Das White Sands National Monument ist eine surreale weiße Welt. Schon bei der Anfahrt merkt man, daß die Umgebung immer weißer wird. Schnee kann es nicht sein, denn es ist ja Sommer. Und dann sieht man die weißen Dünen – das größte Gips-Dünengebiet der Welt.
White Sands – eine große Gipswüste
Südlich von Alamogordo in New Mexico gelegen, umfaßt das White Sands National Monument den südlichen Teil des 721 km² großen Dünengebietes. Das Schutzgebiet ist umgeben von der White Sands Missile Range. Dadurch kommt es 1-2 mal die Woche vor, das die Zufahrtsstraße zum Monument wegen Raketentests gesperrt ist.
Schon am Parkeingang fallen die Schneepflüge auf. Schon nach den ersten Metern auf der 18km langen Straße im Park erkennt man, warum diese dort stehen. Die Straßen werden immer wieder vom Sand zugeweht, so daß die Straße jeden morgen vom Sand befreit werden muß. Bevor man weiterfährt, empfiehlt sich ein Besuch im Visitor Center. Hier ist sehr gut die Entstehung dieses einmaligen Naturschauspiels erklärt. Im Sommer werden von den Rangern auch Diavorträge und geführte Touren in den nicht-öffentlichen Teil des Parks angeboten.
Wanderungen im Dünengebiet
Entlang der Straße sind mehrere Parkplätze angelegt, an denen Schaukästen stehen und Wanderwege starten. Insgesamt gibt es fünf Wanderwege:
- Playa Trail, ein 300m langer Weg zu einer Playa / Senke führt, die nach einem Sturm mit Regen gefüllt sein kann
- Dune Life Nature Trail, ein 1,6km langer Rundweg der für Familien geeignet ist. Katy, der kleine Fuchs führt den Weg entlang und berichtet über die Flora und Fauna in den Dünen. Trotzdem ist der Weg nicht einfach, da man zwei steile Dünen erklimmen muß. Auch ohne Kinder kann ich diesen Weg nur empfehlen.
- Interdune Boardwalk. Dieser 600m lange Weg führt auf einem Steg in die Dünenwelt hinein. Dadurch ist er auch für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen geeignet. Auf diesem Weg besteht eine gute Chance Wildblumen zu sehen.
- Alkali Flat Trail. Dieser Rundweg ist mit 8km der längste Weg im Park und führt mitten in die hohen Dünen hinein. Der Weg ist mit kleinen Pfählen markiert, die gerade im Frühjahr durch die Winde zugeweht werden. Daher ist der Weg nicht immer gefahrlos begehbar. Bevor man los geht, sollte man sich am Anfang des Weges in die dort ausliegende Liste eintragen, falls man sich doch verläuft.
- Backcountry Camping Trail. Dieser Weg wird gerne von Campern genutzt, die in den Dünen Campen möchten. Natürlich kann er aber auch von allen anderen genutzt werden
Am Ende der Straße gibt es den sogenannten Dune Drive. Hier fährt man auf Schotterstraße in einem großen Kreis durch die Dünen. An mehreren Stellen gibt es die Möglichkeit zu parken und auf eigene Faust in die Dünen zu gehen. Dies ist nicht verboten, aber ohne Ausrüstung (GPS) sollte man sich nicht zu weit vom Auto entfernen. Steht man in den Dünen und sieht nur den weißen Gips, ist das schon sehr unwirklich. Ich kam mir wie in einem Star Wars Film vor.
Die White Sands liegen nicht gerade auf der klassischen Route für einen Roadtrip im Westen der USA. Trotzdem sollte man diese Dünen auf der Liste haben, wenn man weitere Reisen in die USA plant. Gut verbinden lassen sich die White Sands z.B. mit den Carlsbad Caverns, die auch sehenswert sind.
Wenn man nicht in den Dünen campt, empfiehlt es sich in Alamogordo oder Las Cruces zu übernachten. Ausführliche Informationen zu Sperrungen, Wanderungen usw. bekommt man auf der Seite des Nationalpark Service.
Weitere Tipps und tolle Fotos findest du bei dem Bericht von Safetravels über White Sands.
Warst du schon einmal in den White Sand? Fandest du es auch so unwirklich?
Hi; waren im August 2019 das zweite mal da. Das erste mal 1995. Ist einfach traumhaft. Danke für deinen professionellen Bericht!
Vielen Dank für den netten Kommentar.
Toller Bericht ! Ich war heuer das erste mal in den USA und leider lag dieser National Park nicht auf meiner Route. Aber ich plane schon meinen nächsten Roadtrip – weil diese weißen Sanddünen will ich unbedingt sehen!
LG Vero
Schöne Eindrücke! Wir sind USA Südwest Veteranen und dieses Jahr geht es intensiv nach Arizona und New Mexico. White Sands liegt natürlich auf der Route. Ich freu mich schon total!
Ach cool, New Mexico!
Warst Du auch in den Carlsberg Caverns?
Oder nördlich in Tent Rock und Chaco Culture?
Ich bin gerade zum 3. oder 4. Mal in NM und fühle mich langsam verpflichtet endlich mal alles anzuschauen ;)
Grüssle aus Albuquerque,
Flo
Carlsbad Caverns habe ich ebenfalls 2014 besucht. Die einzige Höhle, die ich bisher kenne, mit integrierter Imbissbude.
Das lohnt sich schon. Ich empfehle, dort nicht am Wochenende und außerhalb der US-Ferienzeiten hinzufahren, ist dann ziemlich voll. Für Fotoaufnahmen: unbedingt ein Stativ mitnehmen für Langzeitbelichtungen.
Chaco Culture ist interessant für Leute, die sich wirklich für alte Indianerkuturen interessieren. Wirklich informativ und beeindruckend. Die Anfahrt ist recht beschwerlich.
Es ist beeindruckend. Ein besonderer Spaß für große und kleine Kinder: Man kann dort in flachen Plastikschüsseln (gibt es im visitor center) die Dünen runter rodeln.
Außerdem: Sehr praktische Grillplätze. Spaß für das Kind im Mann: Nach starken Regenfällen gibt es riesige Pfützen und es macht Spaß, da mit dem Auto durchzufahren. (Letzter Besuch: Sommer 2014).
1997 war ich mit der Bundeswehr ganze fünf Wochen dort und fand es atemberaubend schön. So einen tollen Sternenhimmel sah ich nie wieder, denn zu der Zeit war gerade der Komet Hale-Bopp am Firmament… Leider gibt es nur wenige Bilder aus der Zeit, die digitale Fotografie steckte noch in den Kinderschuhen. :-/