Irgendwann ist es nach vielen gemeinsamen Reisen soweit, ein neues Gepäckstück muß her. Bei mir ist jetzt der Moment gekommen. Schon während meines Roadtrips durch Namibia war klar, der Koffer hat jetzt ausgedient. Warum? Weil er leider nicht mehr dicht ist. Namibia ist sehr staubig und nach jeder Fahrt sah der Kofferraum wie auf dem Bild aus, leider sah mein Koffer auch von innen so aus.
So eine Neuanschaffung bietet ja immer die Möglichkeit einer Veränderung. Bisher bin ich mit einem Hartschalenkoffer gereist und war auch sehr zufrieden, er hat mich auf unzählige Reisen begleitet. Aber ist vielleicht ein anderes Reisegepäck mittlerweile besser für mich geeignet als ein Koffer? Es gibt doch noch die Reisetasche und den guten alten Rucksack. Und bevor jetzt einer anmerkt, nur Handgepäck reicht doch auch: Nein, ich werde wohl nie zu den Handgepäckreisenden gehören. Auch wenn ich versuche mich immer mehr einzuschränken, so brauche ich doch eine Mindestmenge an Kleidung usw, welche die Handgepäckgröße deutlich überschreitet.
Um mir die Entscheidung etwas zu erleichtern, habe ich mir die verschiedenen Arten des Reisegepäcks mal näher angesehen.
Inhalt
Koffer – Der Klassiker
Der Reisekoffer ist immer noch der Klassiker beim Reisegepäck, seit Jahrhunderten wird damit gereist. Auch mich hat ein Koffer jahrelang um die Welt begleitet. Hierbei gibt es 2 verschiedene Modelle: der Hartschalen- und der Weichschalen-Koffer.
Der Hartschalenkoffer besteht aus Aluminium oder Hightech-Kunstoffen, die dem Gepäckstück eine stabile Hülle geben. Dadurch wird der, manchmal zerbrechliche Inhalt, gut geschützt, ebenso gegen Wasser oder Staub. Nachteil der Hartschalenkoffer ist, daß sie sehr unflexibel sind. So kann die Menge des Inhalts nicht durch dehnen der Hülle erweitert werden. Auch ist die Hartschale etwas schwerer.
Der Weichschalenkoffer besteht aus stabilem Nylon- oder Polyestergewebe, wodurch dieser sehr leicht wird. Auch ist das Material dehnbar, was am Ende der Urlaubs manchmal von Vorteil sein kann. Allerdings ist der Inhalt durch den Stoff nicht gut gegen Stöße geschützt.
Ein weiteres Auswahlkriterium bei den Reisekoffern ist für mich der Verschluß. Weichschalenkoffer haben meistens einen Reisverschluß, während Hartschalen meist mit Klappverschlüssen ausgerüstet sind. Für mich käme in jedem Fall nur ein Koffer mit Klappverschluß in Frage, da ein Reisverschluß eher kaputt gehen kann. Und wer möchte schon seinen Kofferinhalt vom Gepäckband aufsammeln.
Rollen sind bei Koffern mittlerweile Standard. Dabei hat man die Auswahl zwischen zwei und vier Rollen. Bei zwei Rollen muß man den Koffer noch mit Kraft hinter sich her ziehen, was auch einiges an Platz erfordert und gerade an engen Stellen schwierig sein kann (Durch den Gang im ICE mit einem Koffer zu gehen ist nicht immer einfach). Koffer mit vier Rollen können dagegen einfach geschoben werden und brauchen kaum Platz, da sie aufrecht stehen. Daher käme für mich nur ein Koffer mit vier Rollen in Frage.
Reisetasche – Die neue
Mittlerweile sieht man immer mehr Reisetaschen – oder Duffle Bags – auf dem Gepäckband liegen. Also lohnt auch ein Blick auf dieses Gepäckstück.
Reisetaschen gibt es schon lange, neu sind sie nicht wirklich. Seit einiger Zeit gibt es aber immer mehr mit Rollen, so daß der Transport des Gepäcks deutlich einfacher geworden ist. Auch das Material der Taschen hat sich immer mehr verändert und ist stabiler geworden, teilweise sogar wasserdicht.
Der Vorteil dieser Taschen ist eindeutig die Flexibilität. Sie sind nicht so starr wie ein Koffer und sind einfach zu verstauen, wenn man mal nicht auf reisen ist. Ist man auf Reisen in kleineren Flugzeugen mit Gepäckbeschränkungen unterwegs (wie z.B. eine Fly-in Safari ins Okavango Delta), ist solch eine Tasche im Gegensatz zu einem Koffer eher erlaubt. Ein weiterer Vorteil ist das geringe Gewicht, was sie gerade für Flugreisen interessant macht.
Durch die weiche Hülle wird auch hier, wie beim Weichschalenkoffer, zerbrechliches nicht gegen Erschütterung und Stöße geschützt.
Nicht so sicher bin ich, wie es hier mit der Ordnung während der Reise aussieht. In der Reisetasche, die ich mal besessen habe, herrschte meist keine gute Ordnung. Was allerdings hauptsächlich daran lag, daß es keine Befestigung für den Inhalt gab und der bei jedem rollen der Tasche nach unten rutschte. Daher war diese Tasche nicht so häufig im Einsatz.
Rucksack – Der Alternative
Das Gepäckstück für Weltreisende und digitale Nomaden, das Symbol für Reisen jenseits des Pauschaltourismus. Der Rucksack ist einfach zu transportieren, auch in unwegsamen Gelände und an engen Stellen. Die Menge des Gepäcks ist eingeschränkt, denn man muß das Gewicht auch tragen können. Das kann aber auch Vorteile haben, denn so nimmt man definitiv nur das mit, was man wirklich braucht.
Wichtig bei einem Rucksackkauf ist die richtige Größe und Einstellung, denn man will ihn ja auf dem Rücken tragen und daß manchmal eine längere Zeit. Da sollte er schon richtig sitzen und möglichst gut zu tragen sein. Auch die richtige Packtechnik ist hierbei wichtig. Daher sollte ein Rucksack in einem Fachgeschäft mit guter Beratung gekauft werden. Hier kann man ihn dann auch direkt vor Ort voll bepackt anprobieren und testen ob er richtig sitzt.
Was möchte ich?
Ich möchte ein Reisegepäck, das stabil ist und einfach zu transportieren. Da ich mittlerweile mehr und mehr Packwürfel einsetze, ist die Einteilung innerhalb des Gepäckstücks nicht mehr so wichtig wie früher. Es sollte robust sein und einiges aushalten, aber auch flexibel genug für spezielle Anforderungen an das Gepäck sein. Auch sollte die Möglichkeit bestehen, den Inhalt zu sichern, damit er nicht so rutscht.
Ein Rucksack fällt bei dieser Auswahl raus, da ich mein Gepäck nicht auf dem Rücken tragen möchte. Denn da ist schon der Tagesrucksack mit dem ganzen Fotokram.
Im Moment schwanke ich zwischen einem neuen Hartschalenkoffer oder einem Wechsel zu einer rollbaren Reisetasche.
Diese Koffer habe ich gekauft und bin sehr zufrieden (Werbung*)
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Meine Antwort: es kommt darauf an…
* Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind und es genug Platz gibt: Hartschalenkoffer. Der ist gut zu packen, alles bleibt an Ort und Stelle, man kann ihn gut ziehen bzw. schieben.
‚ Wenn Platz das Problem sein könnte (also bei mehr Personen im Auto oder einem kleinen Kofferraum wie beim Cabrio): Reisetasche mit Rollen. Aber gerade bei Roadtrips hat diese für uns den Nachteil, dass wirklich schnell alles durcheinander gerät. Wir sind – na gut: ich bin – nicht so wirklich ordentlich beim Ein- und Aus-Packen…
* Auf kurzen Trips (beruflich oder privat): ganz klar, kleiner Bordtrolley muss reichen.
Vielen Dank für deine Antwort. Das Problem bei den Reisetaschen befürchte ich auch, gerade bei Roadtrips. Und Chaos um Gepäck mag ich nicht. Im Moment bin ich noch hin und her gerissen zwischen Reisetasche und Koffer. Aber ein wenig Zeit hab ich ja noch ;-)
Liebe Ina,
für mich ist das ideale Gepäck der Rucksacktrolley. In „zivilisiertem“ Umfeld, wie Flughäfen, normale Straßen etc. ziehe ich ihn bequem hinter mir her. In schwierigem Gelände, über Treppen kann ich ihn mit einem relativ vernünftigem Tragesystem auf dem Rücken besser transportieren als einen Koffer in der Hand zu tragen.
Mit meinen Osprey Sojourn bin ich einmal um die Welt gereist und war sehr zufrieden damit.
Liebe Grüße
Gina
Hallo Gina,
lieben Dank für deinen Kommentar. Über diese Rucksacktrolleys habe ich auch schon gelesen. Vielleicht sollte ich mir diese auch mal näher ansehen. Scheint eine gute Alternative zu sein.
Lieben Gruß
Ina
Liebe Ina,
ich hab mich vor etwa zwei Jahren für Koffer entschieden. Ich habe es vorher auch mit Rucksäcken und Taschen versucht. Aber so richtig war das nichts für mich. Den großen und schweren Rucksack fand ich immer zu schwer und war immer neidisch auf die Leute, die ihr Gepäck bequem schieben konnten.
Bei mir sind es letztlich zwei Romowa-Koffer geworden. Zum Einen habe ich einen Salsa Air in Handgepäckgröße. Der ist bei meinen meisten Reisen dabei. Ich reise am liebsten mit Handgepäck, daher passt der in den meisten Fällen. Und er ist schön leicht.
Wenn ich im Winter verreise, brauche ich dann aber doch mehr Gepäck. Dann kommt der Rimowa Topas Multiwheel mit 63 Liter Inhalt zum Zuge.
Beide Koffer sind nicht günstig, aber ich wollt dringend einen Koffer der hält. Ich hatte vor Jahren mal einen Koffer gekauft, der dann einen Achsbruch hatte. Und als ich dann den Koffer auf meiner Reise tragen musste, habe ich mir geschworen, hier auf Qualität zu setzen.
Interessant fände ich noch einen Rucksack in Handgepäckgröße. Andererseits ist es, wie Du es sagst, man hat zusätzlich immer noch eine Tasche oder einen Rücksack für die Kamera und Co dabei, da finde ich einen Rucksack dann auch störend.
Noch eins zu den 4-Wheels: Ich liebe sie heiß und fettig. Man muss sie nur gut beaufsichtigen, dass sie sich, z. B. im Zug, nicht selbständig machen. Das ist aus meiner Sicht der einzige Nachteil.
Dir viel Erfolg bei der Auswahl!
Liebe Grüße!
Maike
Hallo Maike,
danke für deinen Kommentar. Rimowakoffer sind wirklich sehr stabil, leider sehr teuer. Bisher hatte ich immer Samsonite, damit war ich auch sehr zufrieden. Mein Koffer hat immerhin mehr als 20 Jahre gehalten.
Lieben Gruß
Ina