Als ich meine Über mich Seite schrieb, machte ich mir Gedanken über meine Reiseart und wie ich sie am besten beschreiben kann. Dabei stellte ich fest, daß es erstaunlich viele Schubladen dafür gibt und ich in keine so richtig hinein passe. Vielleicht geht es dir ja genauso.
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Es gibt erstaunlich viele Schubladen
Zum einen gibt es da die zwei großen Schubladen, auf denen Reisender oder Urlauber steht. Schaut man sich die Bloggerlandschaft an, sind diese beiden Schubladen wohl die Wichtigsten.
Reisen scheint die einzig wahre Form zu sein, die Welt zu entdecken. Hier steht das Abenteuer im Vordergrund. Eine Reise sollte optimaler Weise länger dauern, so daß man auch länger an einen Ort verweilen kann um ein Land wirklich entdecken und kennenlernen zu können.
Ein Urlaub wird im Gegensatz dazu mit Erholung und Komfort gleichgesetzt und dauert nur 2-3 Wochen. In diesem Zusammenhang liest man auch oft von Pauschalurlaub und all-inklusive.
Ich würde gerne in meinen 3 Wochen Urlaub reisen.
Auch das Gepäckstück unterscheidet
Klar, das kennt man ja. Da gibt es zum einen die Backpacker. Weltenbummler in den 20ern, die mit ihrem Rucksack um die Welt reisen, länger unterwegs sind, in die Kultur und das Leben eines Landes eintauchen und möglichst sparsam reisen. Mittlerweile gibt es auch schon die „extended version“ eines Backpackers, den Flashpacker. Er ist meist über 30 und gönnt sich den ein oder anderen Luxus, z.B. einen Flug statt die lange Busfahrt.
Und dann sind da die Kofferpacker, die für 2 Wochen alles mögliche in ihre riesigen Koffer packen und hektisch so viele Sehenswürdigkeiten wie möglich abklappern.
Ich reise definitiv mit Koffer, aber habe immer Mut zur Lücke. Man braucht ja schließlich noch Ziele für den nächsten Auftenthalt, oder?
Planer oder Individualist?
Jedes Detail einer Reise ist komplett durchgeplant. Jede Übernachtung steht fest, jeder Ausflug, jedes Restaurant und jeder Aussichtspunkt steht für die komplette Reise fest. Es gibt keinerlei Freiheitsgrade für spontane Erlebnisse. So gestaltet der Planer seinen Urlaub.
Der Individualist bucht die Hinreise, evtl. noch die Rückreise und vielleicht noch die erste Unterkunft. Der Rest ergibt sich dann von selbst und wird spontan entschieden.
Ich plane meine Reisen immer Individuell.
Und was soll das ganze?
Irgendwie muß der Mensch alles in Schubladen packen und Kategorisieren, daß macht das Leben wohl einfacher. Dieses Verhalten gibt es ja nicht nur bei der Einordnung von Reisearten sondern in vielen Bereichen des Lebens. Auch ich ertappe mich immer wieder dabei, gerade wenn es ums Reisen geht. Aber dadurch gehen die vielen verschiedenen Nuancen und Zwischentöne verloren. Man kann auch auf einer Reise wert auf Komfort legen, aber trotzdem die Restaurants suchen, die von den Einheimischen besucht werden. Man kann die Sehenswürdigkeiten abklappern und sich am nächsten Tag ohne bestimmtes Ziel durch die Stadt treiben lassen.
Deshalb möchte ich mir das abgewöhnen und werde versuchen, hier Urlaub und Reisen gleichwertig zu benutzen. Auch möchte ich hier keine Posts darüber schreiben, warum du genau so und nicht anders reisen sollst.
Und ich definiere mich ab sofort als kofferpackenden Urlausreisenden, der die Reisen individuell plant, oder so…
Und du?
Dir möchte ich ans Herz legen, daß du reist (oder urlaubst) wie du willst, erkunde die Welt, so wie es dir am besten gefällt. Wichtig finde ich nur, verlasse wenigstens ab und zu deine Komfortzone (z.B. dein Hotel, Deutschland), wage etwas und du wirst es nicht bereuen. Und denk immer daran, jeder ist Tourist (und fast überall Ausländer).
Andere interessante Artikel zu diesem Thema findest du z.B. hier:
Tanja von Reiseaufnahmen: Reist du noch oder machst du schon Urlaub? Und was soll die Frage überhaupt
Mit diesem Artikel nehme ich an der Blogparade zum Thema Reisetypen vom Blog reisen-fotografie teil.
Wie siehst du das? Wie würdest du deine Reiseform beschreiben?
Hallo Ina,
ein wirklich sehr schöner interessanter Artikel. Kofferpackenden Urlausreisenden, der die Reisen individuell plant das gefällt mir sehr gut und genau so sehe ich mich auch. :) Bis ich deinen Artikel gelesen habe, war mir gar nicht klar, dass sich Urlaub und Reisen unterscheiden. Für ist es so, dass ich in meinem Urlaub auf Reisen gehe. Ich reiche ja auch Urlaub ein und nicht Reise. ;)
Viele Grüße
Peggy
Hallo Peggy,
früher habe ich auch keinen Unterschied zwischen Reisen und Urlaub gekannt. Aber einen genauen Unterschied mache ich da ja auch nicht wirklich. Aber manch einer ist das schon sehr eigen und möchte nicht als Urlauber bezeichnet werden. Ich mache ja gerne Urlaub ;-)
LG
Ina
Ich lese mich gerade durch diese Blogparade :)
Danke für diesen wunderschönen Beitrag. Ich subsumiere das, was du beschreibst immer unter „bedürfnisorientierte Urlaubsreise“. Jeder Mensch sollte seine freie Zeit so verbringen, wie es für ihn optimal ist, ohne vor Ort Schaden anzurichten.
Danke für deine netten Worte. „Bedürfnisorientierte Urlaubsreise“ ist klasse, das muß ich mir merken :-) Aber genau das ist es! Solange man sich vor Ort nicht wie der Elefant im Porzelanladen benimmt ist alles gut.
Liebe Ina,
eine schöne Sichtweise auf das Thema hast du hier dargestellt. Ich sehe es wie du, die Quintessenz aus diesem ganzen Reisetypenkonfetti ist doch, dass jeder und jede einfach so reisen kann und sollte, wie er bzw sie möchte, ohne in irgendwelche Schubladen gesteckt zu werden. Wie Tanja weiter oben auch schon gesagt hat, kann sich da vermutlich keiner von uns heraus nehmen, denn ab und an erwischt man sich selbst auch dabei, wie man Dinge kategorisiert und schon fast automatisch in verschiedene gedankliche Schubladen steckt.
Liebe Grüße,
Wibke
Hallo Wibke,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Reisetypenkonfetti ist aber auch ein toller Ausdruck, den werde ich mir merken.
Lieben Gruß
Ina
Hallo Ina,
ein schönes Beitragsthema. Mir geht es da wie dir. Ich mag die Schubladen auch nicht. Sollte ich mich in eine packen lassen, dann bin ich eine planende Koffer-Urlaubs-Reisende ;-)
Leider greife ich beim Schreiben schnell selbst mal zu einer Schublade und versuche mich da immer zu ermahnen, eben genau dies nicht zu tun :-)
Viele liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Da sind wir ja wenigstens in der gleichen Schublade vertreten ;-)
Ja, das habe ich auch schon öfters gemerkt, daß ich doch immer mal wieder beim Schreiben in die eine oder andere Schublade greife. Und da dachte ich, ich schreibe direkt mal ein Statement dazu (und setze mich direkt von Anfang an unter Druck, die Schubladen zu vermeiden)
Viele Grüße
Ina
Moin Ina,
Danke für die Teilnahme an unserer Blogparade, auch wenn der Link irgendwie wieder raus ist. Schade, denn ich finde Deinen Beitrag und die kritische Sicht auf das „Schubladen“-Denken sehr interessant. ;-)
LG Thomas
Hallo Thomas,
vielen Dank. Ja, habe den Link kurzfristig wieder rausgelöscht, weil ich mir doch nicht mehr so sicher war. Aber jetzt ist er wieder drin.
LG Ina
Klar passt das. Jede Meinung zu dem Thema ist mehr als Willkommen.
LG Thomas