Kangaroo Island, die drittgrößte Insel Australiens, ist ein wahres Naturparadies. Pinguine, Kängurus, Leuchttürme oder beeindruckende Felsformationen machen einen Besuch dieser Insel zu einem einmaligen Erlebnis.
Inhalt
Wildtiere beobachten
Kangaroo Island ist ein wunderschönes Ziel für jemanden, der Tiere in freier Wildbahn beobachten möchte. Wie der Name schon sagt, leben auf der Insel Kängurus, hauptsächlich die kleinen Wallabys. Ihnen kann man überall begegnen. Da Kängurus eher nachtaktiv sind, sieht man sie oft in der Abend- oder Morgendämmerung. Daher sollte man, ist man zu diesen Zeiten mit dem Auto unterwegs, sehr vorsichtig fahren. Wir mußten sehr früh nach Penneshaw zur Fähre und die Fahrt war wirklich abenteuerlich. Leider sieht man am Straßenrand sehr viele tote Tiere. Im Flinders Chase Nationalpark waren die Wallabys früher sehr zutraulich und ließen sich sogar füttern. Seit einem verheerenden Brand im Jahr 2007 hat sich dieses Verhalten allerdings geändert und die Ranger achten seitdem darauf, daß die Tiere nicht mehr gefüttert werden.
Auf Kangaroo Island gibt es einige Pinguinkolonien, z.B. in Penneshaw. Da die Tiere tagsüber im Meer sind, um Fische zu fangen, sieht man sie nur morgens oder abends. Daher habe ich leider keine Pinguine gesehen.
Koalas sind vor vielen Jahren auf der Insel angesiedelt worden. Da sie sich so wohl fühlen, daß mittlerweile zu viele Tiere für die vorhandene Nahrung auf Kangaroo Island leben, werden Maßnahmen ergriffen, die Population einzudämmen, wie z.B. Verhütung oder Umsiedlung in andere Gebiete Australiens. Ein toller Ort, an dem man eine sehr gute Chance hat die scheuen Tiere zu sehen, ist das Hanson Bay Wildlife Sanctuary. Auf dem Koala Walk, ein Stück einer alten Eukalyptus-Allee, kann man an den Bäumen entlang gehen und die Tiere suchen. Meist sitzen sie ganz oben in den Bäumen und schlafen. Es war wirklich sehr schwierig, die Koalas zu entdecken, aber wir haben dann doch einige gefunden. Neben den Koalas sind dort auch Wallabys und bunte Vögel zu sehen, sogar ein großes rotes Känguru habe ich dort beobachtet.
An den Küsten der Insel leben Seelöwen, die ein weiteres tierisches Highlight der Insel sind. An der Seal Bay kann man die Tiere besonders gut beobachten, allerdings muß hier Eintritt gezahlt werden. Am Admirals Arch im Flinders Chase Nationalpark kann man meistens Pelzrobben beobachten, manchmal sind auch einige Seelöwen dabei.
An einigen Stellen auf der Insel leben Schnabeltiere. Es gibt im Nationalpark einen kleinen Wanderpfad zu verschiedenen Wassertümpeln, in denen die Tiere leben. Allerdings ist es wirklich schwierig, die Tiere zu sehen. Mir ist es leider nicht gelungen (und ich habe später ein Schnabeltier im Zoo von Melbourne fotografiert).
Neben diesen sind viele weitere Tiere auf der Insel zu sehen, wie z.B. Schnabeligel und verschiedene Vogelarten.
Ungewöhnliche Felsformationen
Remarkable Rocks
Die berühmtesten Felsformationen auf Kangaroo Island sind die Remarkable Rocks im Flinders Chase Nationalpark. Aus der Entfernung sehen diese Felsen relativ unscheinbar aus. Es ist allerdings auffällig, daß die Felsen wie eine Insel inmitten der Vegetation wirken, denn um die Felsen herum ist alles grün. Je näher man den Remarkable Rocks kommt, umso mehr sieht man die ungewöhnlichen Formen. Die durch Erosion geformten Felsen sind teilweise ausgehöhlt, es haben sich Nasen gebildet oder Wellenformen. Jeder Schritt durch die Felsen bietet ein neues Bild. Wirklich ein Paradies für Fotografen.
Admirals Arch
Eine weitere bekannte Felsformation ist der Admirals Arch, der sich ebenfalls im Flinders Chase Nationalpark befindet. Vom Parkplatz an einem Leuchtturm geht man zu den Klippen, an denen es einen ersten Aussichtspunkt gibt. Dort bekommt man einen ersten Eindruck von den Naturgewalten, die diese Küste geformt haben. Über Holztreppen geht man entlang der Felsenlinie vorbei an den Pelzrobben bis man um eine Felsennase biegt. Dort steht man dann vor dem berühmten Felsenbogen. Der Admirals Arch wurde durch die wilde See herausgewaschen, viele Stalaktiten hängen von der Decke.
Wunderschöne Landschaft
Die Landschaft auf Kangaroo Island hat neben den Felsformationen noch einiges mehr zu bieten, was man sich anschauen kann. Ich finde, am besten kann man dies mit einer Wanderung erleben. Auf Kangaroo Island gibt es 27 Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Eine schöne Wanderung ist der Snake Lagoon Hike, der im Flinders Chase Nationalpark liegt. Er startet am Snake Lagoon Campground und führt durch den Wald bis zum Rocky River. Dem Fluß, der seinem Namen entsprechend durch ein felsiges Bett fließt, folgt man bis man schließlich ans Meer gelangt. Ein toller Wanderweg, der nicht allzu schwierig ist. Mit ein wenig Glück sieht man verschiedene Vögel – vielleicht sogar ein Schnabeltier.
Informationen:
Anreise
Mit dem Flugzeug
Der Regionalflughafen von Kangaroo Island liegt in Kingscote und wird regelmäßig von Adelaide aus angeflogen. Reist man mit dem Flugzeug an, sollte man sich unbedingt ein Auto auf der Insel mieten, um die Insel besser erkunden zu können. Bei Vorreservierung, was sich in der Hauptsaison empfiehlt, wird das Auto zum Flughafen gebracht.
Mit der Fähre
Die Passagier- und Fahrzeugfähre verkehrt zwischen Cape Jervis auf dem Festland und Penneshaw. Die Fahrzeit beträgt ca. 50 Minuten. In der Hauptsaison ist auch hier eine Reservierung empfehlenswert. Setzt man mit dem Mietwagen nach Kangaroo Island über, sollte man vorher abklären, ob der Wagen das australische Festland verlassen darf. Auch ist zu überprüfen, ob das befahren von Schotterstraßen erlaubt ist, da ein großer Teil der Straßen auf der Insel ungeteert sind.
Egal wie man anreist ist zu beachten, daß auf Kangaroo Island die Einfuhr von Bienenprodukten verboten ist.
Unterkünfte
Es gibt auf Kangaroo Island Unterkünfte aller Art, für jeden ist etwas dabei – vom Campingplatz über B&B bist zum Ferienressort. Ich habe damals im Kangaroo Island Wilderness Retreat* übernachtet, welches direkt vor dem Eingang zum Flinders Chase Nationalpark liegt. Die Zimmer waren geräumig und sauber, im Gelände lebten Wallabys, die man beobachten konnte.
Länge des Aufenthaltes
Die Insel hat so viel zu bieten, daß man unbedingt einen mehrtägigen Aufenthalt einplanen sollte. 3-5 Tage sollten es schon sein, um ausreichend Zeit vor Ort zu haben.
Das waren meine Highlights auf Kangaroo Island? Was waren deine?
Das ist ja ein feines Plätzchen, liebe Ina :)
Auf Kangaroo Island würde ich sogar zum Frühaufsteher werden, damit ich die Pinguine sehen kann. Ich hoffe ich kann diese süße Tiere einmal in freier Wildbahn erleben. Bestimmt herrlich!
Die Felsformationen und die Landschaft sehen traumhaft aus – vor allem wenn man dann noch außergewöhnliche Tiere beobachten kann.
Ist es auf der Insel sehr touristisch bzw. teuer? Findet man auch noch abgeschiedene Orte, wo man die Landschaft alleine genießen kann?
Vielen Dank.
Liebe Grüße
Dori
Obwohl ich am Anfang der Hauptsaison dort war, habe ich Kangaroo Island nicht überlaufen erlebt. Die Wanderung an der Snake Lagoon, die ich im Artikel beschreibe, haben wir ganz alleine gemacht. Nur an der Bucht waren zwei Jungs, als wir dort ankamen, die allerdings kurze Zeit später zurückgegangen sind. Auch am Hanson Bay Sanctuary waren wir die einzigen Besucher.
Insgesamt habe ich die Insel als etwas teurer als das Festland empfunden, aber wir haben dort nur sehr wenig gekauft, daher kann ich nur eine eingeschränkte Aussage dazu treffen.
Lieben Gruß
Ina
Vielen Dank, Ina. Klingt ganz gut, wenn ihr teilweise alleine unterwegs gewesen seid. :)
Oh wie wunderschön! Ich war 2015 auf Kangaroo Island. Seals Bay und die Remarkable Rocks waren ganz klar Highlights. Zudem haben wir direkt an der Hanson Bay gewohnt und durften die Sonnenauf- und -untergänge dort bewundern. Der Südpazifik ist dort ein Traum. SEHNSUCHT!!!
Das hört sich aber auch richtig traumhaft an. Beim nächsten Besuch dort bleibe ich definitiv länger und kann mir auch die Hanson Bay richtig ansehen (und den Rest, den ich nicht gesehen habe).