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Entspannter Start der Flusskreuzfahrt in Engelhartszell
Schon die Anreise nach Engelhartszell, dem Startpunkt der Flusskreuzfahrt, war trotz Bahnreise sehr entspannend. Pünktlich in Passau angekommen, werden alle Passagiere mit Bussen nach Engelhartszell gebracht, das Gepäck wurde separat zum Schiff gefahren. Die Koffer erwarten uns dann schon vor der Kabine, die wir direkt beziehen.
Pünktlich um 17 Uhr legt die Arosa Bella ab und das Abenteuer Flusskreuzfahrt auf der Donau beginnt. Natürlich beobachte ich das Ablegen vom Sonnendeck aus und bin schon nach den ersten Metern begeistert. Die Donau schlängelt sich in großen und kleinen Windungen durch das Tal, am Ufer sind immer wieder kleinere Dörfer oder Burgen zu sehen. Traumhaft. Und wer Angst vor Seekrankheit hat, dem sei hier schon gesagt, man merkt überhaupt nicht, wie das Schiff sich bewegt, keine Schwankung – nichts! So sitze ich mit meinem ersten Getränk auf dem Sonnendeck des Schiffes und lasse die Landschaft an mir vorbeiziehen. Entspannter und schöner kann eine Reise doch nicht beginnen, oder?
Auf unserer Donaukreuzfahrt, die über Wien, Bratislava bis nach Budapest gehen soll, wird hauptsächlich nachts gefahren. Reine Fahrtage, wie man es von Hochseekreuzfahrten kennt, scheint es bei einer Flusskreuzfahrt nicht zu geben. Die Zeit an Bord der Arosa Bella vergeht wie im Fluge und Langeweile kommt erst gar nicht auf. Während der interessanten Passagen sitzt man natürlich auf dem Sonnendeck und schaut sich die Umgebung an. So ist z.B. die Fahrt durchs beleuchtete Linz direkt am ersten Abend unglaublich beeindruckend.
Die Fahrt durch die Wachau, das berühmte Tal der Donau läßt kaum einen unter Deck sitzen. Sind wir vormittags unterwegs gibt es um 11 kulinarische Aktionen, wie z.B. die bayerische Brotzeit mit Brezeln und Weißwürsten oder Marillenknödel und Marillenlikör.
Wer sich auch an Bord sportlich betätigen möchte kann dies am Shuffleboard auf dem Sonnendeck oder für die richtig sportlichen im Fitnesscenter tun. Direkt neben dem Fitnesscenter befindet sich der Spa-Bereich. Hier kann man es sich bei Kosmetikbehandlungen, Massagen oder in der Sauna gut gehen lassen.
Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt
Wie man es von einer Kreuzfahrt erwartet ist man auch bei einer Flusskreuzfahrt den ganzen Tag gut versorgt. Der Tag startet mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offen läßt. Von einer großen Müsli-, Brot-, Wurst- und Käseauswahl über frisch zubereitete Eierspeisen und weiteren warmen Gerichten bis zum Kuchen ist alles dabei. Man muss wirklich aufpassen, nicht schon morgens zu viel zu essen.
Denn, wie oben berichtet, kann es schon um 11 Uhr wieder etwas zu essen geben. Aber spätestens Mittags ist das Buffet wieder gefüllt mit vielen warmen und kalten Köstlichkeiten. Für den kleinen Hunger am Nachmittag ist selbstverständlich auch gesorgt und zwar mit einem reichhaltigen Kuchenbuffet. Hierbei habe ich allerdings immer gefehlt, denn irgendwann muss auch mal Pause sein mit Essen.
Beim Buffet zum Abendessen gibt es immer ein Thema, wie z.B. ungarisch, wienerisch oder mediterran. Jeden Abend gab es verschiedenste Vorspeisen, Beilagen und Hauptgerichte. Als Highlight wurde Braten, Geflügel oder Lachs im ganzen serviert und am Buffet aufgeschnitten, am ungarischen Abend wurde der Gulasch direkt aus dem Kessel serviert. Für mich als Schleckermaul ist natürlich die Dessertauswahl besonders erwähnenswert. Die Mousses, Cremes, Törtchen oder Crepes waren einfach unwiderstehlich.
Ein besonderer Gourmetabend
An einem Tag der Flusskreuzfahrt auf der Donau wurde ein besonderer Gourmetabend veranstaltet, zu dem man sich anmelden konnte. Natürlich mußte ich daran teilnehmen. So durften wir, mein Freund und ich, mit 7 anderen Paaren in einem abgetrennten Bereich des Speisesaals sitzen und uns kulinarisch verwöhnen lassen. Wir teilen uns den Tisch mit einem anderen Bloggerpaar, Fee und Sebastian von FeeistmeinName.
Der Abend startet mit Sekt als Aperitif und einem Gruß aus der Küche. Weiter geht es dann mit Tartar von Pfifferlingen und Tiramisu gefolgt von einem Cappuccino vom Pfifferling. Zu jedem Gang wird ein korrespondierender Wein ausgeschenkt. Nach einem Mangosorbet kommt das Hauptgericht – Milchkalbrücken mit Kartoffelbaumkuchen und Cassoulet von Pfifferlingen. Der kulinarische Abend endet mit einem warmen Schokoladensouffle mit Honig-Beerenkompott. Für mich war es ein gelungener Abend, der sich absolut gelohnt hat.
Keine Langeweile am Abend auf der Arosa Bella
Auch am Ausklang des Tages kam keine Langeweile auf. Wer möchte, konnte in der Lounge z.B. an einem Musikquiz teilnehmen. Jeden Abend gab es dort ein anderes Programm. Für alle, die keine Lust auf Programm hatten, gab es Ausweichmöglichkeiten. So konnte man es sich z.B. auf dem Sonnendeck mit einem leckeren Cocktail gemütlich machen und den Sonnenuntergang beobachten oder in einem der beiden Barbereiche den Abend ausklingen lassen. Lag das Schiff an Land, hat es sich angeboten, nochmal von Bord zu gehen.
Besuch von mehreren Städten und das Hotel immer dabei
Das tolle an der Flußkreuzfahrt ist, daß man mehrere Städte besucht und das Hotel immer mitreist. So hat man das lästige ein- und auspacken nicht und braucht sich auch nicht an neue Hotels gewöhnen. Das geplante Programm unserer Reise „Donau Klassiker“ sah wie folgt aus:
- Anreise mit dem Zug nach Passau und Bustransfer nach Engelhartszell
- 1,5 Tage Wien
- 3,5 h Esztergom in Ungarn
- 1 Tag Budapest
- Rund 7 Stunden Bratislava
- Fahrt durch die Wachau
- 4 Stunden in Melk
- Rückreise ab Engelhartszell
Leider war der Wasserstand der Donau aufgrund des sehr trockenen Sommers ab Wien zu niedrig, so daß wir nicht weiter Richtung Budapest fahren konnten. Dafür sind wir mit dem Bus nach Bratislava gefahren. Auf dem Rückweg nach Engelhartszell stoppte das Schiff in Melk und Linz und wir konnten einen Ausflug nach Salzburg machen. Auf der einen Seite war die Programmänderung sehr schade, aber auf der anderen hatte ich so die Gelegenheit, Linz und Salzburg zu besuchen. Beide Städte kannte ich noch nicht.
Die Stopps unserer Flusskreuzfahrt auf der Donau
Wien
Die Österreichische Hauptstadt ist immer einen Besuch wert, so war ich schon Anfang des Jahres mit der Reiseblogger WG für ein Wochenende dort. Es gibt einige Sehenswürdigkeiten in Wien, wie z.B. das Museumsquartier, den Zentral- und St. Marxer Friedhof oder die Nationalbibliothek. Diesmal besuche ich am ersten Tag den Naschmarkt, da zieht es mich natürlich als Genussbummler besonders hin und mache Nachmittags eine von Arosa organisierte Stadtführung mit, wo wir zuerst den Stephansdom besichtigen, um dann in einem echten Wiener Kaffeehaus ein Stück Sachertorte zu genießen.
Abends streife ich dann durch den beleuchteten Prater um einige Fotos zu machen. Zum Glück liegt das Schiff fußläufig zum alten Wiener Vergnügungspark,
Am nächsten Tag verschlägt es mich in den Park von Schloß Schönbrunn, denn hier war ich bisher noch nicht. In den anderthalb Tagen hat man wirklich ausreichend Zeit um Wien zu erkunden.
Tipp: Möchte man auf eigene Faust Wien erkunden, lohnt sich die Vienna City Card*. Mit dieser kann man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und erhält bei vielen Sehenswürdigkeiten Wiens eine Ermäßigung.
Bratislava
Aufgrund des Niedrigwassers können wir leider nicht mit dem Schiff zur slowakischen Hauptstadt fahren, sondern werden mit Bussen von Wien aus dorthin gefahren. Zum Glück ist Bratislava nur knapp 1 h Fahrzeit entfernt. Da ich noch nie dort war, habe ich an der angebotenen Stadtführung teilgenommen, bei der ich einiges über das Leben in Bratislava und von der Geschichte der Slowakei erfahren habe. Anschließend blieb noch Zeit für eigene Erkundungen. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, typisch slowakische Speisen zu testen – lecker aber sehr deftig. Auch wenn der Besuch nur kurz war, hat mir die Stadt sehr gut gefallen. Hier war ich bestimmt nicht zum letzten Mal.
Melk
Das Benediktinerstift Melk ist eins meiner unerwarteten Highlights dieser Flußkreuzfahrt. Die große Anlage des Stifts, in dem heute u.a. eine Schule untergebracht ist, beeindruckt mich sehr. Besonders die Bibliothek, eine der größten und ältesten der Welt, mit den vielen alten Büchern finde ich sehenswert. Leider durfte man hier nicht fotografieren.
Nach der Besichtigung gehe ich zu Fuß durch das kleine Örtchen Melk zum Schiff und kann so noch einen Blick von unten auf das Stift werfen.
Linz
Linz war das zweite unerwartete Highlight dieser Reise. Ich hätte nicht gedacht, daß die Stadt so sehenswert ist. Eigentlich ist sie bekannt als Industriestadt, was nicht zu einem Besuch einlädt. Aber Linz hat einiges zu bieten, vor allem kulturell. Sehenswert ist die Altstadt mit dem barocken Hauptplatz. Hier sieht man gut, das die Stadt schon früh wirtschaftlich erfolgreich war.
Während meines Besuchs konnte ich die beliebte Ausstellung Höhenrausch besuchen, die seit einigen Jahren von Mai bis Oktober im bzw. auf dem OÖ Kulturquartier stattfindet. Der Höhenrausch ist eine Art Parcours, bei dem man über Wege, Treppen, Brücken und Stege durch verschiedene Kunsträume, Dachböden und der Dachlandschaft von Linz geleitet wird.
Weitere Sehenswerte Museen in Linz sind das Lentos Kunstmuseum (Moderne Kunst) und das Ars Electronica Center (Museum der Zukunft). Beide Museen liegen direkt am Donauufer und sind fußläufig vom Schiff aus zu erreichen.
Biergarten-Tipp: Im Klosterhof-Linz kann man gemütlich unter Kastanienbäumen sitzen und eine Pause von der Stadterkundung einlegen.
Spar-Tipp: Möchte man zwei oder mehr Museen besuchen, loht der Kauf der Linz-Card. Mit der Karte ist z.B. der Einritt in die drei oben genannten Museen kostenlos. Die Linz-Card erhält man in der Touristeninfo am Hauptplatz.
Salzburg
Als kleine Entschädigung für die Routenänderung hat die Arosa-Crew einen Tagesausflug nach Salzburg organisiert, an dem jeder der wollte teilnehmen konnte. Auf der Hinfahrt machten wir einen Zwischenstopp am Mondsee, ein malerischer See im Salzkammergut. Hier hatte man etwas Zeit, sich die Füße zu vertreten. Ein zweiter Stopp wurde dann zur Mittagspause in einem Brauhaus am Rand von Salzburg eingelegt. Beide Stopps waren ok, aber ich hätte diese Zeit lieber in Salzburg verbracht.
So hatten wir nur knapp zwei Stunden Zeit, um uns die kleine, aber wirklich wunderschöne Stadt anzusehen. Mein Stadtspaziergang führte mich vorbei an den vielen Bühnen der Salzburger Festspiele, die zur Zeit stattfanden, durch die Getreidegasse mit den vielen kleinen Geschäften und dem Mozarthaus bis zum Mönchsbergaufzug. Hier bin ich bis zur Aussichtsplattform hochgefahren und hatte einen herrlichen Blick über die Stadt und die Festung.
Fazit zur Flusskreuzfahrt auf der Donau
Entgegen meiner Skepsis war die Woche auf der Donau wunderschön und sehr erholsam. Trotz der Routenänderung habe ich die Zeit auf der Arosa sehr genossen und habe einige Städte kennengelernt, die ich definitiv wieder besuchen werde. Dies war auch etwas, daß mir besonders gefallen hat – man war immer unterwegs, fast jeden Tag an einem anderen Ort, aber man hatte das Hotel immer dabei. Also ein wenig wie ein Roadtrip.
Die anderen Fahrtgäste waren unterschiedlichen Alters, das gängige Vorurteil eine Flusskreuzfahrt sei nur etwas für alte Leute kann ich nicht bestätigen. Auch Familien mit kleinen Kindern waren an Bord, denn für die kleinen wurde bestens gesorgt. Tagsüber gab es ein Kinderprogramm, bei dem sie bastelten, Pizza gebacken haben oder auch mal die Durchsagen für das Tagesprogramm gemacht haben. Erwähnen möchte ich, daß Kinder bis 15 Jahren bei Arosa umsonst mitfahren können.
Auch wenn ich kein Stammgast auf Flusskreuzfahrtschiffen werde – dafür mache ich einfach zu gerne Roadtrips – kann ich mir sehr gut vorstellen, hin und wieder mal eine Flusskreuzfahrt zu buchen. Es gibt ja noch einige Flüsse, die man bereisen kann.
Weitere Informationen findest du auf der Seite von Arosa.
Weitere Beiträge über diese Flusskreuzfahrt auf der Donau findest du bei Kiamisu, Imprintmytravel, Feeistmeinname, Lifestylecircus, Woanderssein.
Offenlegung: Zu der Flusskreuzfahrt „Donau Klassiker“ wurden ich und mein Freund freundlicherweise von Arosa Cruises eingeladen. Die Einladung beinhaltete das Premium-Paket sowie das Gourmetmenu an Bord. Vielen Dank dafür. Meine Meinung ist davon wie immer nicht beeinflußt.
Ist eine wirlklich schöne Route, ich war vor knapp zwei Jahren auf der gleichen Flusskreuzfahrt… eine schöne Zeit! ;-) Aber ich steh ja auch auf Kreuzfahrten und Genuss wird am Bord eh immer groß geschrieben.
Ich würd´auch mal gern auf so ne Kreuzfahrt eingeladen werden, aber ich reise zu wenig, um so einen Blog füllen zu können. Mist.
Linz ist total schön, oder? Besonders toll finde ich den Höhenrausch, aber auch die vielen Museen.
Absolut, die Stadt mir gut gefallen. Der Höhenrausch ist einmalig. In Linz war ich mit Sicherheit nicht das letzte Mal
Hallo Ina,
ein sehr interessanter Bericht, zumal meine Mutter mich schon die längste zeit löchert, dass sie mit mir so etwas machen möchte. Blöd, dass das Wasser so niedrig war, aber gut, dass du „meine“ Stadt besucht hast. Den Anmerkungen von Claudia ist nichts hinzuzufügen und falls du wiederkommst, können wir ja eine Mozartkugel Verkostung machen :-)
Liebe Grüße
Elena
Liebe Ina, ich hab‘ schon ganz sehnsüchtig auf deinen Bericht gewartet. So schade, dass wir uns nicht in meiner Heimatstadt getroffen haben. Ich muss jetzt noch zwei kleine Anmerkungen machen, ich bin mir hundert Prozent sicher, dass ihr nicht durch die Glockengasse spaziert seid, die gibt es zwar, aber in einer eher unwirtlichen Gegend, fern ab vom Zentrum. Vermutlich ward ihr in der Getreidegasse oder in meiner zweitliebsten Gasse, der Goldgasse. Und ja, wir Salzburger haben keine Burg, sondern eine Festung, da sind wir ganz heikel ;-)
Und letztlich hast du mir mit deinem Bericht ganz große Lust auf eine neuerliche fahrt mit einem AROSA schiff gemacht. Obwohl ich alle Orte, die ihr besucht habt sehr gut kenne, wäre das vom Wasser aus einmal sehr spannend. Allerliebste Grüße aus Mozartkugeltown, Claudia PS: hoffentlich durftet ihr die allerbesten original Mozartkugeln verkosten. Die im Silberpapier.
Liebe Claudia,
vielen Dank für den lieben Kommentar und die kleinen Korrekturen. Das hab ich natürlich sofort korrigiert.
Ja, ich fand es auch sehr schade, daß ein Treffen nicht geklappt hat. Beim nächsten Mal dann bestimmt, denn Salzburg muß ich nochmal mit etwas mehr Zeit erkunden. Ich muß zu meiner/unserer Schande gestehen, daß wir keine eine Mozartkugel probiert haben. Auch noch ein Grund wiederzukommen.
LG aus Düsseldorf
Ina
Hallo Ina,
Flusskreuzfahrten haben mich bisher nicht wirklich interessiert.
Das ist aber mal ein schöner Beitrag, der Lust darauf macht.
BG, Peter
Hallo Peter,
mich vorher auch nicht. Aber ich war wirklich überrascht, wie schön ich das fand.
LG Ina