Der Yosemite Nationalpark liegt in Kalifornien in der Sierra Nevada. Geprägt ist der Nationalpark durch seine beeindruckende Bergwelt, die vielen Wasserfälle, die Mammutwälder und Bergseen. Er ist sehr gut von San Francisco, Las Vegas oder Los Angeles erreichbar und so ein mögliches Ziel für jeden Roadtrip, der in diesen Städten startet. Ich habe dir hier Reisetipps zum Yosemite Nationalpark zusammengestellt.
Inhalt
Yosemite Nationalpark: Öffnungszeiten
Der Yosemite Nationalpark ist das ganze Jahr über 24h am Tag geöffnet. Einige Bereich sind von November bis Mai allerdings wegen Schnee mit dem Auto nicht zu erreichen. In dieser Zeit ist auch eine Einfahrt über die Tioga Road nicht möglich.
Anreise zum Yosemite Nationalpark
Von San Francisco sind es 314 km, die Fahrzeit beträgt etwa 4-5 Stunden. Man kann in den Park über den Highway 120 oder 140 einfahren.
Von Los Angeles sind es 6-7 Stunden Fahrzeit bei 504 km. Über die Interstate 5 fährt man dann auf den Highway 99 bis in den Yosemite Nationalpark.
Von Las Vegas kommend hängt es von der Jahreszeit ab, welchen Weg man nehmen kann. Von November bis Mai ist die Tioga Road geschlossen, daher muß man in dieser Zeit einen Umweg von über 230 km in Kauf nehmen und über Bakersfield und Fresno in den Yosemite Park einfahren. Ist die Tioga Road geöffnet, gibt es mehrere Möglichkeiten der Anfahrt. Ich empfehle, über das Death Valley zu fahren, und hier auch mindestens einen Tag zu verbringen. Wenn du in den Übergangsmonaten unterwegs bist, lohnt sich immer ein Blick auf die Seite des Nationalparkservice, denn manchmal wird die Tioga Road früher geöffnet, wenn es die Schneehöhe erlaubt – oder sie ist noch Anfang Juni geschlossen.
Eintritt
Der Eintritt in den Park wird pro Vehikel bezahlt und beträgt zur Zeit 35 $ (Stand 08/2019), alle Insassen sind dabei inklusive. Motorräder kosten 30 $, Fußgänger und Fahrradfahrer bezahlen 20 $. Der Eintritt ist 7 Tage gültig. Der Jahrespass America the Beautiful Annual Pass ist ebenso gültig und kann auch am Parkeingang erworben werden. Weitere Informationen zu dem Pass gibt es hier.
Reisezeit
Die optimale Reisezeit für den Yosemite Nationalpark ist davon abhängig, was du sehen möchtest. Sind es Wasserfälle, solltest du im April/Mai dorthin fahren. Auch die Seen und Bäche führen jetzt genügend Wasser.
Willst du möglichst viel vom Park sehen, die Tioga Road fahren, und auch gutes Wetter haben, dann ist der Sommer von Juni bis September die geeignete Zeit. Allerdings ist es in dieser Zeit auch sehr voll und die Wasserfälle sind ausgetrocknet. Je nach Schneemenge im Winter kann man im Juni noch Glück haben und Wasserfälle sehen. Ich war im September im Park und nicht nur die Wasserfälle waren ausgetrocknet, sondern auch einige Seen. So lohnte sich eine Wanderung zum Wonderlake nicht, weil dieser fast ausgetrocknet war.
Den ganzen Park mit weniger Besuchern, aber auch mit variablem Wetter, kann man im Oktober und November erleben. Im November kann aber auch schon Schnee fallen. In manchen Jahren war der Tioga Pass schon im November geschlossen.
In den Wintermonaten von Dezember bis März erlebt man Schnee und Einsamkeit in Yosemite. Es ist kalt und weiß, aber sonnige Tage sind im Winter keine Seltenheit.
Unterkunft im Yosemite Nationalpark
Im Park, aber auch in der Umgebung gibt es viele Möglichkeiten zu Übernachten. Nach den Erfahrungen während meines ersten Roadtrips in den USA empfehle ich dir, im Park zu übernachten. Die tägliche An- und Abfahrt ist doch sehr lang, so daß einige Zeit verloren geht, die man auch gut im Park verbringen kann. Den Tiogapaß kann man sehr gut für die An- bzw. Abreise nutzen, so daß diese Strecke ein wunderschöner Teil der Autofahrt ist.
Innerhalb des Park gib es acht verschiedene Hotels/Motels, von der Zelthütte bis zum teuren Hotel. Natürlich gibt es auch Zeltplätze, es sind aber nur vier der Plätze ganzjährig geöffnet. Ich habe bei meinem Roadtrip 2013 in der Yosemite Lodge at the Falls übernachtet. Die Zimmer sind in Blockhäusern, die am Rand des Waldes liegen und man kann vom Balkon aus die Streifenhörnchen beobachten. Die Zimmer sind normaler amerikanischer Motelstandard, allerdings ist das Essen in dem Food Court nicht sehr gut. Kulinarisch sollte man hier nichts erwarten, aber zum satt werden reichte es.
Bei einer Mehrtageswanderung kann man auch in der Wildnis übernachten, dafür muß man einen Wilderness Permit im Visitor Center erwerben.
Verpflegung
Im Park gibt es verschiedene Restaurants und auch kleinere Supermärkte. Ganzjährig offen sind aber nur die im Yosemite Valley. Ich empfehle, Verpflegung für den Tag und ausreichend Getränke schon mitzubringen, da die Preise hier doch sehr hoch sind. Auch ist das Essen nicht so gut, daß man den ganzen Tag davon leben möchte. Bei Lebensmitteln im Auto muß man darauf achten, daß diese nicht im Wagen sind, wenn dieser mehrere Stunden unbeaufsichtigt geparkt ist, sondern möglichst im Hotelzimmer oder auf dem Campingplatz (aber dort Bärensicher und nicht im Zelt). Bären haben eine feine Nase und können auch Autos aufbrechen.
Transport im Nationalpark
Im Park kann man von Mai bis November fast alle Straßen mit dem eigenen Mietwagen befahren. Liegt im Park Schnee, sind Schneeketten Pflicht, die man aber in den Tankstellen vor dem Park erwerben kann.
Innerhalb des Parks gibt es ein gutes Shuttlebussystem, welches man gut zur An- bzw. Abfahrt bei Wanderungen nutzen kann.
Was du dir ansehen solltest
Im Yosemite Nationalpark gibt es unglaublich viel, was man sich ansehen sollte. Daher zähle ich hier nur meine persönlichen Highlights auf.
Yosemite Valley
Das Yosemite Valley ist das zentrale Tal des Parks und ein echtes Naturwunder. Das Gletschertal ist geprägt von Wasserfällen, Steilwänden, Wiesen und Bächen. Überragt wird das Tal durch die mächtige Felswand El Capitan und dem Wahrzeichen des Parks, dem Half Dome. Bist du im Frühjahr im Park solltest du dir den Yosemite Fall ansehen, einer der höchsten Wasserfälle der Erde.
Im Valley gibt es viele Wanderungen, die durch die Wiesen führen, entlang der Bäche und vorbei an Wasserfällen. Da die Steigung dieser Wege nicht sehr groß ist, sind diese Wanderungen nicht sehr anstrengend. Ich bin am frühen Abend durch das Tal gewandert und es war eine wunderschöne Wanderung. Das Licht war einmalig, auf den Wiesen standen Rehe und grasten und an einem Bachlauf badeten Kinder. Nur die Wasserfälle waren ausgetrocknet.
Tunnel View
Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit, diesen Aussichtspunkt anzufahren, wenn man im Park ist, denn dieser gehört zu den schönsten im Park. Von diesem Aussichtspunkt hat man einen spektakulären Blick auf das Tal und kann erkennen, wie sich in der Eiszeit die Gletscher durch das Tal geschoben haben. Links erhebt sich der mächtige El Capitan, rechts ist im Frühjahr der Bridalveil Fall zu sehen und im Hintergrund erhebt sich der Half Dome. Im Vordergrund ist der dichte Wald des Yosemite Tals. Ein wirklich beeindruckender Blick.
Mariposa Grove
Im südlichsten Bereicht des Nationalparks liegt die Mariposa Grove. Dies ist der größte Wald von den riesigen Sequoia Bäumen im ganzen Park. Zwei der 30 größten Bäume gehören zu den 30 größten Mammutbäumen der Welt. Besucht man auf dem Roadtrip den Redwood National Park an der Küste von Kalifornien lohnt ein Besuch hier nicht. Ansonsten sollte man sich diese riesigen Bäume in der Mariposa Grove nicht entgehen lassen.
Tioga Road
Die Tioga Road, oder Richtig Tioga Pass Road, gehört zu meinen absoluten Lieblingsstraßen. Leider konnte ich sie erst einmal, im Jahr 2000, befahren, da der Paß bei den anderen Reisen immer gesperrt war, entweder weil noch Schnee lag oder wegen des großen Waldbrandes im Jahr 2013.
Vom Yosemite Valley gehts auf einer kurvenreichen Straße erst einmal 21 km bis auf 2440 m hoch, wo man den ersten Bergsee erreicht. Nach weiteren 21 km kommt man zu dem größten Aussichtspunkt der Tioga Road, dem Olmsted Point. Von hier aus hat man einen Blick auf die andere, runde Seite des Half Domes. Vor dem Aussichtspunkt liegt ein vom Gletschereis glattgeschliffenes Felsplateau, das von Rissen durchzogen ist und auf dem vereinzelt große Felsen liegen.
Weiter geht die Strecke vorbei an dem wunderschönen Bergsee Tenaya Lake, der mit seinem glasklaren Wasser zum verweilen einlädt. Hinter dem Bergsee erreicht man auf 2600 m Höhe das Grasland der Tuolumne Meadows, die im Juli und August in voller Blüte erstrahlt. Hat man die Hochebene durchquert, erreicht man nach den eigentlichen Tioga Pass, mit 3031 m die höchste Passstraße in Kalifornien. Von da an geht es stark abwärts, vorbei an zwei weiteren Bergseen hinab bis zum Mono Lake. Auf der Fahrt hinab wandelt sich die Landschaft von der Gebirgskette der Sierra Nevada zur Steppenlandschaft der High Sierra.
Sentinel Dome
Die Wanderung auf den Sentinel Dome ist auch für nicht so fitte Wanderer wie mich machbar. Die Wanderung startet an an der Glacier Point Road, so daß sich diese Wanderung anbietet, wenn du vom Glacier Point zurückkommst. Den Glacier Point solltest du auch nicht auslassen, denn hier hast du den besten Blick auf den Half Dome und das Tal.
Die 3 km lange Wanderung startet auf relativ ebener Strecke und führt erst durch den Wald und später über eine Bergwiese. Der Weg steigt mittlerweile stetig an und der Sentinel Dome ist in Sichtweite. Die letzten Meter sind auch die schwersten, denn es geht nun den kahlen Dome hoch. Aber es lohnt sich, denn oben hat man einen atemberaubenden 360°-Rundumblick auf den Yosemite Nationalpark.
Weitere Informationen, z.B. über Wanderungen oder anderen Aktivitäten, Straßensperrungen, Tierseuchen findest du bei dem Nationalparkservice.
Warst du schon im Yosemite National Park und hast weitere Reisetipps?
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag und die anderen USA Tipps – für uns geht es in zweieinhalb Wochen erstmals in die USA und wir sind schon ganz gespannt auf die vielen Eindrücke!! :)
Wie toll, Du bist die Tioga Road gefahren. Das möchte ich irgendwann auch noch erleben. Bei meinem Besuch Anfang Juni lag dort noch Schnee. Dafür habe ich jede Menge rauschende Wasserfälle gesehen. Spektakulär und unvergesslich!
Fernweh-Grüße von
Sonja
Lieben Dank für deinen Kommentar.
Ja, ich habe es tatsächlich einmal geschafft, die Tioga Road zu fahren, direkt beim ersten Besuch. Bei allen anderen Besuchen ist dies leider wegen Schnee oder Feuer gescheitert. Ich hoffe sehr, dass es mir noch einmal gelingt. Und dir drücke ich die Daumen, dass du auch die Gelegenheit bekommst, diese wunderschöne Straße zu befahren.
LG
Ina
Hi, ich habe nun diesen Artikel gelesen und finde ihn sehr aufschlussreich.
viel. kannst du mir mal ein paar Tipps geben.
ich möchte evtl. nächste Jahr in den Yosemeti. Da ich leidenschaftlicher Landschaftsfotograf bin, (Ist nur mein Hobby. Nicht Beruflich oder Professinell) möchte ich unbedingt ein paar Tage im Park verbringen. Unbedingt sehen möchte ich:
El Capitan, Half Dom, die Wasserfälle, Mammutbäume und hierfür ausreichen Zeit zum Fotografieren.
Wo übernachtet man am besten, gibt es einen deutschsprachigen tourguide, wie kann man einen solchen Plan umsetzen, wo kann man soetwas am besten buchen. Für deine Antwort besten Dank im Voraus. Klaus aus Nürnberg
Hallo Klaus,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Bei meinem letzten Aufenthalt habe ich im Park in der Yosemite Valley Lodge übernachtet. Das fand ich sehr gut, da die tägliche Anfahrt in den Park wegfällt. Beim ersten Aufenthalt habe ich in Mammoth Lakes außerhalb des Parks gewohnt. Dann muß man halt jeden Tag den Tioga Pass rein und wieder raus fahren und hat weniger Zeit für den Park.
Die Sehenswürdigkeiten kannst du dir alle so ansehen, da braucht man keinen Guide. Im Visitor Center bekommst du sehr gute Infos bzgl. Wanderungen, zu z.B. den Wasserfällen. Eine Aussichtspunkte, wie z.B. den Tunnel View kann man ganz einfach mit dem Auto anfahren. Viele Infos bekommst du schon vorab auf der Webseite vom Yosemite NP.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.
Hallo Ina,
hach, der Yosemite Park war schon extrem schön! Besonders die Sequoia Bäume fand ich beeindruckend. Und natürlich die ganzen Felsstrukturen. Ich hab damals auf meiner dreiwöchigen Rundreise in Mammoth Lakes übernachtet. Wenn der Tioga Pass geöffnet ist, kommt man von dort auch ganz gut ins Yosemite Valley. Das kann natürlich vor allem eine gute Alternative sein, wenn die Unterkünfte direkt in Yosemite bereits ausgebucht sind. Die ganze Reiseroute hab ich jetzt auch mal niedergeschrieben :)
Liebe Grüße
Imke
Hallo Ina,
einen wirklich interessanten Artikel hast du da verfasst! Ich war jetzt schon zweimal im Yosemite und bin immer wieder durchweg begeistert! Aber deine Bilder zeigen ganz neue Blickwinkel, wie ich den Park selbst noch nicht gesehen habe! Zuletzt waren wir 2015 dort. Eine Zusammenfassung zu unserem Besuch gibt es auf unserem Blog: http://www.einfachrausgehen.de/der-yosemite-nationalpark/
LG
Thomas
Hallo Ina,
danke für den schönen Artikel, der mich gerade ganz nostalgisch macht. Auch ich habe im September 2013 den Yosemite Park besucht, offensichtlich und witzigerweise fast zur gleichen Zeit wie du. Konnte auch damals wegen der Waldbrände leider nicht über den Tioga Pass fahren, was einer der Gründe ist, warum ich dort sehr gerne irgendwann noch einmal hin möchte – erst recht nach deiner Beschreibung hier. :)
Ich bin bei meinem Aufenthalt im Yosemite Valley zu den Nevada und Vernal Falls gewandert, die auch im September noch Wasser führten, wenn auch sicher längst nicht so üppig wie im Frühjahr. Das ergibt jedenfalls eine schöne, nicht allzu lange Rundwanderung, die ich weiter empfehlen kann.
Hallo Christiane,
ui, vielen Dank für das Lob! Und lustig, daß wir zur fast gleichen Zeit dort waren. Der Tioga Pass ist wirklich lohnenswert, ich möchte ihn auch unbedingt noch einmal abfahren.
Die Wanderung muß ich mir merken, danke für den Tipp.
Lieben Gruß
Ina
Ina – ich würde sagen, du hast alles sehr sehr treffend zusammengefasst! Cool! Wir haben damals in den Cabin-Tents übernachtet – auch eine großartige Erfahrung, über die ich unbedingt noch schreiben muss. Im Mai/Juni kann ich eine Wanderung zu den Vernal-Falls empfehlen. Je höher man kommt, desto ruhiger und einsamer wird es. Der Blick über den Wasserfall und den Park und auch auf den Halfdome ist einfach gigantisch!
Liebe Grüße!
Jolly
Danke☺️
Die Wanderung muss ich mir fürs nächste mal merken, die ist bestimmt super. Aber zuerst steht die Wanderung zum Wonderlake an, die habe ich auch noch nicht gemacht.
Lieben Gruß
Ina