Schon um 9 Uhr morgens wurden wir am Hotel von unserem privaten Guide abgeholt – mit Fahrrädern. Irgendwie hatte ich dies in der Beschreibung überlesen. Und daß, wo ich schon als Fußgänger in dem vietnamesischen Straßenverkehr völlig überfordert bin. Aber frohen Mutes fuhren wir zu unserem Kochkurs in Hoi-An.
Einkaufstour auf vietnamesisch
Gott sei Dank sind wir dann aber über relativ ruhige Straßen zum Markt in der Altstadt von Hoi-An gefahren. Dort wurden wir schon von unserem Koch Phuoc erwartet. Bei ihm waren noch zwei weitere Teilnehmerinnen aus Israel, so daß wir nur zu viert waren. Phuoc stattete uns alle mit Einkaufstaschen aus und wir gingen einkaufen. Wir starteten in dem „Food Court“ des Marktes wo er uns die ganzen Gerichte erklärte und die Stände empfahl, wo wir am besten essen sollten. Da er als Kind mit seinen Eltern, die Gemüsebauern sind, sehr oft in dem Markt war, kannte er viele der Standbesitzer.
Im Marktbereich zeigte er uns viele Obst- und Gemüsesorten, erklärte uns deren Verwendung und beantwortete geduldig unsere Fragen. Einiges konnten wir auch probieren, wie z.B. kleine Schnecken, die ich auch heldenhaft probierte.
Während der Tour über den Markt kauften wir die Zutaten für den Kochkurs ein.
Kochkurs in Hoi-An: Im Gemüsedorf Tra Que
Nachdem unsere Einkäufe auf die Fahrräder verteilt waren fuhren wir zum Gemüsedorf Tra Que, das nicht weit von Hoi-An entfernt liegt. Dort hat Phuoc in dem Haus seiner Großmutter seine kleine Kochschule eingerichtet. Als wir ankamen wurden wir von Phuocs Schwestern mit einer sehr leckereren Erfrischung begrüßt, ein Fruchtsaft mit Basilikumsamen, Ingwer und Limette.
Nachdem wir uns etwas abgekühlt hatten, bekamen wir alle einen vietnamesischen Kegelhut und wurden von einer der Schwestern in dem Dorf herumgeführt. Sie zeigte uns die verschiedenen Gemüse-, Kräuter- und Obstpflanzen, die dort angebaut wurden und erklärte uns die Art des Anbaus.
Als wir dann zurückkamen, hatte Phuoc schon alles für den Kochkurs vorbereitet. Jeder bekam eine Schürze und ein kleines Kochbüchlein und dann ging es endlich los. Wir kochten Fisch im Bananenblatt, Frühlingsrollen und Banh Xeo, die vietnamesischen Pfannkuchen. Von nun an wurde unter der Aufsicht von Phuoc geschnibbelt, gehackt, geschält und gerollt. Geduldig und mit viel Witz hat er die nötigen Handgriffe erklärt und vorgemacht und uns notfalls korrigiert. Anschließend wurden die Frühlingsrollen mit viel Gelächter gerollt. Das ist gar nicht so einfach wie es aussieht, vor allem wenn die Reisblätter nicht reißen sollen. Der Fisch wurde mit einer Tamarindenpaste in die Bananenblätter gepackt und auf den Grill gelegt. Die fertigen Frühlingsrollen wurden frittiert und anschließen konnten wir diese mit der klassischen vietnamesischen Dip-Sauce Nuoc mam pha (Fischsoße, Chili, Knoblauch, Zucker, Limette) als Vorspeise genießen. Sehr lecker.
Während die Fischpäckchen weiterhin langsam auf dem Grill garten, haben wir die kleinen Pfannkuchen gebraten, die mit Schweinefleisch, Garnelen und einigen Sojasprossen gefüllt wurden. Jeder durfte seinen eigenen Pfannkuchen auf einem kleinen transportablen Gasherd braten. Für einen E-Herd-Benutzer eine teilweise feurige Angelegenheit.
Nachdem dann auch der Fisch fertig war, konnten wir dann unser selbstgekochtes vietnamesische Mittagessen genießen. Dazu gab es kalte Getränke, auch unser liebstes vietnamesisches Bier – BaBaBa(333).
Und zum Abschluss eine Fußmassage
Zum Abschluss des Kochkurs in Hoi-An bekam jeder noch eine Kräuter-Fußmassage. Ich hätte nicht gedacht, daß so eine Fußmassage so angenehm ist. Das war ein perfekter Abschluss für den tollen Kochkurs. Leider war das Ende schon um 14 Uhr, ich hätte noch den restlichen Tag weitermachen können.
Der Kochkurs war eine tolle Erfahrung und eine gute Ergänzung der Vietnamreise. Phuoc ist ein engagierter junger Mann, der einen mit seiner Begeisterung für das Essen seiner Heimat sehr schnell in seinen Bann zieht. Auch die kleine Teilnehmerzahl war angenehm.
Wenn du überlegst einen Kochkurs in Hoi-An zu machen, kann ich diesen nur empfehlen. Weitere Informationen bekommst du bei Coconut Tours Hoi-An.
Wenn du auch mal Banh Xeo kochen möchtest findest du ein gutes Rezept z.B. hier.
Ich wurde in keiner Form für diesen Beitrag bezahlt. Ich gebe hier lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder.
Ich liebe die Asiatische Küche. Den einen oder anderen „Trick“ habe ich mir bei einem Kochkurs in China abgeschaut. Und eine Streetfood-Tour in Bangkok habe ich (eher zum genießen, weniger zum selber kochen) auch schon einmal mitgemacht. Apropos Straßenküchen: In Südostasiens bekommt man so einiges mit, wenn man genau hinschaut. :-) Danke für Deinen Tipp!
So ein Kochkurs ist toll! Lustigerweise habe ich auch in Hoi An einen gemacht. Das war im vegetarischen Restaurant Minh Hien. Uns hat es dort so gut geschmeckt und zufällig haben wir in der Speisekarte entdeckt, dass die Besitzer auch Kochkurse anbieten. Also standen wir am nächsten Tag in der Küche der Familie und haben zusammen mit der Großmutter unsere fünf Lieblingsgerichte von der Karte gekocht. Mir läuft noch heute das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an den Banana Blossom Salat denke … Das war eine tolle Erfahrung und jetzt kann ich die Gerichte auch zu Hause nachkochen :)
Hallo Yvonne,
danke für deinen Kommentar. Das hört sich aber auch sehr gut an. Und Banana Blossom Salad, mmmmh, ich liebe ihn. Nur leider habe ich ihn in Deutschland noch nicht wieder entdeckt.
Lieben Gruß
Ina
Wir waren 2017 in Hoi an waren auch in einem Lokal zum Essen. dort sind wir ins gesprech mit dem Chef gekommen. Wir hatten einen Tollen Tag mit ihm und seinem Sohn. Stadtteile kennen gelernt ,selber geangelt und anschließend bei Ihm zu hause gekocht .Frühlingsrollen,Fisch in Bananenblätter,Gemüsenudeln…..super lecker,super freundliche Menschen…einfach nur toll… ich denke gerne an diese Reise zurück