Plant man eine Rundreise durch den Südwesten der USA sollte man auch einen Stopp im Arches Nationalpark einplanen. Der Nationalpark liegt im Westen von Utah direkt bei der Stadt Moab und ist bekannt durch seine vielen Natursteinbögen.
Direkt am nördlichen Rand von Moab ist der Eingang zum Nationalpark. Unmittelbar dahinter befindet sich das Visitor Center. Hier kann man sich mit allen nötigen Informationen über den Park versorgen, sich für geführte Wanderungen anmelden oder über den Zustand der Wanderwege informieren. Hier ist auch angeschlagen, wenn Wege gesperrt sind.
Verläßt man das Visitor Center beginnt die Arches Scenic Road, die einen sofort in die Landschaft mit den skurilen roten Felsen bringt. Diese 32 Meilen lange Straße ist die Hauptader des Arches Nationalparks. Die Straße und die vielen kleineren Stichstraßen führen zu den sehenswerten Stellen im Park. Von den View Points aus kann man sehr gut einige der berühmten Bögen sehen, für viele der über 2000 Bögen muß man aber noch wandern. Die Wanderwege starten meist direkt an einem Viewpoint und sind in verschiedene Kategorien eingeteilt, je nach Schwierigkeitsgrad.
Inhalt
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten im Arches Nationalpark
The Three Gossips
Ungefähr 2 km hinter dem Parkeingang liegt auf der linken Seite diese markante Felsformation. Hier kann man auch noch den Sheep Rock und den Tower of Babel sehen.
Balanced Rock
Kurz vor dem Abzweig zur Windows Section steht diese Felsformation, ein Fels auf einer Felsnadel. Um die Felsnadel führ ein kleiner Wanderweg, so daß man den Felsen von allen Seiten fotografieren kann.
North and South Window Arch
Eine Seitenstraße führt hinter dem Balanced Rock zur Windows Section. Hier kann man sehr leicht zugänglich einige Arches näher bewundern. Einen der beiden bekannten Bögen dieser Section, den North and South Window Arch kann man vom Parkplatz schon sehen, aber beide Bögen sieht man, wenn man die kurze Wanderung macht. Von dem Parkplatz startet auch die Wanderung zum Double Arch.
Delicate Arch
Nach ungefähr 2/3 der Arches Scenic Road biegt die Seitenstraße zum berühmtesten Arch des Nationalparks ab, dem Delicate Arch. Dieser Arch ist nicht nur das Wahrzeichen des Parks sondern auch das Wahrzeichen Utahs. Er ist sogar auf den Nummernschildern Utahs abgebildet. Es gibt zwei Möglichkeiten den Delicate Arch anzusehen: Vom Delicate Arch Viewpoint oder man kann direkt zu dem Bogen hoch wandern.
Zum Viewpoint fährt man bis zum Ende der Straße, dort startet der Weg zu den Aussichtspunkten. Hier kann man entweder 100 m zum Lower Delicate Arch Viewpoint oder 800 m über Treppen zum Upper Delicate Arch Viewpoint gehen.
Die Delicate Arch Wanderung startet am Parkplatz in der Mitte der Straße. Da dieser 2015 erweitert wurde, sollte es nicht mehr so ein großes Parkproblem geben wie früher. Die Wanderung bis zum Delicate Arch ist 2,5 km lang (eine Strecke) und führt über steiles Gelände. Während der Wanderung gibt es kaum Schatten und kein Wasser, daher sollte man genügend Wasser dabei haben und nicht in der Mittagssonne wandern. Oben angekommen ist der Delicate Arch am Rand eines Amphitheaters. Leider ist die Wanderung so beliebt, daß es dort sehr voll ist. Das macht es sehr schwierig, Fotos ohne Menschen drauf zu machen. Besondern beliebt und besonders schön ist es, den Delicate Arch im Sonnenuntergang zu fotografieren. Denn dann leuchtet der Bogen richtig rötlich.
Landscape Arch und Devils Garden
Ganz am Ende der Arches Scenic Road liegt der Devils Garden, ein großes Gelände voller Felsformationen. Auch hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten zu wandern. Man kann die kurze, einfache Wanderung (2,5 km Rundweg) zum Landscape Arch machen, einem der längsten Naturbögen der Welt. Früher durfte man auch über den Landscape Arch laufen oder unter ihm hindurch gehen. Da er aber durch Felsabbrüche im Laufe der Jahre immer dünner und fragiler wurde ist beides seit einigen Jahren verboten.
Oder man macht die lange Wanderung zum Double-O-Arch, auf deren Rundweg man noch vier weitere Bögen sehen kann.
Sand Dune Arch
Durch einen schmalen Felsengang gelangt man über einen Sandweg zum Sand Dune Arch. Dieser Bogen ist nicht besonders spektakulär, aber der Weg dorthin ist das eigentlich sehenswerte hier.
Fiery Furnace
Dieses Felsenlabyrinth ist nichts für Anfänger, denn das Gelände ist nicht einfach zu begehen. Man muß trittsicher und schwindelfrei sein. Da es keine Wegweiser, Hinweise oder Karten gibt, hat es wirklich den Charakter eines Irrgartens. Daher darf man dieses Gebiet nur mit einer Führung oder mit einer Erlaubnis (Permit) betreten. Ich selber habe die Fiery Furnace noch nicht betreten, aber bei Safetravels bekommt man einen kleinen Einblick in die Wanderung.
Übernachtungsmöglichkeiten
Im Nationalpark gibt es nur einen Campingplatz am Ende der Arches Scenic Route. Dieser ist meist sehr früh ausgebucht, daher sollte man früh reservieren. Außerhalb des Parks gibt es in Moab unzählige Möglichkeiten für eine Übernachtung, Hotels, Motels, Hostels und mehrere Campingplätze. Meist ist hier immer eine Unterkunft zu finden. Bei der Reiseplanung lohnt aber vorab ein Blick in den Eventplan, da in Moab einige Outdoorevents stattfinden und dann die Zimmer rar und teuer werden können.
Wer etwas Geld sparen möchte, sollte nach Green River ausweichen, das etwas 1 Stunde Autofahrt nördlich vom Parkeingang liegt.
Weitere Aktivitäten rund um Moab
Bei Moab liegt nicht nur der Arches Nationalpark, sondern auch der Canyonlands Nationalpark. Daher lohnt es sich, einen weiteren Tag einzuplanen, um auch diesen Park zu Besuchen. Möchte man keinen weiteren Tag dort verbringen, sollte man auf jedenfall kurz den Dead Horse Point anfahren, einen Aussichtspunkt, von dem man einen spektakulären Blick auf den verschlungenen Colorado und die Canyons hat.
Lohnenswert ist es auch die Strecke am südlichen Rand des Arches Nationalparks, den Highway 128, ein Stück Richtung Osten zu fahren. Die Straße folgt den Windungen des Colorado durch die rote Felsenwelt.
Outdoorfreunde finden in Moab unglaublich viele Möglichkeiten. So gibt es hier ein sehr gutes Netz von Mountainbikestrecken, es wird Rafting angeboten oder Touren mit dem 4WD-Jeep.
Informationen
- Im Arches Nationalpark gibt es keine Versorgung. Daher genug Lebensmittel und vor allem Wasser für den Tag mitbringen
- Der Eintritt kostet 25 $ pro Auto, hier gilt aber auch der Annual Pass. An folgenden Tagen ist der Eintritt frei:
- 18. Januar: Martin Luther King Jr. Day
- 16. – 24. April: National Park Week
- 25. – 28. August: National Park Service Birthday
- 24. September: National Public Lands Day
- 11. November: Veterans Day
- Der Park ist ganzjährig geöffnet. Das Visitorcenter hat begrenzte Öffnungszeiten, je nach Jahreszeit.
- Die Hauptstraßen im Park sind mit normalen Autos befahrbar. Es gibt allerdings auch einige Schotterstrecken, die nur mit einem Allradfahrzeug befahren werden dürfen.
- Weitere Informationen gibt es auf der Seite des Arches Nationalparks.
Liebe Ina,
ich liebe deine ausführlichen Berichte! Irgendwann möchte ich eine Tour durch die US-Nationalparks machen und dann werde ich mit deinen Blogposts ganz tolle Vorlagen haben :) Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße,
Barbara
Vielen Dank, liebe Barbara.
Wenn du noch weitere Tipps brauchst, sag bescheid.
LG
Ina
Zu empfehlen ist der Archview Campground, 4 Meilen nördlich vom Nationalparks Eingang. Wir waren heuer dort mit unseren 2 Kindern und er war absolute Klasse. Gerade für kleinere Kinder geeignet mit Pool und schönem Spielplatz. Tatsächlich kann man von den teureren Plätzen 2 Arches sehen.
Danke für die Empfehlung! Ich bin ja kein Camper, daher ist das eine tolle Ergänzung des Artikel.
Für mich ist der Arches National Park einer der schönsten im amerikanischen Südwesten. Ich habe Fotos gesehen, auf denen Besucher noch über den Landscape Arch gehen – eine waghalsige Sache. Dein Foto beweist, wie fragil die Natur doch ist. Sogar in der Wüste hinterlässt die Erosion ihre Spuren. Danke für diesen tollen Blogpost, Ina.
Danke euch! Ja, der Arches gehört zu den kleineren, aber doch schöneren Nationalparks. Ich mag ihn auch sehr gerne.
Ich glaube, das Foto mit den Besuchern auf dem Landscape Arch habe ich auch gesehen. Hängt das nicht im Visitor Center?
LG
Ina
Wenn ich mich richtig erinnere, ja.
Danke für´s Verlinken. Fiery Furnace war wirklich sehr lustig und informativ. Das lohnt sich definitiv, auch wenn´s drei Stunden dauert.
Ich wusste übrigens gar nicht, daß man früher auf den Landscape Arch durfte. Zum Glück ist es jetzt nicht mehr erlaubt. Leider ist es im Canyonlands NP noch erlaubt, auf den Mesa Arch zu gehen.
Gerne. Den Fiery Furnace kanne ich vorher gar nicht. Klingt echt spannend. Ob ich das aber machen würde, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
LG
Ina