Bei findinghummingbirds gibt es im Moment eine Blogparade zum Thema Reisetops und Reiseflops, an der ich gerne teilnehme. Glücklicherweise hatte ich nicht so viele Flops auf meinen Reisen, aber ein paar gab es da schon.
Inhalt
Tallahassee
Die Hauptstadt von Florida wird in dem Reiseführer, der damals dabei war, als „charmante, gewachsene Stadt“ beschrieben, die „den Besucher den Südstaatencharme spüren [läßt]“. „Alleen, von deren Bäumen spanisches Moos herabhängt,…, versteckt liegende herrschaftliche Häuser, in Würde gealterte Gärten,… haben ein ruhiges, behäbiges Stadtbild erhalten.“ Tja, ich hätte das etwas wörtlicher nehmen sollen, denn eine ruhige, behäbige Stadt habe ich auch erlebt. Ein paar Alleen habe ich auch gesehen, hatte sie mir aber irgendwie beeindruckender vorgestellt. Und die herrschaftlichen Häuser waren wohl zu gut versteckt. Selbst in der Mall, die als Alternativprogramm herhalten mußte, konnte man das ruhige, behäbige spüren. Tallahassee war für mich der Flop auf dem Florida-Roadtrip. Ich habe damals noch nichtmal ein Foto gemacht.
Zitat aus Michael Iwanowski Reisehandbuch Florida, 9.Auflage
Der schiefe Turm von Pisa
Keine Reise in die Toscana ohne einen Besuch in Pisa. Dachte ich mir auch. Also ging es an einem Tag Richtung Pisa, natürlich um den schiefen Turm zu bestaunen. In Pisa angekommen, mußte ich feststellen, daß es fast unmöglich ist einen Parkplatz zu bekommen. Als dieses Problem endlich behoben war ging es zum Turm. Da war ich dann richtig enttäuscht. Der Turm war nicht wirklich spektakulär. Klar er ist ziemlich schief, aber das war’s dann auch schon. Alles andere drum herum, der schöne Park und die Kirche waren da schon viel schöner. Das war mal wieder eine von den Sehenswürdigkeiten, die man sich hätte schenken können.
Der schiefe Turm von Pisa
Waikiki Beach
Honolulu, Waikiki Beach, großer breiter Traumstrand mit Palmen, Idylle pur. Von wegen! Der Strand ist relativ schmal, total überlaufen, direkt am Strand ist eine vielbefahrene Straße und je später der Abend umso mehr Obdachlose bevölkern den Strand. Auch eine schöne Strandpromenade mit der Möglichkeit, direkt mit Blick auf’s Meer zu sitzen und nett etwas zu essen und zu trinken war nicht vorhanden. Das hatte ich mir wirklich anders vorgestellt. Gut, daß man bloß den Großraum Honululu verlassen muß, um sie zu finden, die wundervollen Strände von Hawaii. Und wenn man Inselhopping einplant, dann bekommt man noch viel mehr schönes von Hawaii zu sehen.
Waikiki Beach
Carlsbad Caverns
Carlsbad Caverns ist nicht auf dieser Liste, weil die Höhlen so schrecklich enttäuschend waren. Sind sie nämlich nicht, ganz im Gegenteil. Die Höhlen sind wahnsinnig toll, riesig und beeindruckend. Die Höhlen sind auf der Liste, weil ich damals definitiv zu blöd war, den Reiseführer zu lesen. Ein Grund des Besuches war, daß ich in der Abenddämmerung beobachten wollte, wie tausende Fledermäuse die Höhle verlassen, um auf die Jagd zu gehen. Nur leider bekam ich auf Nachfrage bei den Rangern, wann denn die Fledermäuse nun die Höhle verlassen und wo man sich am besten einfindet nur ein mitleidiges Lächeln. Denn die Fledermäuse waren noch garnicht da. Haha! Selten so gelacht. Aber ein Blick in den Reiseführer bestätigte, daß die Fledermäuse erst Mitte Mai kommen, und es war erst Ende April. So konnte ich die Fledermäuse leider nicht sehen (aber die Höhlen waren wirklich die Reise wert, also doch ein Top im Flop).
Carlsbad Caverns
Wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke, was zu einen Reiseflop wurde, dann stelle ich fest, daß es oft an zu hohen Erwartungen liegt. Aber auch schlechte Vorbereitungen oder schlechtes Wetter machen ein Reiseziel schnell zum Flop. Oft sind es auch die sogenannten Sehenswürdigkeiten, die die Erwartungen nicht (mehr) erfüllen können. Auf der anderen Seite sind einige Reiseziele unerwartet zum Reisetop geworden, wie z.B. Brüssel oder auch Sylt. Bei beiden Reisezielen hatte ich eigentlich keine großen Erwartungen und wurde in beiden Fällen positiv überrascht. Vielleicht sollte man sich doch weniger Gedanken im vorhinein machen und einfach den Ort auf sich wirken lassen.
Hattest du schonmal einen Flop auf deinen Reisen, oder ist ein Reiseziel wider Erwarten zu einem Top geworden?
Ich sag nur „Coves del Drac“ auf Mallorca. Voller Vorfreude fuhren wir zu dieser Höhle. Und dann: oh Mann, ist das kitschig. Da wird man bei Pianomusik auf kleinen Bötchen durch die Höhle gefahren. Wenn ich gekommt hätte, wäre ich aus dem Bötchen gesprungen und aus der Höhle rausgeschwommen :-)
Hihi! Genau, die Höhle hab ich auch mal besucht. Ja, das ist definitiv ein weiterer Flop meiner Reisevita. Das hatte ich bis jetzt erfolgreich verdrängt. :-D
pisa hab ich auch so erlebt – aber ich wurde damals schon vorgewarnt und wusste schon, dass die stadt sonst nichts hergibt. dass der turm so klein ist hätte ich aber irgendwie nicht gedacht.
meine positive reiseüberraschung war valletta auf malta. so eine wundervolle, kleine, entzückende stadt!
Interessantes Thema. Mein größter Flop: Eine „angebliche Westernstadt“ nach dem Joshua Tree Nationalpark. Hat sich als völlig verwaiste Geisterkulisse herausgestellt. Wir sind nicht mal aus dem Auto ausgestiegen und sofort wieder umgekehrt. Ja ja, so ist das manchmal mit den Reiseführern. Nicht immer ist das drin, was drauf steht. :-D
LG Michael
Hallo Michael,
das mit den Geisterstädten kenne ich. Ich habe es mittlerweile aufgegeben, den „Geisterstädtentipps“ in den Reiseführern zu folgen. Eine schöne ist aber vor dem Death Valley, Darwin. Ist aber keine richtige Geisterstadt mehr, da dort mittlerweile ein paar seltsame Gestalten wohnen.
LG Ina