Während meines 2-wöchigen Aufenthalts auf Sardinien habe ich eine Woche im Norden und eine im Süden der Insel verbracht. Nachdem ich dir schon meine Highlights vom Norden Sardiniens beschrieben habe, möchte ich dir hier meine Highlights von Sardiniens Süden vorstellen.
Inhalt
Cagliari die Hauptstadt von Sardinien
Viel erwartet habe ich von Cagliari nicht. Aber nach dem Besuch war ich wider erwarten doch begeistert. Vom großen Parkplatz am Hafen kann man sehr gut durch die kleinen Gassen der Altstadt schlendern. Überall trifft man auf Kirchen, antike Gebäuden oder Ausgrabungsstätten. Es lohnt sich, das eine oder andere zu besichtigen. Empfehlenswert ist die große Kathedrale mit den Wandmalereien und der sehenswerten Gruft. Geht man hoch bis zur Piazetta David Herbert Lawrence hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt.
Während des Spaziergangs durch die Altstadt sollte man nicht an den vielen kleinen Geschäften vorbei gehen, denn darunter befindet sich der ein oder andere interessante Laden. Natürlich ist auch in Cagliari für das leibliche Wohl gesorgt, dies ist ja immer noch Italien. Neben schönen Trattorien gibt es hier auch viele Restaurants mit internationaler Küche. Als willkommene Abwechslung zum sardischen Essen habe ich hier Sushi gegessen, welches sehr gut war.
Tipps für Cagliari:
- Caffe Candia – nettes kleines Cafe etwas unterhalb der Piazetta David Herbert Lawrence. Interessant ist der kleine Friseursalon im hinteren Teil. Via Mario de Candia, 5, 09124 Cagliari CA, Italien
- Toyo Sushi – hervorragendes Sushi und andere japanische Speisen in interessantem Ambiente. Sehr guter Service. Via Lodovico Baylle, 81/87, 09124 Cagliari CA, Italien
- Parken – einen großen, aber kostenpflichtiger Parkplatz gibt es am Hafen. Dieser ist sehr gut zu erreichen und ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung der Stadt.
Capo Pecora – das Kap des Schafes
Das Capo Pecora liegt im Westen der Insel am südlichen Ende der Costa Verde. Von der wunderschönen Panoramastrasse SP83 liegt der Abzweig zum Kap nördlich von Buggerru, bei Portixeddu. Das raue felsige Capo Pecora lädt nicht zum Schwimmen oder Sonnenbaden ein. An diesem Küstenabschnitt erlebt man die Kraft des Meeres und die Ruhe der wunderschönen Natur.
Pilau de Calasetta
Bei einem Ausflug auf die kleine Insel Sant’Antioco habe ich auch das kleine Hafenstädtchen Calasetta besucht. Zufällig fand zu dieser Zeit das Fest für die Pilau de Calasetta statt. Zuerst habe ich nicht verstanden, was für ein Fest das ist. Ich dachte zuerst an ein christliches, da es kurz vor Pfingsten war. Nach einiger Zeit begriff ich aber, daß hier die Spezialität des Ortes gefeiert wird, die Pilau de Calasetta. Das Gericht besteht aus Krustentieren und Fregola, der typisch sardischen Nudelsorte. Bei dem Fest konnte man dies an jeder Ecke an Straßenständen oder Restaurants bekommen.
Neben den vielen Pilau-Ständen gab es auch Stände, an denen die Fregols frisch hergestellt wurden. An anderen wurde frisches Brot im Holzofen gebacken oder eine Art Rollbraten gegrillt. Neben den vielen kulinarischen Leckereien konnte man Kunsthandwerk oder einheimische Produkte wie Öl und Käse kaufen.
Die Sarga Pilau de Calasetta findet jedes Jahr im Mai statt.
Werbung*
Booking.com
Tempio de Antas
Nördlich der alten Bergbaustadt Iglesias liegen die Überreste des Tempels von Antas. Die sakrale Anlage wurde bereits im 5. Jahrhundert v.Chr. von den Puniern errichtet und später von den Römern übernommen. Aber schon vorher war dieser Ort für die Ureinwohner von Sardinien heilig.
Viel ist von dem Tempel im Laufe der Jahrhunderte nicht mehr übrig geblieben. Beeindruckend sind die 6 Säulen sowie das Fundament mit dem teilweise erkennbarem Mosaik.
Der Tempel liegt in der hügeligen Landschaft umgeben von Wäldern. Die Lage lädt zu einem kleinen Picknick ein. In dem Kiosk am Rand des Geländes kann man dafür eine leckere Vesperplatte mit Käse, Wurst und Brot kaufen.
Den Besuch des Tempio de Antas kann man hervorragend mit dem Ausflug zum Capo Pecora verbinden.
Öffnungszeiten: April, Mai und Oktober täglich von 9.30 bis 17.30 Uhr; im Juni täglich von 9.30 bis 18.30 Uhr, von Juli bis September täglich von 9.30 bis 19.30 Uhr. Von November bis März Dienstags bis Sonntags von 9.30 bis 16.30. Montags geschlossen.
Eintritt: 4 Euro, Kinder bis 12 Jahre 3 Euro.
Nuraghe „Su Nuraxi“
Überall auf Sardinien findet man die Überreste der Bauwerke der Ureinwohner, die Nuraghen. Die turmartigen Bauten wurden als Wohn- und Befestigungskomplex zwischen 1600 – 400 v.Chr. erbaut. Eine der besterhalten Nuraghen steht in Barumini, die Su Nuraxi. Der Nuraghenkomplex besteht aus einem zentralen Hauptturm und vier kleineren, mit dem Hauptturm verbundenen Ecktürmen. Umgeben sind diese von einem Labyrinth aus Hütten und Brunnen. Von diesen sind nur noch Fragmente übrig, aber der Hauptturm mit den Ecktürmen ist noch relativ gut erhalten.
Der gesamte Komplex kann im Rahmen einer ca. einstündigen Führung besichtigt werden. Besonders interessant war, daß man in den Hauptturm steigen konnte. Vom inneren des Turms aus bestand die Möglichkeit, in einige der Ecktürme zu steigen. Die Besichtigung ist allerdings nichts für Personen mit Klaustrophobie, denn der Gang ins Innere ist sehr eng.
Information
- Eintrittspreise inkl. Führung
- Erwachsene: 12,00 €, Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren: 9,00 , Kinder zwischen 7 und 12 Jahren: 7,00 €
- Kinder bis 6, Angehörige der Streitkräfte, Behinderte und Begleitpersonen zahlen keinen Eintritt
- Öffnungszeiten 9:00 – 17:00 Uhr, in den Sommermonaten bis 20:00
- Die Führungen starten alle halbe Stunde und finden in italienisch und englisch statt.
Iglesias
Die ehemalige Bergbaustadt Iglesias ist kein typisches touristisches Ziel. Trotzdem habe ich mich dafür entschieden, für die zweite Woche auf Sardinien diese Stadt als Ausgangspunkt zu wählen, um den südlichen Teil der Insel zu erkunden. Die Stadtmitte läßt erkennen, wie reich Iglesias zu Zeiten des Bergbaus war. Aber man sieht leider auch, daß der Strukturwandel noch nicht erfolgreich war.
Das schöne an meinem Aufenthalt in Iglesias war, daß man als Tourist, der eine Woche in dieser Stadt geblieben ist, so etwas wie eine Besonderheit war. Ein wenig bekam man das Gefühl, in das Leben der Stadt einzutauchen. Der Nachteil ist, das viele Restaurants im Ort erst um 20 Uhr oder später öffnen, was mir eigentlich zu spät ist.
Meine Restaurant- und Hoteltipps für Iglesias sind:
EOS Room & Breakfast – Das kleine Hotel liegt am Rande der Innenstadt. Die fünf Zimmer sind komplett neu eingerichtet, haben sehr schnelles WLAN und bieten alles was man für den Aufenthalt benötigt. Das Frühstück wird in dem ca. 100 m entfernten Restaurant Zenith serviert.
EOS Room & Breakfast*, Via Valverde 1, 09016, Iglesias
Villa di Chiesa – wohl das beste Restaurant der Stadt. Hier gibt es hervorragende Fleisch und Fischgerichte, sehr gute Pasta und Süßspeisen. Hierhin sollte man nicht gehen, wenn man nur eine Pizza oder ein Pastagericht essen möchte.
Piazza Municipio 9, 09016, Iglesias
Zenith – Das Restaurant ist ein guter Ort für eine hervorragende Pizza.
Via Cagliari, 113, 09016 Iglesias
Birroteca Fermentazioni Spontanee – Dies ist eine gute Abwechslung zum italienischen Wein & Essen. Hier gibt es Burger und eine gute Auswahl an Craftbieren aus Sardinien. Nichts exklusives, aber gut.
Via Cagliari, 101, 09016 Iglesias
Warst du auch schon einmal auf Sardinien? Was waren deine Highlights vom Süden der Insel?