zu starkem Regen kommen und die Straßen sind dann nicht passierbar (sogar im Death Valley ist mir das schon passiert).
2. Buche mindestens das erste Hotel vor
Egal wie ungeplant und spontan dein USA Roadtrip sein soll. Buche auf jedenfall ein Hotel für die erste Nacht schon vor. Glaube mir, nach 13 Stunden Flug (+ zwei Stunden vorher am Flughafen sein), Einreiseprozedere, Koffer und Mietwagen abholen hast du keine Lust mehr noch ein Hotel zu suchen. Optimal ist, wenn du noch ein Hotel gebucht hast, neben oder in dem ein Restaurant ist. Dann musst du auch nicht mehr lange was essbares suchen und kannst sofort nach dem essen erst einmal schlafen und wenn es nur kurz ist (du willst dich ja möglichst schnell an die neue Zeitzone gewöhnen)
3. Kaufe dir eine Kühlbox
Der erste Weg geht ja auch bei einer Mietwagenrundreise oft in einen Supermarkt, um sich mit den notwendigen Dingen wie Wasser, Snacks usw. einzudecken. Kaufe dir dort auch eine Kühlbox. Die gibts für relativ kleines Geld in den meisten Supermärkten. Da es in allen Hotels und Motels eine Eismaschine für Crushed Ice gibt, kann man die Kühlbox jeden Tag mit neuem Eis befüllen und hat so immer kalte Getränke und kann auch Obst frisch halten (Ich kaufe immer noch 2-3 kleinere Plastikdosen und habe immer kleingeschnittenes Obst für unterwegs dabei). Besonders im Sommer ist das ein angenehmer Luxus.
Vorsicht: Gehe nicht mit der Kühlbox zu den Eismaschinen, daß wird nicht so gerne gesehen. Nimm lieber die Behältnisse, die dafür in jedem Zimmer stehen und gehe wenn es sein muß zweimal.
4. Schalte außerhalb der Stadt das Navi aus (und besorge dir eine Karte)
Gerade in den amerikanischen Großstädten möchte ich das Navi nicht mehr missen. Trotz der Schachbrettstruktur der Städte ist es doch teilweise schwierig, die richtige Anfahrt zum Hotel zu finden. Doch außerhalb der Städte solltest du das Navi ausschalten. Es entscheidet halt nur zwischen schnellster oder kürzester Strecke, hat aber keine Auswahl für die schönste Strecke. Gerade in den USA gibt es viele Scenic Routes, die einfach wunderschön zu fahren sind. Und gerade das Fahren auf landschaftlich schönen Strecken ist ein wichtiger Bestandteil eines Roadtrips. Wenn du nicht in Zeitnot bist, fahre lieber diese Nebenstrecken.
5. Nimm genug Musik mit
Ein Roadtrip ohne Musik geht meiner Meinung nach gar nicht. Bei offenem Fenster die Musik laut aufgedreht den amerikanischen Highway entlang brausen – das ist Roadtrip pur. Aber ein drei Wochen Roadtrip kann lang sein. Also lade dein Handy und mp3-Player voll mit guter Musik und nimm am besten ein Line-in Kabel mit. Die meisten Mietwagen haben mittlerweile mindestens einen Line-in Anschluss. So hast du immer Musik im Auto. Meine Lieblingsmusik auf Roadtrips ist übrigens die gute alte Musik der 60er und 70er Jahre.
6. Meide am Wochenende die Nationalparks
Die Amerikaner lieben ihre Nationalparks als Ausflugsziel fürs Wochenende. Entsprechend voll sind diese dann. Also wenn du es absehen kannst, versuche möglichst nicht am Wochenende in einem Nationalpark zu sein. Besuche lieber am Wochenende eine Stadt. Diese sind dann meistens etwas leerer (zumindest der Berufsverkehr ist weg) und oft sind am Wochenende Events, Märkte, etc.
7. Wenn möglich, übernachte im Nationalpark (oder möglichst dicht dran)
Auch wenn es etwas mehr kostet, ist eine Übernachtungsmöglichkeit innerhalb eines Nationalparks immer die beste Wahl. So hat man sich die Zeit der An- und Abfahrt gespart. Gerade in so großen Parks wie dem Yellowstone ist man da schonmal eine Stunde oder mehr bei viel Verkehr unterwegs, die man schon innerhalb des Parks verbringen könnte. Man ist dadurch auf vor denen im Park, die außerhalb wohnen. Auch hat man so eine bessere und einfachere Möglichkeit, im Park bei Sonnenaufgang und -untergang zu fotografieren. Erwähnen muss man aber, daß die Versorgung in den Parks oft nicht gut ist, im Yosemite Nationalpark war sie z.B. sehr einfach und nicht gerade lecker. Trotzdem würde ich immer wieder in einem Nationalpark wohnen, denn dort liegt der Genuss definitiv bei dem Naturerlebnis.
8. Halte Small Talk
Das ist vielleicht ein sehr ungewöhnlicher Tipp, aber die Amerikaner lieben den unverbindlichen Small Talk und man kommt relativ schnell mit ihnen ins Gespräch. Meistens fragen sie dich, wo du her kommst. Viele erzählen dann von irgendeinem deutschen Vorfahren oder waren sogar schonmal in Deutschland. Machmal bekommt man sogar noch einen Tipp für die weitere Reise. Und schäme dich nicht, falls dein Englisch nicht so gut ist. Das ist überhaupt kein Problem.
Was du allerdings vermeiden solltest sind Gespräche über Politik oder Religion, aber das ist dann auch kein Small Talk mehr.
9. Geht in einem Diner frühstücken
In vielen Hotels oder Motels gibt es sowieso kein Frühstück und wenn doch ist es entweder schlecht oder man muß dafür bezahlen. Geht dann lieber in einem echten amerikanischen Diner essen. Das ist dann Amerika pur, wirklich wie im Fernsehen. Diese engen Boxen, in denen man sich fragt, wie man zu viert darin sitzen soll. Die Kellnerin in ihrem Dress, die immer wieder mit der Kaffeekanne vorbei kommt. Und natürlich diese riesige Auswahl an den unglaublichsten Frühstücksvarianten, vom Müsli bis zum Steak.
Monika hat in ihrem Artikel das amerikanische Frühstück noch ausführlicher beschrieben. Schau doch mal rein.
10. Fahre defensiv Auto
Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber trotzdem ist es gerade in den USA sehr wichtig. Die Amerikaner fahren extrem defensiv, was gerade für uns Deutsche oft schwer ist. In den Großstädten geht es zwar etwas rauer zu als auf dem Land, aber auch hier wird ehr defensiv gefahren. Vor allem Fußgängern gegenüber wird extrem Rücksicht genommen. Außerdem hast du doch Urlaub und ein Roadtrip besteht ja auch aus dem gemütlichen fahren.
Hast du noch weitere Tipps für einen perfekten USA Roadtrip?
Meinen bisher einzigen Roadtrip durch einige Bundesstaaten der USA habe ich im Alter von 16 Jahren mit meiner Gastfamilie unternommen. Wir haben in Motels geschlafen und im Diner (oder bei McDonalds) gefrühstückt. Damals fand ich das ziemlich exotisch :-)
Inzwischen habe ich schon viele Roadtrips unternommen, gerade erst letzten Sommer waren wir mit unserem Bulli auf dem Balkan unterwegs. Einige Dinge gelten ja grundsätzlich (nicht zu viel voraus planen, sich Zeit nehmen zum Beispiel), aber andere sind dann doch wieder länderspezifisch. Insofern: Danke, dass Du Deine erprobten Tipps für die USA mit uns teilst. Mal schauen, wie sich die Situation dort mit DT weiterentwickelt…
Oh ja, da schaue ich auch ganz gespannt hin. Eigentlich wollten wir gerne im nächsten Jahr mal wieder rüber fahren. Aber wenn das so weiter geht müssen wir uns ein anderes Ziel suchen.
LG
Ina
Tolle Tipps hast Du zusammengestellt, die kann ich alle nur bestätigen. Ergänzen würde ich, daß die Planung entspannt sein sollte. Wer zuviel in den Roadtrip packt, der muss dieselbe Route mehrmals machen, denn er wird feststellen, daß er nochmal wiederkommen muss, um wirklich alles zu sehen.
Und sollte die Gegend um Moab eingeplant werden, so sind drei Nächte dort Minimum.
Was ich auch wichtig finde: raus aus dem Auto und rein in die Natur. Wanderschuhe schnüren, wenn es die körperliche Fitness zulässt!
Hallo Ina,
wir planen vom 2. Juli 2015 – 28.07.2015 eine sog. Familienabschlussreise (Tochter ist 18 und möchte nicht mehr unbedingt mit den Eltern in die Ferien) . Wir dachten uns von Zürich nach Seattle und dann mit Mietwagen unterwegs. Die Kids (14 und 18) haben schon eine Liste gemacht von ihren Interessen. Vieles davon wurde bereits von Dir dokumentiert. Zuerst einmal vielen Dank für die vielen guten Tipps. Nun wollte ich nur noch Fragen, ob es irgendwelche „Geheimtipps“ gibt für eine 4-köpfige Familie. Waren noch nie an der Westküste. Nur einmal in Florida, aber da auch nur auf Hochzeitsreise vor 19 Jahren.
Gruss aus der Schweiz
Patrick
Hallo Patrick,
Familienabschlußreise ist ja eine prima Idee. Find ich toll. Es freut mich, daß du auf meinem Blog schon einige Tipps finden konntest. Bis zu eurer Reise habe ich auf jedenfall noch weitere Spots in den USA beschrieben. Vielleicht ist ja noch was für dich dabei.
Als kinderlose bin ich bei deiner Frage eigentlich überfragt. Was ich dir empfehlen würde ist Las Vegas (ist aber bestimmt in der Wunschliste deiner Kinder). Da aber auch eine Show besuchen. Cirque du Soleil fand ich super, besonders KA hat mich beeindruckt. In Las Vegas kann man auch gut shoppen gehen. Solltet ihr nach LA kommen sind die Universal Studios auch toll (aber auch unverschämt teuer) und Santa Monica nicht vergessen. Und natürlich San Francisco, meine persönliche Lieblingsstadt.
Aber nehmt auch genug Nationalparks mit. Bei Seattle der Olympic NP ist toll. Yellowstone auf jedenfall, hier braucht man auch mehrere Tage vor Ort. Wenn ihr dran vorbei kommt würde ich beim John Day Fossil Beds (Oregon) anhalten. Ist relativ unbekannt, aber sehr schön, u.a. mit painted hills.
Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, ob das für eine 4-köpfige Familie geeignet ist.
Wenn du spezielle Fragen hast, meld dich ruhig, gerne auch per Mail.
Lieben Gruß
Ina
Grade zum defensiven Fahren noch ein Tipp.
Den Stop-4-Way kennt hier in Deutschland kein Mensch, aber er funktioniert in den USA perfekt. Wer zuerst stoppt, fährt zuerst. Bei uns undenkbar, in den USA grade abseits der großen Verkehrsadern in den Städten, vollkommen normal.
Danke für deinen Kommentar. Das stimmt, 4-Way Stop ist am Anfang ziemlich ungewohnt. Zum Autofahren in den USA wollte ich aber noch einen eigenen Artikel schreiben. Da wird das auf jedenfall erwähnt.
LG
Ina
Sehr gute Tipps.:)
Dieses Jahr waren wir noch per Flugzeug in den USA unterwegs, aber da wir für das nächste Mal auch einen Roadtrip planen,ist das der perfekte Beitrag für uns! :)
Danke! Das freut mich, daß die Tipps hilfreich für dich sind.