Ein Wochenende in Wien, das heißt Kaffeehaus, Wiener Schnitzel, Prater, Sissi und und und. Frisch aus Wien zurückgekehrt habe ich für Euch 8 Tipps für ein perfektes Wochenende in Wien zusammengestellt.
1. Besuch eines Kaffeehauses
Ein Aufenthalt in Wien ohne ein original Wiener Kaffeehaus zu besuchen geht eigentlich nicht. Plüschige Cafes mit Lüster, eine große Auswahl an Zeitungen und das obligatorische Glas Wasser zum Cafe. Und natürlich Kuchen, oder wie der Wiener sagt, Mehlspeisen. Es gibt viele Kaffeehaus-Klassiker wie das Sacher, Cafe Dehmel, Cafe Central und Cafe Hawelka. Diese Cafes sind aber so bekannt, daß sie meistens sehr voll sind. Ich habe an dem Wochenende mehrfach versucht ins Cafe Central zu kommen, aber da dort tatsächlich immer eine lange Schlange vor der Tür war, habe ich davon Abstand genommen.
2. Wiener Spezialitäten
Wiener Schnitzel, Würstl, Palatschinken, Kaiserschmarn… die wiener bzw. österreichische Küche hat viele leckere Spezialitäten. Und da ich ja immer dafür bin, hauptsächlich lokale Gerichte zu essen, habe ich das natürlich auch in Wien gemacht. Wie in jeder touristisch interessanten Stadt gibt es auch in Wien unzählige Restaurants, die diese Spezialitäten anbieten. Aber um die Lokale, die schon außen mit Speisekarten in sieben Sprachen werben, mache ich einen großen Bogen.
Mein Tipp: Etwas Abseits habe ich mit dem Restaurant Zum Leupold ein Wiener Restaurant gefunden, wo es ein gutes Wiener Schnitzel gab und das hauchdünn, wie es sein soll. Und auch die Nachspeisen waren hervorragend. Das Lokal ist in einen Raucher- und Nichtraucherbereich aufgeteilt und ist nicht von Touristen überlaufen.
- Zum Leupold, Schottengasse 7, 1010 Wien
3. Naschmarkt
Der Wiener Naschmarkt ist ein Paradies für alle Genussreisenden, Essensliebhaber und Schlemmer. Auf dem feststehenden Markt werden allerlei Leckereien verkauft, wie man es von einem Markt erwarten würde. Nur ist hier die Auswahl deutlich größer und exklusiver als auf vielen normalen Märkten üblich. Hier habe ich frische Jackfrucht gesehen, Kurkuma ungemahlen, unglaublich viele Bohnensorten. Neben diesen Verkaufsständen gibt es auch allerlei Snackstände, an denen Falaffel, Baklava, Smoothies usw. verkauft werden. Und zu guter letzt gibt es hier auch mehrere Restaurants und Cafes an denen man sitzen, gut essen und sich das Treiben anschauen kann.
Bei meinem Wochenende in Wien war ich dreimal auf dem Naschmarkt und habe drei verschiedene Eindrücke bekommen. Zuerst habe ich den geschlossenen Markt besucht. Dieser hat eine ganz besondere Stimmung und erinnert ein wenig an Asien. Der zweite Besuch war Samstag nachmittag und der Markt war brechend voll, wirklich zu voll. Aber das Markttreiben war voll in Gang, es roch nach Gewürzen, Käse, Fleisch und an vielen Ständen konnte man etwas probieren.
Es war toll, und mit 10% weniger Menschen wäre es richtig klasse gewesen. Aber das lag vielleicht an diesem Wochenende (s.u.). Der dritte Besuch war dann Samstagabend. Die Verkaufsstände hatten alle geschlossen und nur noch die Restaurants hatten geöffnet. Durch das relativ milde Wetter sind viele Tische draußen besetzt und das ganze wird mit angenehmer Loungemusik beschallt. Es war eine einladende Atmosphäre, die auch ich an meinem Wochenende in Wien genutzt habe, um den Abend ausklingen zu lassen.
Mein Tipp: Besuche den Naschmarkt mehrmals an unterschiedlichen Zeiten. Du bekommst jedesmal einen anderen Eindruck. Der Markt hat von 10-19 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen ist er geschlossen (auch die Restaurants und Cafes). An Öffnungstagen haben die Restaurants und Cafes teilweise bis 24 Uhr geöffnet.
Wochenende in Wien Tipp 4: Friedhöfe
Zugegeben, dieser Punkt ist nicht für jedermann was. Aber für mich haben vor allem ältere Friedhöfe eine besondere Atmosphäre und ich besuche sie sehr gerne. Daher möchte ich euch auch zwei Friedhöfe in Wien vorstellen.
1. Zentralfriedhof
Der Zentralfriedhof ist sicherlich der bekannteste Friedhof von Österreich. Hier sind so bekannte Persönlichkeiten wie Falco, Beethoven, Curd Jürgens und Gustav Klimt begraben. Dieser Friedhof ist zugleich eine Begräbnisstädte für alle Religionen. So findet man hier auch jüdische und buddhistische Bereiche. Sehenswert ist hier vor allem der alte jüdische Teil, der bis etwa in den 30ern des letzten Jhd. aktiv war. Das Gräberfeld ist ziemlich zugewuchert und das ganze sieht verlassen und verwunschen aus. Trotzdem sieht man noch vereinzelt Steine auf den Grabsteinen liegen. (Im Judentum ist es üblich, daß man einen kleinen Stein auf ein Grab legt, wenn man dieses besucht)
Besonders an diesem Friedhof ist, daß er auch wie ein Park genutzt wird, man sieht Spaziergänger und Jogger. Da der Friedhof so groß ist, fährt dort auch ein Bus. Trotzdem sollte man nicht vergessen, daß dies ein aktiver Friedhof ist, auf dem immer noch Beerdigungen stattfinden und Trauernde ihre verstorbenen Lieben besuchen.
Zu erreichen ist der Zentralfriedhof gut mit der Straßenbahn 71, die an den Toren 1,2 und 3 hält.
2. St. Marxer Friedhof
Der St. Marxer Friedhof ist ein gut erhaltener Biedermeierfriedhof, der 1874 geschlossen wurde und heute unter Denkmalschutz steht. Obwohl der Friedhof direkt neben einer Autobahn liegt, ist das Areal ein Platz der Ruhe und Erholung. Die Anlage ist „gepflegt überwuchert“ und man kann wunderbar an den Gräbern vorbei spazieren. Besonders schön ist ein Besuch im April/Mai, wenn die vielen Fliederbüsche blühen. Dann ist alles in lila getaucht und es duftet herrlich.
Ein Augenmerk sollte man auch auf die Grabinschriften legen. Man erkennt gut, daß zu der Zeit des Biedermeier Titel unglaublich wichtig waren. Und so wurde alles in den Grabstein gemeißelt, was nur Ansatzweise als Titel zu gebrauchen war, und wenn es nur „Hausbesitzer“ war. Das bekannteste Grab auf diesem Friedhof ist das Grab von Wolfgang Amadeus Mozart, welches aber sehr unspektakulär ist.
Auch dieser Friedhof ist mit der Straßenbahn 71 zu erreichen, Haltestelle St. Marx. Von da aus muß man noch etwas laufen (ca. 5 Minuten), der Weg ist gut ausgeschildert.
- Zentralfriedhof, Simmeringer Hauptstraße 234, 1110 Wien
- St. Marxer Friedhof, Leberstraße 6-8, 1030 Wien
5. unaussprechliche Butterbrote
Zugegeben, Butterbrote als Tipp klingt jetzt nicht gerade spannend. Aber wo gibt es schon Butterbrote als Imbiss zu kaufen, die auch noch mit selbstgemachtem Aufstrich bestrichen sind? Ich habe sie probiert und fand sie für den kleinen Hunger eine super Alternative zu Wurst und co. Die Läden von Trzesniewski sind überall in der Stadt verteilt und bieten 22 verschiedene Sorten.
- Tresniewski, die unauspreschlich guten Brötchen
Wochenende in Wien Tipp 6: Hofburg
Für Sisi-Freunde und heimliche Royalisten ein Muß ist ein Besuch der Kaiserappartments inkl. Sisimuseum und Silberkammer. Der Rundgang beginnt direkt hinter der Kasse mit dem Besuch der Silberkammer. Diesen Teil fand ich am uninteressantesten, da hier die Haushaltsgegenstände des Hofes gezeigt werden. Besteck, Geschirr, Kochgeschirr, Waschgeschirr und und und. Anfangs fand ich die Ausstellung noch interessant, doch nach dem 20. Teller und 12. Kerzenleuchter zog sich das ganze schon in die Länge.
Nach der Silberkammer beginnt das Sisi-Museum, eine interaktive Ausstellung über das Leben der berühmten Kaiserin. Hier werden alle Aspekte ihres Lebens beleuchtet, man erfährt einiges über ihre Kindheit, ihr Leben am Hofe Wiens und über ihr Ansehen in der Öffentlichkeit. Hier wird eine Sisi gezeigt, die fast nichts mit dem verklärten Bild der berühmten Sissi-Triologie zu tun hat.
Zum Schluß betritt man dann die Kaiserappartments. Zuerst werden die Räumlichkeiten von Kaiser Franz-Josef gezeigt. Hier sieht man u.a. sein relativ spartanisches Schlafzimmer, sein mit vielen Familienfotos dekorierten Schreibtisch und viele Gemälde seiner geliebten Frau Sisi. Ganz unterschiedlich dazu sind die Zimmer der Kaiserin, die sich direkt anschließen. Das Schlafzimmer ist pompös eingerichtet und direkt daneben im Ankleidezimmer sieht man die Turngeräte für die täglichen Übungen. Auffällig ist, daß in diesen Zimmern kaum Bilder der Familie zu sehen sind.
Alles in allem ein Interessanter Rundgang, der sich vor allem empfiehlt, wenn man nicht nach Schloß Schönbrunn kommt.
7. Prunksaal der Nationalbibliothek
Wer alte Bibliotheken liebt, sollte auch den Prunksaal der österreichischen Nationalbibliothek besichtigen. In einem Flügel der Hofburg ist der Prunksaal untergebracht. Der große Bibliothekssaal mit vielen alten Büchern, alten Globen und wunderschönen Deckenfresken bietet im Gegensatz zu dem üblichen Besichtigungsprogramm einen Moment der Ruhe und Stille.
In vielen Glaskästen kann man alte Bücher bestaunen, viele davon aus den Anfängen der Naturwissenschaften und in einem Begleitheft gibt es die entsprechenden Erklärungen dazu. Und immer wieder sollte man auch einen Blick an die Decke werfen und sich die detaillieren Fresken anschauen.
- Prunksaal Nationalbibliothek, Josefsplatz 1, 1015 Wien
8. Museumsquartier (MQ)
Das Museumsquartier ist eines der größten Kunst- und Kulturareale der Welt. Ca. 60 verschiedene Museen und Austellungsräume sind hier untergebracht, von klassischer bis moderner Kunst, Fotografie, Architektur oder ein eigenes Museum für Kinder.
Aber aus diesem Grund ist das MQ kein Tipp von mir – denn ich war in keinem einzigen der Museen. Was ich so toll finde, ist die einzigartige Atmosphäre in den Innenhöfen der Anlage. Viele Cafes, Shops, und Passage laden zum schlendern und verweilen ein. Die „MQ Volksmöbel Enzo“ sind in vielen der Innenhöfe zu finden und man muß sich einfach mal hinlegen und das ganze auf sich wirken lassen.
- Museumsquartier MQ, Museumsplatz 1, 1070 Wien
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Mehr Tipps für ein Wochenende in Wien findest du hier:
- Die 10 besten Wiener Schnitzel bei Weltreize
- Die besten Fotolocations in Wien bei Imprintmytravel
- Ibis Hotel Wien Hauptbahnhof
- Was muss man in Wien gesehen haben? bei Yummytravel
Hast du weitere Tipps für ein Wochenende in Wien? Schreib sie in die Kommentare, ich würde mich freuen.
Vom Naschmarkt habe ich schon gehört und darauf freue ich mich auch schon. Danke für die guten Tipps für ein Wochenende in Wien. Mein Freund und ich werden für ein Wochenende in Wien sein. Wir müssen unbedingt Schnitzel essen gehen.
Danke für den Beitrag zu Wien. Wir machen bald Urlaub in Wien und ich freue mich besonders auf die Wiener Küche. Ich habe gehört, man soll unbedingt im Augustinerkeller essen gehen. Gut zu wissen, dass auch Palatschinken und Kaisermarn zur Wiener Küche gehören.
Ich war einmal in Wien und mag diese Stadt und würde super gerne noch mal hin. Das Museumsquartier ist mein Lieblingsort. Ich bin einverstanden, dass dort eine angenehme Atmosphäre gibt. Dass die Sitzbänke „MQ Volksmöbel Enzo“ heißen wusste ich nicht, interessant! Würde das MQ an allen Touristen in Wien empfehlen!
So viel gibt es in Wien zu sehen! Die Hinweise brauche ich für unsere Reise mit der Freundin. Der Naschmarkt und die Spezialitäten sind bestimmt für sie! Vielleicht könnte uns ein Fahrrad bei der Besichtigung der Stadt Hilfe leisten. Dies wäre ja sinnvoll. Danke!
Ich fahre auch Sehr bald nach Wien und bin zufällig auf deinen Beitrag gestoßen. Danke für diese schönen Tipps. Den Besuch eines Kaffeehauses, der Hofburg und des MQ werde ich auf jeden Fall beherzigen.
Liebste Grüße,
Sophie
Das sind tolle Tipps! In den Prunksaal der Nationalbibliothek hab ich es selbst noch nicht mal geschafft. Danke für die Erinnerung! Das muss ich jetzt echt mal dringend nachholen!
Ich habe ergänzend noch weitere kulinarische Tipps: https://julie-en-voyage.com/2017/11/26/7-kulinarische-highlights-in-wien/
Und hier hab ich noch einen sehr persönlichen Wien-Beitrag: https://julie-en-voyage.com/2017/09/10/blogparade-heimatliebe-sehenswertes-tipps-fuer-wien/ – vielleicht magst du ja mal vorbeischauen. :)
Weitere Wien-Beiträge sind auf jeden Fall geplant.
Liebe Grüße aus Wien
Julie
Danke dir. Die Nationalbibliothek lohnt sich wirklich. Deine Artikel schau ich mir gerne an, danke dafür. Im März bin ich wieder in Wien, da kommen die Tipps genau richtig.
LG Ina
Liebe Ina, tolle Tipps für Wien! Die Stadt zählt zu meinen absoluten Lieblingszielen. Ich habe mal eine Führung zu den versteckten Weingärten mitten in Wien gemacht. Das war absolut überraschend und das kann ich nur empfehlen! Schau mal hier: http://reiseblog-kurzurlaub.de/wiener-wein.html
Liebe Grüße, Brigitte
Ein wirklich schöner Bericht über mein geliebtes Wien. Da du ja offenbar Märkte magst, empfehle ich dir für deinen nächsten Besuch auch einen Abstecher auf den Brunnenmarkt.
https://reiseweise.net/2017/06/05/brunnenmarkt-multikulti-und-ein-bisschen-urlaub-in-ottakring/
Ich bin mir sicher, es wird dir dort gefalken!
Liebe Grüße, Christina
Nach Wien wollte ich schon lange einmal. Mal schauen, ob es dieses Jahr noch was wird. Ich glaube am meisten, interessieren mich die Hofburg und die Nationalbibliothek von deinen 8 Tipps. Walzer tanzen, würde ich auch gern in Wien und natürlich ins Café gehen.
Kannst du ein günstiges Hotel empfehlen?
LG Myriam
Hallo Myriam,
Da ich auf meiner Tour dort mit einer Freundin dort war, die ihren Businesstrip nach Wien verlängert hat, habe ich im Motel One gewohnt. Es war günstig und ok, aber für mehrere Übernachtungen würde ich es nicht mehr wählen. Da fehlen mir einfach Schränke (alles ist offen).
Lieben Gruß
Ina