Bei der Planung unserer Rundreise durch Südamerika war eins ziemlich schnell klar: ich möchte einen Kochkurs in Lima machen. Denn ich finde, gerade bei einem Kochkurs lernt man viel über die kulinarische Seite eines Landes. So buchten wir einen peruanischen Kochkurs bei Skykitchen.
Inhalt
Über den Dächern von Lima
Bei dieser Kochschule ist der Name Programm, denn der Kochkurs findet in der oberen Etage eines Wohnhauses statt, in der Privatwohnung von Yurac, dem Besitzer der Kochschule. Von der großen Küche kommt man direkt auf die Dachterasse, von der man einen guten Blick über Lima hat.
Bei unserer Ankunft warteten dort schon ein brasilianisches Paar und eine junge Frau aus London auf uns. Somit war es eine angenehm kleine Gruppe. Überrascht war ich, als wir von Christian und Yurac in perfektem Deutsch begrüßt wurden. Damit hatten wir nicht gerechnet. Aber Christian ist gebürtiger Deutscher und Yurac hat lange in Deutschland gelebt. So wurde der Kochkurs dreisprachig in deutsch, englisch und spanisch abgehalten. Als dritter Koch unterstützte uns noch Pablo und im Hintergrund gab es noch zwei weitere fleißige Helfer, die dafür sorgten, dass immer alles parat stand.
Folgendes sollte in den nächsten Studen gekocht werden:
- Papa a la Huancaína
- Ceviche
- Ají de Gallina
- Pastel de choclo dulce
Als Aperetiv gab es natürlich, wie soll es anders sein, einen Pisco Sour.
Pisco Sour – das Nationalgetränk
Grundlage dieses Cocktails ist der Traubenschnaps Pisco, der nach der peruanischen Stadt Pisco benannt wurde. Gemixt wird der Pisco Sour aus drei Teilen Pisco und je einem Teil Limettensaft, Zuckersirup und Eiklar. Die Zutaten werden gut durchmischt und in ein Glas abgeseit. Abgerundet wird er mit ein paar Spritzern Angostura. Ein leckerer Cocktail, den ich während der Perureise lieben gelernt habe.
Papa a la Huancaína
Diese typisch peruanische Vorspeise stammt aus Lima und enthält ein der wichtigsten Zutaten Perus, die Kartoffel. Die weitere wichtige Zutat ist die Aji Amarillo, eine peruanische Chillischote. Leider kann man diese in Deutschland nicht frisch kaufen. Eine der bei uns erhältlichen Chillisorten ist leider kein Erstatz. Zum Glück bekommt man eine sehr gute Aji Amarillo Paste, welche guter Ersatz ist. Eine Bezugsquelle findest du hier.
Die Zubereitung dieses Gerichts ist relativ einfach. Die ungeschälten Kartoffeln werden gekocht und anschließend gepellt. Für die Soße werden die festen Zutaten angeschwitzt und anschließend mit den flüssigen zu einer cremigen Soße gemixt. Zum Anrichten werden die Kartoffeln in Scheiben geschnitten und mit reichlich Soße übergossen. Garniert wird das Ganze mit ein paar Scheiben gekochtem Ei. Das ganze Rezept kannst du hier nachlesen.
Ceviche
Dieses Fischgericht ist nicht nur das peruanische Nationalgericht, es hat sich in den knapp drei Wochen zu meinem Lieblingsgericht entwickelt. Das schöne an diesem Gericht ist, dass es nicht nur unglaublich lecker, sondern auch sehr gesund und kalorienarm ist.
Für das Gericht wird roher und sehr frischer Weißfisch in der sogenannten Tigermilch mariniert. Das ist eine Mischung aus Limettensaft, Kondensmilch und Fischfond. Durch die Säure wird der Fisch „gegart“. Dazu kommt noch ein wenig kleingeschnittene Chili, Koriander und rote Zwiebeln. Als Beilage wird dazu oft weißer Mais und gekochte Kartoffeln gereicht. Hier findest du ein Rezept für Ceviche zum nachkochen.
Ají de Gallina
Dieses Gericht heißt übersetzt Hühnchen in Chillisoße. Das klingt sehr einfach, ist aber unglaublich lecker. Auch hier benötigt man wieder die peruanischen Aji Amarillo, aber auch hier kann man die Paste als Ersatz verwenden.
Zuerst kocht man aus den Hähnchenschenkeln eine klassische Hühnerbrühe. Das gekochte Fleisch wird anschließend von den Knochen befreit und in kleinere Stücke gerupft. Die Brühe wird durch ein Sieb gegeben. Für die Soße müssen Zwiebeln unglaublich klein gehackt werden. Das hat mich fast zur Verzweiflung getrieben. Immer wenn ich dachte, das ist jetzt in Ordnung meinte Yurac, ich müsse noch weiter hacken. Unglaublich.
Altes Brot wird in kleine Stücke gerissen und in Milch aufgeweicht. Anschließend werden die Zwiebeln, Knoblauch und Chilipaste in Öl angeschwitzt, dann die Brotmischung unter rühren dazugegeben. Das Hähnchenfleisch und Parmesan werden in die Soße eingerührt und das ganze ein paar Minuten leicht gekocht und etwas Hühnerbrühe zugegeben, wenn die Soße zu dick wird.
Serviert wird Aji de Gallina mit gekochten Kartoffeln oder Reis. Zum Nachkochen findest du hier ein gutes Rezept.
Pastel de choclo dulce
Auch beim Nachtisch dürfen die traditionellen peruanischen Zutaten nicht fehlen. Allerdings ist es diesmal nicht die Kartoffel sondern Mais. Für den Kuchen wird frischer weißer Mais verwendet. Dessen Körner werden püriert und mit Mehl, Zucker, Eiern und Fett zu einem Teig vermengt.
Der Teig wird in eine flache Form gegeben. Für etwas mehr süße kann man noch Früchte wie Physalis, Kirschen oder andere Beeren auf dem Teig verteilen. Nach dem Backen wird der Kuchen noch warm mit Sahne, Eis oder Schokosoße serviert.
Kochkurs in Lima
Mein peruanischer Kochkurs bei Skykitchen hat unglaublich viel Spaß gemacht. Die Gruppe war sehr klein und die Köche haben viel erklärt. Es gab immer wieder Tipps, wo wir die Zutaten in Deutschland bekommen könnten bzw. wie wir diese ersetzen können. Natürlich haben wir am Ende des Kurses die Rezepte für alle Gerichte bekommen.
Beim gemeinsamen Essen auf der tollen Dachterasse tauschen wir Reiseerlebnisse aus und geben Tipps über z.B. sehenswertes oder gute Restaurants weiter. Es ist ein lustiger und spannender Nachmittag und ein gelungener Einstieg in meine Südamerikareise und die spannende Küche von Peru.
Weitere Informationen bekommst du auf der Webseite von Skykitchen Peru.