Das Maido in Lima gehört schon länger zu den Top 50 Restaurants der Welt. Da es dort die berühmte Nikkei-Küche gibt, mußte ich natürlich bei meiner Rundreise durch Südamerika einmal dort essen gehen. Und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt.
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Was ist Nikkei-Küche?
Als Nikkei Küche wird die Verschmelzung der japanischen mit der peruanischen Küche bezeichnet. Japanische Einwanderer, die Ende des 19. Jahrhunderts nach Peru auswanderten, brachten ihre Gerichte, Zutaten und Zubereitungsarten mit. Anfangs verkauften sie peruanische Gerichte mit japanischen Einflüssen in Straßenküchen, um den Lebensunterhalt zu finanzieren. Mit den Jahren kochten sie japansich mit peruanische Zutaten und eine einziartige Fusionsküche mit peruanischen und japanischen Einflüssen entstand – die Nikkei-Küche.
Obwohl die beiden Länder ziemlich weit auseinander liegen, haben dessen Küchen doch sehr viel gemeinsam. In beiden Ländern wird Reis, Soja, roher Fisch und viel Gemüse gegessen. Eine gute Vorraussetzung für die Verschmelzung beider Länderküchen.
Das Restaurant Maido
Das Maido in Lima befindet sich im bei Touristen beliebten Stadtteil Miraflores. Von außen ist nicht erkennbar, dass sich in dem Eckhaus ein Restaurant befindet. Am Empfang im Erdgeschoss wird man freundlich begrüßt und dann in das Restaurant im ersten Stock begleitet. Als erstes fällt die große Sushi-Bar auf, an der es mehrere Sitzplätze gibt. Das Restaurant ist, wie bei japanischen Restaurants üblich, sehr spartanisch eingerichtet. Die auffälligste Dekoration sind die vielen dicken Taue, die von der Decke hängen.
Die Hotztische im Restaurant sind eng gestellt, was ich aber noch akzeptabel fand. Ein Nachteil war, dass es für mein Empfinden etwas zu laut wurde, als alle Tische belegt waren. Das mag aber auch an dem südamerikanischen Temperament und meinem Jetlag gelegen haben.
In der zweiten Etage, auf der auch die Toiletten sind, befinden sich einzelne Räume, damit kleinere Gruppen in privater Atmosphäre essen können.
Die Speisekarte
Absolut empfehlenswert ist das „Nikkei-Experience“ Menu, welches einen Querschnitt durch die Speisekarte bietet. Passend dazu kann man eine Weinbegleitung wählen. Alternativ kann man Getränke aus der umfangreichen Wein- und Cocktailkarte bestellen. Einen Cocktail als Aperitif sollte man sich nicht entgehen lassen.
Wer kein Menü möchte, kann auch a la carte bestellen. Die Speisekarte im Maido umfasst mehrere Gerichte aus der Nikkei, peruanischen und japanischen Küche.
Der Service
Der Service im Restaurant war durchweg freundlich und zuvorkommend. Zum Glück sprachen alle genug englisch, so dass die Kommunikation kein Problem war.
Das Essen
Da ich gerne möglichst viele der Gerichte probieren wollte, habe ich mich für die „Nikkei Experince“ inkl. Weinbegleitung entschieden. Dies bedeutete 13 Gänge mit 10 Getränken, davon waren zwei antialkoholisch. Witzig fand ich, dass man extra darauf hinwies und aklholische Alternativen anbot.
Der Abend startete mit drei kleinen Snacks, die wunderschön in einem Holzkästchen angerichtet waren. Es sah aus wie ein kleiner Garten. Aber es sah nicht nur hervorragend aus, es schmeckte auch so.
Anschließend folgten Ocopa, eine kleine Kugel aus peruanischen Chillis, Kartoffel und Knoblauch, sowie Tiradito, roher Fisch und Meeresfrüchte mit Dulce de Tigre und Ponzu. Beides was unglaublich lecker.
Der nächste Gang war die peruanische Spezialität Cuy, also Meerschweinchen. Serviert wurde es als kleine Rolle mit geröstetem Blumenkohl, Kartoffelcracker und Andengemüse. Ich war sehr gespannt. Das Gericht war lecker, aber durch die Gewürze konnte man den milden Geschmack des Fleisches nicht gut erkennen. Später in Cusco habe ich dann nochmal Meerschweinchen klassisch zubereitet gegessen.
Die darauf folgende Suppe vom Gindara oder Kohlefisch hat mich dann geschmacklich doch überfordert. Die Suppe schmeckte intensiv nach Fisch und mir unbekannten Gewürzen, was leider nicht mein Fall war. Auch das Getränk war gewöhnungsbedürftig, aber typisch für Peru. Es wurde Chicha de Jora gereicht, ein Bier, welches aus schwarzem Mais gebraut wird.
Weiter ging das Menü mit Sushi, Chawanmushi, japanischem Eierstich und Chorizo aus Shrimps und Oktopus. Alle drei Gänge waren einfach nur hervorragend.
Nach dem Zwischengang, einer Granita aus Erdbeere, Wasabi, Ingwer und peruanischem Ginseng, folgte ein weiterer Fleischgang. Es gab butterzarte Short Ribs mit Reispapier und Salat von Pfirsichpalmen.
Das Menu wurde, wie soll es anders sein, mit Desserts abgeschlossen. Allerdings gab es nicht nur eins, sonder drei. Auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich war das erste, ein Eissandwich aus Frischkäse-, Avocado- und Tomateneis. Es klang für einen Nachtisch zuerst seltsam, aber es war sehr lecker.
Die beiden letzten Gänge waren geräucherte Eiscreme sowie japanische Mochis zum Kaffee.
Fazit zum Maido in Lima
Mein Besuch beim Maido war eins der kulinarischen Highlights meiner Südamerikareise. Das Menü war unglaublich abwechslungsreich und spannend. Besonders war, dass es viele Aromen und Geschmacksrichtungen bot, die ich so nicht nicht kannte. Auch wenn nicht jeder Gang meinen Geschmack getroffen hat, war es trotzdem ein einmaliges Erlebnis.
399 San Martin Street
(At Colon street corner)
Miraflores – Lima, Perú
Reservierungen werden auch online auf der Webseite entgegen genommen. Tische können frühestens 3 Monate im vorraus reserviert werden.
Lunch
Montags bis Samstags: 12:30 – 15:45 Uhr
Sonntags: 12:30 – 17:00 Uhr
Dinner
Montags bis Samstags: 19:00 – 22:45 Uhr
Ich wurde in keiner Form für diesen Beitrag bezahlt. Ich gebe hier lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder.