Als ich die ersten Bilder vom Abel Tasman Nationalpark gesehen habe, wußte ich sofort, daß ich dorthin muß. Dieses türkise Wasser, goldene Buchten, grüner Dschungel – einfach unglaublich. Also habe ich eine Tageswanderung entlang des Küstenwanderwegs „Abel Tasman Coastal Track“ gemacht.
Inhalt
Mit dem Wassertaxi zum Start der Wanderung
Der Abel Tasman Coastal Track gehört zu den Great Walks Neuseelands und führt über 54,4 km entlang der Küste vom Abel Tasman Nationalpark. Die Strecke ist nicht mit dem Auto zu erreichen, aber es gibt dort Wassertaxis, die Wanderer zu verschiedenen Punkten der Strecke bringen, bzw. wieder abholen. Daher ist es sehr gut möglich, auch nur einen Teil dieser Wanderung zu machen. Da wir in Marahau untergebracht waren, haben wir uns dafür entschieden, mit dem Wassertaxi zur Torrent Bay zu fahren und von dort nach Marahau zurückzuwandern.
Da wir das Taxi erst am Abend vorher gebucht haben, konnten wir nicht das erste Taxi um 8 Uhr nehmen, sondern sind erst um 10 Uhr losgefahren. Am Treffpunkt warten viele andere, einige möchten den ganzen Track wandern, einige nur in den schönen Buchten baden und andere wollten so wie wir eine Tageswanderung im Abel Tasman Nationalpark machen. Kurz vor 10 treffen 2 Trecker mit Motorbooten auf Hängern ein. Alle Passagiere werden entsprechend ihrer Ziele auf die Boote verteilt. Nachdem alle in den Booten Platz genommen hatten, fuhren die Trecker los Richtung Bootsanleger, wo die Boote zu Wasser gelassen wurden.
Die rasante Fahrt startete mit einem Schwenk um den Split Apple Rock und vorbei an einer Insel, auf der Seehunde leben. An diesen Punkten hielt der Fahrer kurz an und erzählte etwas über die Entstehung bzw. Maorilegenden über diese Orte. Weiter ging es dann entlang der Küste. Nach einem Halt an der Bucht von Anchorage sind wir in der Torrent Bay ausgestiegen. Da es dort keinen Steg gibt, muß man im Wasser aussteigen. Hätte ich das gewußt, hätte ich ein kleines Handtuch mitgenommen. Sand zwischen den Zehen beim Wandern ist nicht so angenehm.
Von der Torrent Bay nach Anchorage (5,8 km)
Die Torrent Bay, das Mündungsgebiet der Torrent Rivers, ist eine langgestreckte Bucht mit einem wunderschönen Sandstrand, an dem einige Familien den Tag verbringen. Es gibt auch ein paar Hütten, in denen man nach Anmeldung maximal drei Tage übernachten kann. Wir machen uns aber auf den Weg und wandern in Richtung Marahau. Da gerade Hochwasser ist, können wir nicht den Low Tide Weg durch die Bucht gehen, sondern müssen den 3 km längeren „Umweg“ entlang der Bucht nehmen. Von dem schattigen Waldweg hat man, da der Weg etwas erhöht an der Bucht entlang führt, einen tollen Blick auf die Bucht, das türkise Wasser und Süßwasserpool. Aus diesem Grund würde ich den etwas längeren Weg auch bei Niedrigwasser empfehlen.
Als wir den Torrent River erreichen, entscheiden wir uns, einen Abstecher zu den Cleopatrapools zu machen. Der Weg folgt dem Flußlauf des Torrent Rivers in den Wald hinein. Vorbei geht es an großen Felsen bis zu den abgelegenen natürlichen Pools. Hier ist ein wunderschönes Plätzchen, um eine Pause einzulegen und sich zu erfrischen. Leider sind wir nicht die einzigen, die diese Idee haben. Jenny war mit ihrer Familie im Celopatrapool baden und hat auf ihrem Blog Weltwunderer darüber berichtet.
Wieder zurück auf dem Hauptweg wandern wir weiter. Sehr angenehm ist, daß der Weg nicht überlaufen ist. Nur wenige Wanderer überholen uns oder kommen uns entgegen. Nach den Erfahrungen auf dem Tongariro Alpine Crossing eine Wohltat. Nach 5,8 km erreichen wir Anchorage, wo wir den Haupttrack verlassen könnten und runter zur Bucht gehen, um mit den Wassertaxi zurückzufahren. Doch wir wollen weiter und die Schönheit des Abel Tasman Nationalparks genießen.
Von Anchorage zum Marahau Information Centre (14,8 km)
Der Weg führt jetzt immer nahe am Ufer entlang, meist ca. 50-100 m höher, so daß wir hinter jeder Kurve ein neues Stück der wunderschönen Küstenlandschaft erblicken. An den vielen Buchten gibt es die Möglichkeit, herunterzuwandern und eine Pause am Strand einzulegen.
Wir gehen weiter entlang des Weges, der immer wieder kleiner Flüsse überquert oder durch den schattigen Wald führt. Ab der Tinline Bay erreicht des Abel Tasman Coastal Track offenes Land. Zum Schluß wandern wir noch über den Marahau Damm und erreichen das Marahau Information Center. Nach ca. 20 km Strecke und 6 h Wanderung erreichen wir glücklich und überwältigt das Ziel.
Für mich war diese Wanderung eines meiner Highlights in Neuseeland.
Information zum Abel Tasman Nationalpark:
- Für die gesamte Strecke des Abel Tasman Coastal Tracks sollte man 3-4 Tage einplanen.
- Für eine Tageswanderung im Abel Tasman Nationalpark gibt es mehrere Möglichkeiten. Je nach Fitnessgrad kann man die entsprechenden Etappen auswählen.
- Es gibt auch die Möglichkeit, einen Teil der Strecke mit dem Kajak zu befahren. Dazu gibt es verschiedene Angebote.
- Die Wassertaxis fahren nach einem festen Fahrplan und haben nur eine begrenzte Kapazität. Möchte man zu einer bestimmten Uhrzeit fahren, sollte man gerade in der Hauptsaison das Taxi ein paar Tage im voraus online buchen.
- Nicht jeder Haltepunkt wird planmäßig angefahren. Dies sollte man beachten, will man die Wanderung unterbrechen
- Auf dem Wanderweg gibt es keine Verpflegungsstationen. Daher muß, auch bei einer Tageswanderung, alles nötige mitgeführt werden.
- An manchen Stellen gibt es Abkürzungen bei Ebbe. Bei der Streckenplanung sollte daher ein Blick auf den Tidenkalender geworfen werden. Informationen dazu gibt es auch im Büro der Wassertaxis
- Es gibt viele Seitentracks ins Innere des Nationalparks
Weitere Aktivitäten:
Neben wandern und Kajak fahren bieten sich weitere Ausflüge im Abel Tasman Nationalpark an. So kann man z.B. zur Golden Bay und zum Farewell Split rausfahren. Auf dem Weg liegt das kleine Örtchen Collingswood, in dem es einige kleine (Öko-)Cafes und Hotels gibt. Ein Stopp lohnt sich auch bei den Pupusprings, (eigentlich Te Waikoropupū Springs). Diese Quelle bzw. der Quelltopf ist berühmt für sein klares Wasser. Es ist wirklich unglaublich zu sehen, wie klar Wasser sein kann. Große religiöse Bedeutung hat die Quelle für die Maoris.
Restaurantempfehlung:
- The Park Cafe. Direkt am Ende des Abel Tasman Coastal Tracks vor den Toren des Nationalparks liegt das Cafe. Hier kann man nach der Wanderung wunderbar ein kühles Getränk oder auch eine von den leckeren Pizzen genießen.
- Fat Tui Burger. Bei den Neuseelandtipps von Reisebloggern hat mir Steffi den Laden empfohlen. Der Burgerladen ist ein Imbisswagen mit sehr schönem, einladendem Gelände, in dem hervorragende Burger gebraten werden. Es war einer der besten, wenn nicht sogar der beste Burger, den ich je gegessen habe.
Hotelempfehlung:
Die Ocean View Chalets* sind kleine Holzchalets, die in den Hang gebaut wurden. Jedes Chalet hat eine eigene Terrasse mit Blick aufs Meer. Die Apartments sind super eingerichtet, alle haben eine Küchenzeile zur Selbstversorgung. Für 10 $ p.P. bekommt man im Empfangshaus ein Frühstück mit gutem Brot, Marmelade, Wurst, Käse und gutem Kaffee. Hier merkt man, das der Besitzer Deutscher ist. Bei der Planung von Ausflügen bekommt man an der Rezeption wertvolle Tipps und Hilfe bei der Buchung.
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Liebe Ina,
vielen Dank für diesen tollen Einblick. Wir waren ehrlich gesagt vom Abel Tasman Nationalpark etwas enttäuscht. Wir hatten leider nur wenig Zeit hierfür eingeplant und sind quasi nur einmal durchgefahren. Jetzt weiß ich auf jeden Fall, dass die Schöneheiten des Parks erwandert werden wollen. Für das nächste Mal planen wir dann mehr Zeit ein und erleben die Schönheit, die du so schön beschrieben hast.
Danke für die Inspiration.
Liebe Grüße,
Tanja
Hey Ina,
das sieht ja wirklich traumhaft aus!
So eine schöne Wanderung und dann noch immer am Wasser entlang ist einfach die perfekte Kombi.
Finde auch die Tipps am Ende sehr ausführlich und hilfreich.
Liebe Grüße,
Jessi
Hallo Ina, hach, als Wanderfan, der aber auch gerne das Meer mag, bekomme ich gerade Fernweh und würde am liebsten sofort loslaufen, eine wunderbare Inspiration! Hoffe, ich schaffe es auch mal bis nach Neuseeland, weiter als Australien bin ich in der dortigen Hemisphäre noch nicht gekommen. LG Alexandra
Hallo Ina, ich habe eine Schulfreundin, die ist nach Neuseeland ausgewandert. Ich glaube, die sollte ich wirklich einmal besuchen, wenn ich mir so deinen Bericht durchlese und vor allem die Bilder ansehe. Fernweh! Liebe Grüße, Claudia
Schöner Bericht – für Nationalparks habe ich ein Faible :) Die Natur sieht traumhaft aus und weckt die Sehnsucht nach einer Reise Richtung Neuseeland.
Hallo Ina,
ein schöner Beitrag mit tollen Fotos. Da werden bei mir gleich Erinnerungen wach an unsere erste Hüttentour mit unseren damals 3.5 und 5 Jahre alten Kindern. Die Torrent Bay war für uns Endstation, von wo aus wir wieder mit dem Wassertaxi nach Marahau zurückgefahren sind. Wir hatten so wie du eine tolle und unvergessliche Zeit im Abel Tasman!!
Ganz im Norden des Tracks und in Totaranui kann man sogar bis zum Track mit dem Auto fahren, falls man sich das Wassertaxi sparen möchte.
LG aus Schweden,
Hartmut
Wow, ich bin begeistert. Die Fotos sehen einfach hammer aus! Habe diesen Nationalpark auf alle Fälle auf meine To-Do Liste gesetzt!
lg aus Ecuador
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Sehr schöne Bilder, die Lust machen, den Weg selbst einmal zu erwandern. Und tolle Tipps für Übernachtungen und Essen!
LG Diana
Sieht ja wirklich traumhaft schön aus, muss ich mir unbedingt merken wenn ich irgendwann mal nach Neuseeland komme.
Lg